Wienerhorn mit Drehventilen

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Wienerhorn mit Drehventilen

Beitragvon Günther » Do 23. Apr 2015, 09:47

Dieses Horn stammt in etwa aus 1900 und wurde von Daniel Fuchs gebaut. Beim Bogen dürfte es sich um einen A-Bogen (vulgo Sauschwanzerl) handeln.
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Re: Wienerhorn mit Drehventilen

Beitragvon wienerhornfan » Di 5. Mai 2015, 17:38

Hallo, dieses Horn ist in F. A439 / 440 mit dieser kurze Boge.
Die Schallbecher ist sehr gross... Uber 32 cm. Das Horn geht sehr einfach Hoch.
Stimmung ist nicht ganz gut.

Mit freundliche Grüss.
Christian.
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Re: Wienerhorn mit Drehventilen

Beitragvon Hödlmoser » Mi 6. Mai 2015, 19:03

Lieber Günther!
Ich bezweifle, dass man dieses Horn Wienerhorn nennen kann.
Es ist wahrscheinlich nur ein Horn mit F-Sauschwanzerl, mit Stift ev. >440Hz! Vielleicht gibt es dazu einen Es-Bogen.
Da wären alle Hörner mit F-Stift oder Bogen ja Wienerhörner!
Ein Wienerhorn mit Drehventilen schaut auch wie ein Wienerhorn aus.
Solche gibt es genug.
Liebe Grüße vom Hödlmoser.
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Re: Wienerhorn mit Drehventilen

Beitragvon Peter » Do 7. Mai 2015, 09:13

Laut "The New Langwill Index! Ausgabe 1993"produzierte die Blechblasinstrumentenfirma Daniel Fuchs in Wien von 1853 -1938 . !924 wurde die Firma an Franz Klimesch verkauft. Klimesch wurde von den Gebr. Schamal in Prag augebildet. Von 1904 arbeitete er bei Anton Dehmals und ab 1907 bei Anton Dehmals Nachfolger.
Dehmals und sein Nachfolger haben viele "echte" Wiener Hörner gebaut. Ich selbst besitze eines. Auch wenn das gezeigte Horn streng genommen kein Wiener Horn ist, so gehörte es doch in das Umfeld.
Wenn es ein so weites Schallstück hat, ist es wohl eher für Blasmusik oder Militär konzipiert.
Der "Sauschwanzl-Bogen"dürfte nicht dazugehören. Ich sehe nicht die Möglichkeit den dann notwendigen kürzeren Ventilzügesatz aufzustecken. Es muss ein F-Bogen her!
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Re: Wienerhorn mit Drehventilen

Beitragvon Günther » Do 7. Mai 2015, 19:12

Entscheidend für eine genauere Zuordnung wäre das Wissen um die Mensur (Innendurchmesser im zylindrischen Teil) dieses Horns. Kleiner 11mm gilt noch als Wr. Horn.
Vielleicht kann uns Christian (die Aufnahme stammt von ihm) dieses Maß ermitteln?

LG Günther
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Re: Wienerhorn mit Drehventilen

Beitragvon Alfons Vernooy » Do 7. Mai 2015, 20:12

Verzeihe Gūnther, aber das ist ein Denkfehler.
Mehr als 11 mm sollte ein Wiener Horn ausschliessen. Weniger als 11 mm bedeutet umgekehrt nicht das es ein Wiener Horn ist. Hōrner anderer Bauart aus dieser Zeit sind jadoch auch meistens weniger als 11 mm.
Ich denke Peter hat (wie fast immer) recht. Dazu noch folgendes. Vermessung der Rohrlänge soll beweisend sein in welche Stimmung das Horn gemeint ist. Jedenfalls nicht diese Stimmung, denn Christian bewertet es als nicht ganz sauber.

Alfons
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Re: Wienerhorn mit Drehventilen

Beitragvon herbstgetönter Hain » Do 7. Mai 2015, 20:56

Da der Korpus schon mehrfach gewunden ist, wird das Horn mit Sauschwanzerl in F oder noch eher Es stehen. Eine Kombination mit Wiener-F-Bogen würde wahrscheinlich ein H-Basso-Horn ergeben (...nachgerade ideal für 1.Brahms ;-) )

Österreichische Militärinstrumente wurden in einer höheren Stimmung gebaut wurden (ca. ein Halbton)
Hörner dieser Art hatten einen Stift für die Militärkapelle und einen Sauschwanz für zivilen Gebrauch.
Ähnliche Instrumente werden recht häufig und sehr günstig angeboten, sind aber leider nicht als "Wienerhorn" zu gebrauchen.

siehe:

http://www.oesterreichische-militaermus ... musik.html

......Auch bei der 1891 stattgefundenen Militär-Stimmton-Konferenz spielte Komzak eine führende Rolle: auf sein Anraten hin wurde in der österreichischen Militärmusik die hohe Stimmung beibehalten, nachdem vorher die Klangwirkung einer normalstimmigen und einer hochstimmigen Militär-Marschmusik verglichen und praktisch ausprobiert worden war. Die Normalstimmung fand lediglich in den Streichorchestern der Militärkapellen Eingang. ....
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Re: Wienerhorn mit Drehventilen

Beitragvon Peter » Sa 9. Mai 2015, 10:23

lieber herbstgetönter Hain, Dein Beitrag ist wirklich sehr interessant und neu für mich. Danke dafür! Es kann also sehr gut sein, dass das Horn - wie Du schreibst - tatsächlich für die Benutzung der hohe Militärstimmung gebaut ist. Dann müsste man beim "zivilen Gebrauch" mit dem kleinen Bogen, die Ventilzüge allerdings verhältnismäßig ausziehen (1. Ventil 1,5 cm; 2.Ventil 0,7 5cm; 3.Ventil ca. 2,4 cm), denn das 2. Ventil scheint mir für in F ziemlich kurz. Ich erwähne das nur, weil Christian die Stimmung als "nicht ganz gut" beschreibt..
Das das instrument sogar in ES steht, glaube ich aber nicht; ein längerer Bogen, der das Instrument nach ES stimmt wäre aber möglich. Dann müssten jedoch die Ventilzüge 1 um weitere 3cm; 2.Ventil um 1,5cm und das 3.Ventil ca. 4,5 cm zusätzlich ausgezogen werden. Ob dass die Konstruktion der Ventilschlaufen hergibt, weiss ich nicht - müsste ausprobiert werden.
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Re: Wienerhorn mit Drehventilen

Beitragvon Günther » Do 15. Sep 2016, 11:50

Hier habe ich noch ein echtes Wienerhorn mit Drehventilen. Da das Foto vor ca. 15 Jahren von mir gemacht wurde, bin ich mir nicht mehr sicher, wer der Hersteller war. Ich kann das aber noch in Erfahrung bringen.
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Re: Wienerhorn mit Drehventilen

Beitragvon Günther » So 18. Sep 2016, 13:31

Zu diesem Horn habe ich dankenswerter Weise einen Link erhalten:

http://rjmartz.com/horns/holy_077/
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