Wiener Horn

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Wiener Horn

Beitragvon Zwergi09 » Di 12. Mär 2013, 13:59

Moinmoin,
ich bin neu hier im Forum und kenne mich dadurch bedingt nicht so gut aus. Meine Tochter ist sehr musikalisch und wir denken darueber nach ihr ein Wiener Horn zu kaufen ich habe die Moeglichkeit ein aelteres Wiener Horn zu erwerben. Koennen Sie mir anhand von Bildern sagen ob es sich lohnt es zu kaufen, wieviel ich in eine Restauration investieren muesste und wie hoch der Kaufpreis sein duerfte.

MfG

Zwergi09
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Dieses soll der Name des frueheren Besitzers sein.
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Re: Wiener Horn

Beitragvon Hödlmoser » Di 12. Mär 2013, 14:58

Hallo Zwergi09!
Soweit ich es beurteilen kann ist dies kein J. W. Lausmann (um 1850) und auch kein Ignaz Lorenz (1827 - 1875), beide in Linz.
Die Führung des Hauptstimmzuges ist sehr umständlich sogar umständlicher als bei meinem Lausmann.
Der Maschinenstock ist fast identisch zum Lausmann und zum Lorenz.
Also kann es aus der selben Zeit stammen.
Schätze 150 Jahre +-20
Liebe Grüße vom Hödlmoser
Ignaz Lorenz: http://www.linz.at/archiv/bestand/archiv_uebersicht_details.asp?b_id=36;65;529
Hödlmoser
 
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Re: Wiener Horn

Beitragvon Kremsegger » Di 12. Mär 2013, 15:45

Hallo Zwergi09,

Die Signatur "ANTON LEGNER PRIBRAM" bezeichnet den Hersteller selbst, die Stadt Příbram in Tschechien liegt etwa 60 km südwestlich von Prag. Auch ein Josef Legner, ebenfalls aus Pribram, ist in der einschlägigen Literatur erwähnt. Die (ehem.) Bernoulli-Sammlung im historischen Museum in Basel weist je ein Instrument (Tenorhorn bzw. -posaune) von den beiden auf. Zeitlich fällt das Horn in die zweite Hälfte des 19. Jhdts.
Ein ähnliches Instrument ist zu sehen auf:
http://www.mindspring.com/~flagstad/horn/vienna/wienhorn.html

Ursprünglich aus Böhmen kommende Instrumentenmacher brachten diese Bauart auch nach Wien bzw. Linz - Josef Felix Riedl stammte aus Graslitz, Ignaz Lorenz aus Schwaderbach und Lausmann aus Gottesgab. Die sehr klein gewundene Bauart könnte auf ein sogenanntes Tornisterhorn hindeuten, ein ähnliches Exemplar von "August Heinrich Rott in Prag" aus der Sammlung von Hans Pizka (ebenfalls mit 3 Doppelpumpenventilen) ist im Musikinstrumentenmuseum Schloss Kremsegg in Kremsmünster zu sehen.

Als "Lern"-Instrument ist das Horn wohl weniger geeignet, die Dichtheit der Ventile und die Stimmtonhöhe wäre zu prüfen. Die Grundsubstanz scheint (soweit auf den Fotos sichtbar) ganz gut aus, die Kosten für eine Restauration müssten mit einem Instrumentenmacher vor Ort geklärt werden. Über den Kaufpreis kann und möchte ich nichts sagen, ist "Verhandlungsbasis", entweder man hat Glück oder nicht ;-)
Ein halbwegs vernünftiges Gebrauchtes sollte da aber schon drin sein...

Liebe Grüße,
Kremsegger
Kremsegger
 
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Re: Wiener Horn

Beitragvon klangwelt » Sa 16. Mär 2013, 09:07

Die Restaurierung dieses Horns dürfte eher aus historischen Gründen lohnenswert sein, um das Instrument - beispielsweise in einer Sammlung - für die Nachwelt zu erhalten. Wer einfach nur ein spielfähiges Alltagsinstrument für einen Schüler sucht, sollte das Wagnis einer solchen Investition nicht eingehen. Immerhin können die notwendigen Reparaturen leicht einen vierstelligen Betrag kosten. Wenn es für den Anfang nicht gleich ein neues (und teures) Wienerhorn sein soll, wäre es meiner Ansicht nach das Klügste, für die hornspielende Tochter ein herkömmliches F-Horn (beispielsweise von Yamaha) zu besorgen, das neu bei Thomann nicht einmal 1500 Euro kostet und gebraucht zum Teil schon für um die 500 Euro angeboten wird. Damit hätte die Tochter dann ein solides Instrument, auf dem das Hornspielen auch Freude macht, und keine historische "Glücksspirale", auf der sie sich möglicherweise mit schlecht ansprechenden und nicht gut stimmenden Tönen herumschlagen muss. Wenn das alte Wienerhorn ein extrem günstiges Angebot ist: trotzdem kaufen und solange liegenlassen, bis die Tochter so gut spielt, dass sie für solch ein Instrument vielleicht Verwendung hat.
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