Kruspe F-Horn

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Kruspe F-Horn

Beitragvon klangwelt » Di 14. Feb 2012, 13:23

Das F-Horn von Kruspe ist ein Nachfolger des früheren Modells Sansone und wurde 1919 entwickelt und ab 1920 gebaut.
Details wie Gravur, Ausführung der Stützenelemente, Rohranordnung und Art der Maschine lassen laut dem heutigen Inhaber der Firma Kruspe, Meister Peter Heldmann, darauf schließen, dass dieses Instrument zwischen 1925 und 1930 gebaut wurde. Das Horn hat ein zusäztliches Umstellventil für Es-Stimmung. Es gab auch eine Ausführung, bei der das Stellventil im Hauptzug eingebaut war. Bevor ich das Instrument gekauft habe, ist es vom Instrumentenbauer restauriert und lackiert worden. Dabei wurde auch das ursprüngliche Mundrohr gegen ein neues Goldmessing-Mundrohr ausgetauscht. Ich spiele das übliche romantische Orchesterrepertoire auf diesem Horn. Für besonders hohe oder anstrengende Partien wechsele ich zum Doppelhorn.
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Re: Kruspe F-Horn

Beitragvon Peter » Di 14. Feb 2012, 16:40

Ein schönes Instrument. Ich besitze ein ähnliches Horn von Kruspe - das gleiche Modell aber ohne den Es-Bogen. Ich habe mir einen kürzeren Hauptstimmzug machen lassen, so dass ich es auch als G-Horn benutzen kann. Leider ist bei meinem Horn dier Anstoß und der Schallbecher ungewöhnlich groß. Die Intonation in der hohen Lage ist nicht optimal. Aber es ist sehr leicht, weil es aus extrem dünnen Messing gefertigt ist. Mein Mundrohr ist auch nicht mehr ganz original. Es hat im Durchmesser rellativ kleine Ventile, die mit Schnurmechanik angetrieben werden
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Re: Kruspe F-Horn

Beitragvon Andre » Di 14. Feb 2012, 19:28

Christopher Cornford hat 2005 für mich ein ganz ähnliches F-Horn gebaut. Herr Steidle hatte es damals auch mal kurz angeblasen und für gut befunden ;) . Er kann sich aber an unser Zusammentreffen bestimmt nicht mehr erinnern.

Hier mal zwei Fotos:
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Re: Kruspe F-Horn

Beitragvon Martin2 » Fr 17. Feb 2012, 16:34

Hallo Klangwelt.

Ein sehr schönes Horn! Für das Alter siehts ja aus, wie neu! Was mich interessiert, ist, warum ein Es- und kein E- Bogen dran ist? Oder ist der kombiniert - also E auf Es ausziehbar?
Als Modell Sansone bezeichnet man aber eigentlich ein B- Horn mit Quartschleife und A / Stopfventil. Dieses wurde von Lorenzo Sansone anstatt dem Doppelhorn erdacht und populär gemacht (siehe Kühn- B- Horn hier in der Galerie). Allerdings wurden aus verkaufstechnischen Gründen diese Sansone- Hörner teils als "Doppelhorn" bezeichnet, obwohl die F- Schleife ja nur die Naturtöne hat. Das Alex Mod. 97 firmierte damals auch unter "Doppelhorn".

Gruß,

Martin
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Re: Kruspe F-Horn

Beitragvon klangwelt » Fr 17. Feb 2012, 17:36

Hallo Martin,
der Es-Bogen besteht aus zwei ineinandergesteckten Einzelteilen. Wenn man das um die Ecke gebogene mittlere Teil weglässt, müsste es von der Länge her ungefähr ein Halbton sein. Ich habe das allerdings noch nie ausprobiert, weil der kurze Bogen ohne das Mittelteil nicht genau passt und ich keine Gewalt anwenden wollte. Ohnehin habe ich das Stellventil bisher erst ein einziges Mal benutzt, und zwar beim "Einzug der Gäste" aus dem Tannhäuser in einer Bearbeitung für Blasorchester. Dabei ging es mir nicht um einfachere Griffe, sondern um die längere Luftsäule...
Dass das Horn so neu aussieht, liegt an der erwähnten Restaurierung und Lackierung und daran, dass ich das Instrument extrem vorsichtig behandele. Es muss aber vor der Restaurierung auch noch in einem vergleichsweise guten Erhaltungszustand gewesen sein. Nur ein eiziger kleiner Flicken ist aufgesetzt worden, und das nicht einmal am Horn selbst, sondern am dritten Ventilzug.
Die Auskunft, dass mein Horn eine Weiterentwicklung des Sansone-Modells sei, stammt ebenfalls von Meister Heldmann. Mich hat das auch gewundert, weil ein F-Horn ja doch etwas anderes ist als ein B-Horn mit F-Verlängerung. Vielleicht weiß irgendjemand hier im Forum etwas über die Hintergründe dieser Entwicklungsgeschichte.
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Re: Kruspe F-Horn

Beitragvon Martin2 » Fr 17. Feb 2012, 17:54

Die Entwicklungsgeschichte des Sansone- Modells wurde mal im Horn Call in einem Portrait von L. Sansone vorgestellt.
(Das aber abzuschreiben wäre etwas viel verlangt.)
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Re: Kruspe F-Horn

Beitragvon klangwelt » Mo 28. Jan 2013, 12:04

Hier noch ein Nachtrag zu meinem Kruspe-Horn: Laut Katalog aus dem Jahr 1930 handelt es sich um ein "Waldhorn in F mit Es-Stellventil, Spanisches Modell" (Dank an Sebastian für den entsprechenden Link).
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Re: Kruspe F-Horn

Beitragvon klangwelt » Fr 1. Jul 2016, 00:16

Ich biete dieses Horn ab sofort zum Kauf an!
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