In den 70ziger Jahren saß ich als 3. Hornist im RSO Frankfurt hinter dem Solohornisten Gustav Neudecker (der auch mein Lehrer war).
Das Leben im RSO war für mich (und den anderen Hornisten) unangenehm. Neudecker war ein sehr guter Hornist, aber leider ein schwieriger Mensch. Das Hauptproblem war allerdings, dass er ein einfaches hoch-ES-Horn mit 3 Perinetventilen spielte. Die von ihm geforderte Anpassung fiel uns sehr schwer.
In Konsequenz dieser Tatsache ließ ich mir in jener Zeit von Gebr. Alexander ein 5ventiliges B-Horn bauen mit 4 Perinetventilen.
Das Daumenventil ist ein (ansteigendes) C-Ventil; das mit dem kleinen Finger zu bedienende Ventil ist ein Quartventil (F-Naturtöne). In Kombination mit dem C-Ventil konnten die fehlenden Töne sehr gut realisiert werden.
DerWinkel Mundrohr zum Schall ist nach französischer Manier sehr eng. Ich bevorzuge das, weil man damit das Horn wesentlich freier halten kann (siehe Dennis Brain).
Das Horn stimmt sehr gut und klingt wunderbar. Der Klangvokal ist auf normalen Drehventilinstrumenten mehr " eh". Bei den Perinetventilinstrumenten eher "ah" oder gar "oh". Weite Bindungen fand ich schwieriger, aber Tonleitern gebunden sind leicht und sehr sauber. Ich habs erfolgreich im Orchester gespielt und unzählige Schubertoktett's.