Tipps zum Wiedereinstieg

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Tipps zum Wiedereinstieg

Beitragvon wetzer123 » Mo 26. Dez 2011, 21:07

Hallo liebes Forum,

ich bin 40 Jahre alt und habe seit ca. 15 Jahren nicht mehr Horn gespielt. Als Schüler hatte ich ca. 8 Jahre lang sehr guten Unterricht, ich war zwar sicher nicht der beste,
aber das war alles ganz nett und für den Ansatz musste ich mich nicht schämen...

In den letzten Jahren fehlt aber die Zeit, doch nun möchte ich wieder einsteigen, nicht zuletzt um zusammen mit den anderen musizierenden in meiner Familie
zusammen musizieren zu können.

Und nun zu meinem Problem, den Versuch einfach wieder loszuspielen habe ich quasi sofort begraben, also habe ich mich für den Anfang auf Tonübungen konzentriert.
Leider fühlen sich die Lippen nach kürzester Zeit total dick an, und es will gar kein gescheiter Ton mehr heraus kommen. Kann ich das gezielt unterstützen oder muss ich da
einfach ne zeitlang durch? Vielleicht ist ja meine Art das anzugehen auch total dämlich.

Grundsätzlich wollte ich auch sehen wieder Unterricht zu nehmen, aber ich denke ich müsste erst mal die Voraussetzungen dafür schaffen, dass ich sagen wir mal eine halbe Stunde
Unterricht sinnvoll bewältigen kann.

Edit: Ich habe ein F Horn von Alexander - welchen Typ weiß ich nicht, und ein Tilz T6 Mundstück - das mir irgendwie viel "zu klein" vorkommt...
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Re: Tipps zum Wiedereinstieg

Beitragvon horntraum » Mo 26. Dez 2011, 21:44

Hallo wetzer123!

Gönne dir doch lieber gleich UNterricht, daß vereinfacht dir bestimmt den Einstieg, weil der Lehrer doch genau auf deine Ausgangsituation aufbauen kann.

VIel Spaß beim Wiedereinstieg :)

LG
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Re: Tipps zum Wiedereinstieg

Beitragvon Martin2 » Di 27. Dez 2011, 10:34

Hallo Wetzer,

herzlichen Glückwunsch zunächst einmal zu dem Entschluß, das Horn wieder auszupacken!

Wenn Du lange Jahre nicht gespielt hast, sitzt zwar die Theorie noch, aber die Praxis fehlt ja komplett.
Du bist physisch gesehen also blutiger Anfänger. Daß Deine Lippen das nicht länger als 10 Minuten mitmachen, ohne dick zu werden, ist klar. Das erleben sogar Bläser, die regelmäßig spielen, aber mal vier Wochen Pause machen!
Im Posaunenchorbereich haben wir sehr viele Wiedereinsteiger, die nach Studium, Familiengründung, etc. das Instrument wieder hervorholen, weil nun endlich wieder Zeit dafür vorhanden ist. Daher ist mir dies nicht ganz unbekannt.
Teuren Unterricht kannst Du Dir aber eigentlich sparen, denn - wie gesagt - die Theorie sitzt ja bestimmt noch und sicherlich hast Du auch noch irgendeine Hornschule zuhause rumliegen. Professionelle Ambitionen setzte ich beim "Musizieren im Familienkreis" mal nicht voraus.
Übe vorsichtig, ohne die Lippen zu strapazieren! Also erstmal höchstens 10 Minuten am Tag nur Haltetöne; diese aber bitte nur im mittleren Tonumfang. (Ist langweilig - ich weiß.) Anschließend erweiterst Du den Tonumfang nach unten hin.
Wenn die Lippen das mitmachen, übe Tonleitern. Erst runter, dann rauf - ebenfalls nur im mittleren und tiefen Register. Diese Tonleitern kannst Du dann mit Dreiklangübungen kombinieren. Dazu auch Anstoßübungen machen.
Vor jedem Üben empfehle ich Lippen-, Atem- und Mundstückübungen ohne Horn. Natürlich nicht so lang, daß für das Üben am Horn keine Reserven mehr da sind.
Auf diese Weise kannst Du Dir Tag für Tag und Woche für Woche mehr zumuten, ohne die Lippen und Gesichtsmuskeln zu arg zu starpazieren.
Wenn Dir Dein momentanes Mundstück zu klein vorkommt, kann das daran liegen, daß Du mit den Jahren etwas dickere Lippen bekommen hast, die zudem noch völlig untrainiert sind. Besorge Dir ein im Durchmesser größeres Mundstück nicht unter 18 mm Innendurchmesser. In der Regel hilft das. Achte aber bitte darauf, daß der Schaft ohne zu wackeln im Mundrohr sitzt!
Versuche keinesfalls, mit Gewalt in die höhere Lage des Horn vorzustoßen! Das ruiniert Dir die Lippen! Die Höhe kommt früher oder später wieder von ganz alleine.

Gruß,

Martin
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Re: Tipps zum Wiedereinstieg

Beitragvon wetzer123 » Di 27. Dez 2011, 17:19

Hallo Martin,

danke für die ausführliche Antwort. Sie bestärkt mich darin es doch erst mal selbst zu versuchen. Mit Halteübungen und Tonleitern habe ich schon angefangen.
Mal schauen welche Fortschritte das ganze macht - ich hoffe ich bleibe geduldig genug.

Mein Mundstück hat einen Innendurchmesser von 18mm ich werde es wohl erst mal behalten, wahrscheinlich wird es ja besser, wenn sich die Lippen wieder an die Strapazen gewohnt haben.

Gruß und Danke
Wolfgang
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Re: Tipps zum Wiedereinstieg

Beitragvon Martin2 » Di 27. Dez 2011, 17:38

Hallo Wolfgang,

laß es ruhig angehen!
Das wird schon.... 8-)

Gruß,

Martin
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Re: Tipps zum Wiedereinstieg

Beitragvon Prof » Di 27. Dez 2011, 19:36

Mit dem größeren Durchmesser des Mundstückes ist das so eine Sache. Meist haben diese Mundstücke uch einen breiteren Rand.
Dann kommt eben das gewisse Posaunengefühl und der gewisse uuuuuuuuuh-Ton. Bei den großen breitrandigen Pötten ist es
kein Wunder, daß dann von Strapazieren die Rede ist. Auch unsere Posaunisten haben in der Pause immer unter der Bühne weitergeblasen.
Warum ? Damit die Lippen nicht "dick" werden. Diese Posaunenränder sind wegen der breiteren Auflage eine echte Tortur. Ich kenne das
vom Baßhornmundstück auch. Das kleinere Mundstück muß eben "eingesetzt" werden, d.h. in die Unterlippe aber ganz am Rand und nicht
in die Mitte (horizontal natürlich in die Mitte). Das hat im Vergleich zum Ansetzen den Vorteil, daß die Blasöffnung immer etwas aufgezogen
bleibt und nicht durch das "Hineinkriechen in den Riesenpott" zugepreßt werden. Verstanden ! Der schmalere Rand "beißt zurück", wenn man
zu viel "Frontaldruck" anwendet, d.h. es tut dann weh. Beim breiteren Rand merkt man erst dann, wenn es zu spät ist, daß der Ansatz
zerstört ist. Als Folge des geringeren Frontaldruckes spielt man viel lockerer und der Ton wird wesentlich besser.

Aber: es gibt Ausnahmebläser (sehr, sehr wenige) und Unbelehrbare bzw. Voreingenommene (nicht zählbar !).
Außerdem gibt es zu viele Besserwisser gerade bei denjenigen, die selbst jede Menge Probleme haben.
Was ich predige bzw. empfehle, gilt für den durchschnittlichen Hornisten aus dem Amateurlager, aber auch für den Profi.
Wer sehr viel kann, braucht kaum irgendeinen Rat
Prof
 
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Re: Tipps zum Wiedereinstieg

Beitragvon Altcorno » Di 27. Dez 2011, 19:51

wetzer123 hat geschrieben:Hallo Martin,

danke für die ausführliche Antwort. Sie bestärkt mich darin es doch erst mal selbst zu versuchen. Mit Halteübungen und Tonleitern habe ich schon angefangen.
Mal schauen welche Fortschritte das ganze macht - ich hoffe ich bleibe geduldig genug.

Mein Mundstück hat einen Innendurchmesser von 18mm ich werde es wohl erst mal behalten, wahrscheinlich wird es ja besser, wenn sich die Lippen wieder an die Strapazen gewohnt haben.

Gruß und Danke
Wolfgang


Ich habe zwei Jahre nach dem Wiedereinstieg wieder mit Hornunterricht angefangen. Muß feststellen, dass ich eine Menge Zeit mit dem Durchblasen verschiedener Schulen (Fritz Huth, Oscar Franz) vertrödelt habe. Es kommt darauf an, über Hindernisse hinweg zu kommen, die sich früher oder später einstellen. Man kann sich selbst nur begrenzt refelektieren, auch wenn man guten Anfangsunterricht gehabt hat. Natürlich spielt auch eine entscheidende Rolle, welches Ziel man sich selbst setzt. Ein guter Lehrer kann gezielte Hilfestellung geben, wenn er pädagogisch ausgebildet ist. Nicht jeder Hornist, der sein Instrument professionell beherrscht, kann das.

Es ist m. E. nicht die Frage, ob Unterricht an sich sinnvoll ist, sondern wie man einen geeigneten Lehrer findet.

Das Blasen im Posaunenchor schadet sicher nicht. Weiter bringt es Dich allein aber bestimmt auch nicht, insbesondere nicht als Hornist. Das aber wäre ein anderes Thema.
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Re: Tipps zum Wiedereinstieg

Beitragvon wetzer123 » Di 27. Dez 2011, 22:42

DAnke für die weiteren hilfreichen Beiträge, über die Ausführungen von Prof zum Ansatz und Mundstück muss ich noch mal nachdenken/ausprobieren, aber ich denke zunehmend es liegt bei mir nicht an meinem Mundstück - ich werde damit weitermachen.

Die Sache mit einem Hornlehrer scheint in der tat nicht so einfach zu sein, allerdings werde ich nach Neujahr mal Kontakt zur städtischen Musikschule aufnehmen, vielleicht wird das ja was in endlicher Zeit.

Ach so: Posaunenchor steht bei mir eher nicht an, das habe ich zwar früher mal mitgemacht, fand ich aber mit Horn nicht so sehr reizvoll, das ist dann wohl eher was wenn es Zeit regnet und ich ein zweites Blechblasinstrument erlerne.
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Re: Tipps zum Wiedereinstieg

Beitragvon horntraum » Mi 28. Dez 2011, 11:23

Die Sache mit einem Hornlehrer scheint in der tat nicht so einfach zu sein, allerdings werde ich nach Neujahr mal Kontakt zur städtischen Musikschule aufnehmen, vielleicht wird das ja was in endlicher Zeit.


ICh dachte das mit Hornehrern wäre nur hier nicht so einfach. Ich mußt auch noch ne ganze Zeit warten bis eine Unterrichtseinheit frei war. Aber was will man tun wenn es hier nur einen von der Gattung gibt ;) und seine Stunden gefüllt sind mit diversen anderen INstrumenten.Bei Waldhorn denken hier noch viele an Post und JAgd ;)

Ach so: Posaunenchor steht bei mir eher nicht an, das habe ich zwar früher mal mitgemacht, fand ich aber mit Horn nicht so sehr reizvoll, das ist dann wohl eher was wenn es Zeit regnet und ich ein zweites Blechblasinstrument erlerne.


Ich bin im Posaunenchor quasi groß geworden aber mit Posaune. Nun lerne ich Horn, mit dem Hintergedanken für eine größere Stückauswahl und zusätzlich bei bestimmten Stücken eine neue Klangfarbe zu haben. Nun ja an der KLangfarbe muß ich dann aber noch arbeiten ;-)

MEin Glück ist, daß mein Hornlehrer nun auch unser Chorleiter ist und so die Stückauswahl auch mal fern von der "Posaunenchorliteratur" liegt. Aber selbst ein Choral sollte vernünftig gespielt werden können. Ansonsten kommt aber ein Waldhorn im Tenor bei der einfacheren Literatur im POsaunenchor sicherlich zu kurz, vor allem wenn man wie du schon 8Jahre Unterricht hatte.

Viel Glück bei der Lehrersuche

PS: Laß mal ruhig zwischendurch hier im Forum was von deinem weiteren Werdegang hören.
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Re: Tipps zum Wiedereinstieg

Beitragvon Martin2 » Mi 28. Dez 2011, 12:37

Hallo zusammen,

hier scheinen einige Leute etwas falsch verstanden zu haben:
Wolfgang (Wetzer) will ja gar nicht im Posaunenchor spielen!
Er möchte lediglich wieder ans Instrument heran; wie er selbst schreibt für den Hausgebrauch. Sonst nix.
Wenn er früher bereits acht Jahre lang Unterricht hatte, wird er sich sicherlich erinnern können, wie ein ordentlicher Hornton klingt.


@ Horntraum:
Wer sich ein Horn zulegt und damit im Pc nur "Tenor" spielen möchte, kann sich das Geld sparen. Da reicht auch eine Gießkanne (Tenorhorn). Ich spiele im Pc mit dem Horn vom "Sopran" bis zum "Baß" jede Stimme. Zudem hat unser Chor den enormen Vorteil, einen kompletten Hornsatz zu haben, was landesweit vielleicht in drei oder vier Chören der Fall ist. Zudem zeugt es nicht gerade von Kompetenz, wenn ein Dirigent das Horn nicht sinnvoll einzusetzen weiß. Aber das ist ein völlig anderes Thema, daß hier nicht hingehört.

Gruß,

Martin
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