Da ich jetzt beide Jungwirth-Hörner wieder vor mir habe, möchte ich Euch zuerst ein paar optische Details zeigen.
Der auffälligste Unterschied zur bisherigen Bauweise ist der Verlauf des dritten Zuges. Aber es gibt noch viel mehr Unterschiede.
Es wurde mit nur wenigen Ausnahmen vor allem auf Messing gesetzt wo vorher Neusilber war. Davon ausgenommen ist der Handschutz, Schubstangen und Drücker.
Auch den Kranz gibt es nun in Messing. Auch gibt es Schallbecher in unterschiedlichsten Ausführungen und Materialkombinationen. Ich kann allerdings nicht darauf eingehen, da ich nur die zwei Varianten kenne.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied besteht in der Mechanik. Der Ventilhub wurde etwas verkürzt, die Federn in die Ventile integriert. Dies erlaubt einen schnellen Ventilwechsel und durch den verkürzten Weg fällt auch die Federprogression im Endanschlag geringer aus. Dies alles resultiert in einen geringeren Kraftaufwand und weniger verschliffenen Bindungen.
Das Gesamtgewicht variiert ein wenig je nach gewählten F-Bogen und Schallbecher und liegt bei ca. 1,9 kg. Das neue Horn ohne Bogen und Schallbecher ist geringfügig leichter als das Alte.
Worin besteht für den Hornisten nun der wesentliche Unterschied. Nun, nach den Aussagen von zwei Profis liegt das neue Horn vom Spielgefühl zwischen dem alten Jungwirth und dem Yamaha Yhr-601.
Mein persönlicher Eindruck ist, kurz zusammengefasst, dass generell leichter anspricht, speziell aber in der unteren Oktave c - c1. Außerdem sagen mir manche Kollegen, dass ich präsenter im Klang bin. Ich habe auch das Gefühl mit weniger Kraft spielen zu müssen.
Es würde mich freuen, wenn uns noch jemand seine Erfahrungen mit dem neuen Horn zukommen lassen würde!
- Die auffälligste Änderung ist der neue Verlauf des dritten Zuges.
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- Diese Form verbindet man sofort mit einem Jungwirth-Horn.
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- Die Stützen sind nun aus Messing und geschmiedet.
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- Bis jetzt gab es gedrehte Stützen aus Neusilber.
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- Die Rückholfedern sind nun im Ventil integriert und fehlen hier. Im Unterschied zum Yamaha Wienerhorn sind die Drücker tropfenförmig ausgestaltet.
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- So sah es bisher aus.
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- Der neue Stimmzug erlaubt nun auch eine tiefere Stimmung.
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