von a.r.cor » Fr 22. Jan 2021, 21:55
Hallo Waldviertel,
kann Ihre Fragen
(Warum spielen die Blasinstrumente gerne in den B-Stimmungen? In der Blasmusik sowieso (warum?), aber auch in der "Kunstmusik":
Warum hat z.B. W.A. Mozart 3 seiner Hornkonzerte und das Rondo in Es geschrieben, aber nur eines in D?
Im Zusammenspiel mit Streichern wäre doch ein D-Horn praktischer für die Streicher?)
leider nicht vollständig beantworten.
Mozart hat in der Tat für Horn überwiegend Konzerte in Es-Dur geschrieben; könnte an dem bevorzugten Instrument des Uraufführungs-Solisten (Leutgeb) gelegen haben. Vor der Erfindung der Ventile war es dem Hornisten quasi egal, welche Grundstimmung das Solokonzert vorsah - mit Hilfe des passenden Bogens konnte er die gewünschte Tonart erzeugen.
Mozarts Flötenkonzert KV 313 ist in G-Dur, das späte Klarinettenkonzert KV 622 in A-Dur, das Oboenkonzert KV 314 in C-Dur, das Fagottkonzert KV 191 in B-Dur komponiert. Eine eindeutige Tendenz zu B-Tonarten bei Bläserkonzerten sehe ich daher bei Mozart nicht.
Von J. Haydn bspw. gibt es 2 Hornkonzerte in D-Dur, von M. Haydn eines in D-Dur, von L. Mozart ebenfalls eines in D-Dur, von Rosetti u.a. einige in Es-, aber auch drei in E-Dur, von Danzi ein Konzert in E-Dur; nur eine unvollständige Liste.
Durch die Saitenstimmungen "mögen" die Streicher lieber Konzerte in Kreuztonarten, wobei gerade z.B. Mozarts Konzerte KV 207 (B-Dur) und KV 364 (Es-Dur, Sinfonia concertante) ihren eigenen Reiz haben.
Viele Grüße
Achim