Peter's Hörner 2
Verfasst: Sa 28. Jan 2012, 11:31
Dieses ungewöhnliche Horn habe ich mir Mitte der 70ger Jahre d.l.J. von der Firma Alexander anfertigen lassen. Der Spitzname ist: Confusing Horn
Die Grundidee ist folgende:
Seit der Erfindung der Ventilhörner haben wir ein neues Problem bekommen. Das zu- oder wegschalten von Rohrteilen ist , besonders wenn es sich um sehr große Längenveränderungen handelt, ein Anpassungsproblem. Es kann blas-und klangtechnisch Unsicherheiten verursachen und kann somit eine Quelle von Schwierigkeiten sein.
Nehmen wir mal den Extremfall eines Triplehornes:
Rohrlänge = hoch-F ohne Ventile = 192cm
Rohrläng = tief-F-Horn mit gedrückten Ventilen = 533cm
Natürlich benutzt kein Hornist diese extremen Längenunterschiede. Er spielt mehr oder weniger nur die B-Hornseite und nur einige Töne auf der hoch-F- bzw. tief F-Hornseite.
Die Idee meines Hornes war es nun, in den mittleren und hohen Oktaven die Zuschaltröhrenlängen zu minimieren. Dazu muss man alle Naturtöne benutzen, was aber ausser bei den Oktaven (1,2,4,8,16 usw.) und den Quinten (3,6,9,12,18 usw.) wegen naturbedingter Abweichung von unserer temperierten (Gott sei's geklagt!) Stimmung nicht geht.
Das Daumenventil ist daher ein sytonisches Kommaventil. Es erhöht das Horn so, dass ich alle Terztöne (5,10,15,20 usw.) problemlos einsetzten kann. Das 3. Ventil ist ein Dritteltonventil. Es macht dieTöne (7,14,21 usw. ausser auf der 0- Position) einsetzbar.
In der obersten Oktave ist nun die längste Zuschaltung das erste Ventil (36 cm)
Das geht auch weitgehendst auf der mittleren Oktave - bis auf cis/des 1.
Ich habe also das 4. Ventil auf eine Großterz (normalerweise 2/3) eingestellt und diese Länge vollkompensiert. Das 3. Ventil (Dritteltonventil) habe ich abermals auf eine Großterz kompensiert.
Jetzt konnte ich (allerdings mit einer völlig anderen Grifftabelle) den gesamten Tonumfang in bester Intonation und mit minimierten zugeschalteten Rohrlängen spielen.
Das Horn klingt und stimmt gut. Es geht los "wie Gift" (so Peter damm 1977 bei dem Hornsymposium in Hardford) Alan Civil fand es ebenfalls toll und meinte bei dem gleichen IHS Hornsymposium"…wenn ich noch jung wäre, würde ich es sofort lernen…"!
Nun gut, das Horn ist wirklich toll, aber… ? Aber ich habe wahnsinnig viel dabei gelernt.
Das Horn war übrigens im Bau so kompliziert, dass der bedeutenden Hornbauer Heinrich Wedel bei Alexander mich verzweifelt ansah und erklärte, er wisse nicht mehr, was er da gebaut habe.
Die Grundidee ist folgende:
Seit der Erfindung der Ventilhörner haben wir ein neues Problem bekommen. Das zu- oder wegschalten von Rohrteilen ist , besonders wenn es sich um sehr große Längenveränderungen handelt, ein Anpassungsproblem. Es kann blas-und klangtechnisch Unsicherheiten verursachen und kann somit eine Quelle von Schwierigkeiten sein.
Nehmen wir mal den Extremfall eines Triplehornes:
Rohrlänge = hoch-F ohne Ventile = 192cm
Rohrläng = tief-F-Horn mit gedrückten Ventilen = 533cm
Natürlich benutzt kein Hornist diese extremen Längenunterschiede. Er spielt mehr oder weniger nur die B-Hornseite und nur einige Töne auf der hoch-F- bzw. tief F-Hornseite.
Die Idee meines Hornes war es nun, in den mittleren und hohen Oktaven die Zuschaltröhrenlängen zu minimieren. Dazu muss man alle Naturtöne benutzen, was aber ausser bei den Oktaven (1,2,4,8,16 usw.) und den Quinten (3,6,9,12,18 usw.) wegen naturbedingter Abweichung von unserer temperierten (Gott sei's geklagt!) Stimmung nicht geht.
Das Daumenventil ist daher ein sytonisches Kommaventil. Es erhöht das Horn so, dass ich alle Terztöne (5,10,15,20 usw.) problemlos einsetzten kann. Das 3. Ventil ist ein Dritteltonventil. Es macht dieTöne (7,14,21 usw. ausser auf der 0- Position) einsetzbar.
In der obersten Oktave ist nun die längste Zuschaltung das erste Ventil (36 cm)
Das geht auch weitgehendst auf der mittleren Oktave - bis auf cis/des 1.
Ich habe also das 4. Ventil auf eine Großterz (normalerweise 2/3) eingestellt und diese Länge vollkompensiert. Das 3. Ventil (Dritteltonventil) habe ich abermals auf eine Großterz kompensiert.
Jetzt konnte ich (allerdings mit einer völlig anderen Grifftabelle) den gesamten Tonumfang in bester Intonation und mit minimierten zugeschalteten Rohrlängen spielen.
Das Horn klingt und stimmt gut. Es geht los "wie Gift" (so Peter damm 1977 bei dem Hornsymposium in Hardford) Alan Civil fand es ebenfalls toll und meinte bei dem gleichen IHS Hornsymposium"…wenn ich noch jung wäre, würde ich es sofort lernen…"!
Nun gut, das Horn ist wirklich toll, aber… ? Aber ich habe wahnsinnig viel dabei gelernt.
Das Horn war übrigens im Bau so kompliziert, dass der bedeutenden Hornbauer Heinrich Wedel bei Alexander mich verzweifelt ansah und erklärte, er wisse nicht mehr, was er da gebaut habe.