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Haase

BeitragVerfasst: Mo 23. Jan 2012, 17:33
von Martin2
Ein typisches Posauenchor B- Horn, gebaut in den späten 50er / frühen 60er Jahren. Graviert mit "Haase / Bünde / Westfalen".
Die rechtsgriffige Auslegung war typisch, da man sich im Posaunenchor von den "weltlichen" Musikanten unterscheiden wollte. Das Horn ist nach der Berliner Windungsart mit eingezogenem Stimmzug gebaut.
Bohrung 11,5 mm; 310 mm Stürzendurchmesser.
Die Intonation ist im tiefen Register sehr schlecht, im hohen Register akzeptabel und in der Mitte gut. Mit einem sehr weit gebohrten Mundstück (4,8 mm +) wird es besser.
Diese Hörner wurden "Vomwemauchimmer" gebaut und als Rohbauten an diverse kleine Werkstätten geliefert, die sie nur noch auffrischten und mit ihrem Namen gravierten. Das älteste Horn diesen Typs, das mir bekannt ist, stammt von 1952, das neueste mit bekannte von 1982.
Der Klang ist gar nicht mal so übel und recht flexibel, bedingt dadurch, daß Anstoß, Schallstück und Becher genahtet und handgehämmert sind. Spätere Modelle haben diese Teile in gedrückter Ausführung, was sich natürlich negativ bemerkbar macht. Ein analoges Horn stammt von Miraphone. Ob aber das hier gezeigte Modell ebenfalls von dieser Firma ist, glaube ich nicht, da sich Zwingen- und Stützenformen unterscheiden. Die Ähnlichkeit kann also Zufall sein.
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