Hallo lieber Peter,
prinzipiell ist das natürlich richtig. Ob man die Quartschleife auf F oder C einstimmt, ist kein allzu großer Unterschied. Aber bei den von mir beschriebenen, tieferen Tönen merkt man den Unterschied schon. Es ist auch ein Unterschied, ob man auf einem weiten Schallbecher oder eher auf einem enger mensuriertem Schallstück spielt. Vergleiche bitte mal ein weit mensuriertes B-Horn von Kruspe mit einem B-Horn von Knopf. Das sind Welten! Die von Dir vorgegebenen Griffe sind richtig. Du schreibst ja selbst, daß meine Griffkombination fürs B (Q/St/2) etwas zu hoch sei. Stimmt man das Quartventil aber auf C ein, stimmt der Ton ganz gut, sofern man eine große Hand hat. Bei mittleren oder kleinen Händen deckt man etwas weiter ab. Hier kann auch das A mit Q/St/3 anstatt, wie von Dir beschrieben, mit Q/2/3 gegriffen werden.
>Warum das Quartventil nicht als "Naturhorn in F-Stimmung" ansehen?<
Die Grundmensur des B-Horns wird durch das Quartventil um ein Drittel seiner Länge (33.3%) zylindrisch verlängert. Nun ist aber ein einfach B-Horn immer anders mensuriert, als die B-Seite eines Doppelhorns. Die tiefen Naturtöne stimmen noch einigermaßen auf der Quartschleife, aber je höher man steigt, desto krimineller wird die Intonation. Besonders gilt das für zusätzlich einsteckbare Quartschleifen, wie sie von Yamaha, Knopf, Kühn und anderen Herstellern (bei Hoyer auf Wunsch) für deren vierventilige B-Hörner angeboten werden. Diese Quartschleifen werden entwerder anstatt dem Stopfventil verwendet oder in einem Zug mit Stellventil kompensiert an den Stopfbogen angebaut. Sie dienen nur der Intonationskorrektur bzw. dem Vergrößern des Tonumfangs in der Tiefe. Ein "richtiges" F-Naturhorn oder die Intonation der F-Seite eines Doppelhorns erhält man dadurch nicht.
Das erste Doppelhorn von Kruspe (Modell Gumpert / Wendler) war wohl kompensiert (und ist es heute noch). Alle Fachbücher und auch die Firma Kruspe selbst schildern das so. (Ich wills mal glauben, denn den alten Kruspe kann man ja nicht mehr fragen...) Nur hatte das erste Modell zwei einfache Umschaltventile, wohingegen das verbesserte Gumpert- / Wendler-Modell das heute noch übliche doppelstöckige Umschaltventil besaß.
Bis kommenden Dienstag bin ich nicht erreichbar. Aber ich werde bei Kruspe nochmals nachfragen...