Höhe?

Fragen und Antworten zu Übungsmaterial, Literatur und Aufführungspraxis,..
Diskussionen rund ums Horn,...
...

Moderatoren: Günther, sysadmins

Höhe?

Beitragvon Andreas » Mi 6. Mai 2009, 16:26

Liebe Freunde und "Kollegen"!
Mit meiner Höhe ist das so eine Sache! Ich komme problemlos bis b", so ab dann gibt es wie eine Schranke, an der es kein vorbei gibt. Sonst komme ich in allen Lagen problemlos klar! Ich würde mich sehr über Tipps und Übungen freuen!
Mit freundlichen Grüßen, Andreas
Andreas
 
Beiträge: 6
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 16:20

Re: Höhe?

Beitragvon Prof » Mi 6. Mai 2009, 17:42

Probiere es doch mal ohne Pressen und ohne Zwicken. Viel in der Tiefe üben bringt viel in der Höhe. Sehr viel auf dem F-Horn oder auf der F-Seite. Eigentlich alles. Tonleitern, rhythmisch und kontrolliert über zwei Oktaven. z.B. c1 runter bis c und wieder rauf zum c2 und wieder runter zum c1. das Ganze um einen Halbton nach oben verschieben, dann einen Halbton nach unten, bis dann g2 bzw. unten g erreicht wird. Pause. Weitermachen bis gis2 bzw. gis. Erst mal bis zum g2 stabilisieren, dann zwei Tage später bis zum gis2. Das ist ja auf dem F-Horn der gleiche Naturton wie das c3 nur um 23 vermindert. Warum sollte dann das c3 nicht gehen ? Also am nächsten Tag weitermachen. Wieder von vorne. Aber heute in Moll-Tonarten und gestoßen oder gebunden oder in Triolen. Alles so einteilen, daß Du am Ausgangspunkt auf die Eins eines Viervierteltaktes ankommst. Geht sehr in vielen Varianten. Dann wird es auch nicht so öde. Außerdem profitierst Du an den gelernten Tonleitern. Wenn dann g2 und gis2 richtig verläßlich sitzen (!!!), geht es in gewohnter Manier weiter. Zuerst das a2 und das b2 absichern, aber gelegentlich schon mit c3 spielen. Nur nicht mit Gewalt. Dann kannst Du die vorausgegangene Arbeit gleich wieder vergessen.

Welches Mundstück bläst Du eigentlich ? Wie groß ist die Bohrung ? Wie tief ist der Kessel (kannst es mit einem Bleistift ausmessen und am Lineal ablesen) ? Wie weit ist der Kessel ? Wie tief fällt ein Cent-Stück hinein ? (in mm). Wie breit ist der Rand ? Wie sind Deine Lippen form-mäßig ? Breit und fleischig oder eher ziemlich schmal ? Das alles wirkt sich im Prinzip auf die Höhentauglichkeit aus. - Mit dem Unterschied, daß Du dabei nicht höhenkrank wirst. - Es gibt aber auch Ausnahmen von diesen Grundregeln, sogar Leute, denen man wegen der Lippen kaum einen gesunden Pieps zutrauen würde.

Kannst Dich auch bei mir privat mit einer persönlichen Nachricht melden.

Letzte Frage: Was hast Du bereit an Etüden hinter Dir ?
Prof
 
Beiträge: 1273
Registriert: Do 15. Jan 2009, 20:04

Re: Höhe?

Beitragvon Peter » Mi 6. Mai 2009, 18:07

Meiner Meinung nach muss man den g e s a m t e n Bereich üben. Die Auffassung, dass man Höhe bekommt wenn man in der Tiefe übt, teile ich nicht. Ebenso bekommt man keine Tiefe, wenn man in der Höhe übt. Dreiklänge über den
g a n z e n Bereich ist mein Rezept. Farkas-Einblasübungen mit Metronom und viel Luft (forte) ist für mich immer noch das Beste, wenn es zur "Sache geht". Was der Hans meint ist, dass man in der Tiefe sich entspannen kann und sich nicht mit Gewalt an die Höhe wagen sollte, sonder mit viel Luft, Stütze und nur mit soviel Spannung spielen sollte, wie nötig.
Benutzeravatar
Peter
 
Beiträge: 824
Registriert: So 3. Mai 2009, 23:26

Re: Höhe?

Beitragvon Prof » Mi 6. Mai 2009, 21:21

Lieber Peter ! Ich habe es doch ganz deutlich erklärt, damit diese Burschen auch in der Tiefe üben. Nicht das Herumgrundeln nur in der Tiefe, nein, von der Mitte ausgehend hinunter und dann wieder rauf in die Mitte und weiter nach oben und wieder runter in die Mitte. Also erst runter und dann wieder rauf. Wie bei Gymnastik auch oder Aerobic oder beim Singen. Du hast es wohlmeinen noch ergänzt. Aber diese Dinge waren auch vor Farkas schon bekannt. Ich muß Dir allerdings widersprechen. Diese Einblasübungen sind weitaus wirkungsvoller, wenn sie in allen möglichen Ausdrucks- und Dynamikvarianten gemacht werden. Rhythmisch variiert hat es ja schon Josef Schantl in seiner Schule verlangt. Dabei profitiert man vielfach: Tonbildung, Geläufigkeit, Thythmus, Erfassen von Tonarten, Dreiklänge usw. Wenn dann noch das Gehör mit strapaziert wird, dnn wird es schon etwas. Natürlich geht es auch naturhornmäßig.

Es fragt sich nur, ob all das noch sehr viel nützen kann, wenn vorher in jahrelangem Unterricht (fast) alles falsch war. ......... (hypothetisch, hat mit dem vorliegenden Fall nichts zu tun.)
Prof
 
Beiträge: 1273
Registriert: Do 15. Jan 2009, 20:04

Re: Höhe?

Beitragvon Konstantin Becker » Do 7. Mai 2009, 10:41

Prof hat geschrieben:Lieber Peter ! Ich habe es doch ganz deutlich erklärt, damit diese Burschen auch in der Tiefe üben. Nicht das Herumgrundeln nur in der Tiefe, nein, von der Mitte ausgehend hinunter und dann wieder rauf in die Mitte und weiter nach oben und wieder runter in die Mitte. Also erst runter und dann wieder rauf. Wie bei Gymnastik auch oder Aerobic oder beim Singen. Du hast es wohlmeinen noch ergänzt. Aber diese Dinge waren auch vor Farkas schon bekannt. Ich muß Dir allerdings widersprechen. Diese Einblasübungen sind weitaus wirkungsvoller, wenn sie in allen möglichen Ausdrucks- und Dynamikvarianten gemacht werden. Rhythmisch variiert hat es ja schon Josef Schantl in seiner Schule verlangt. Dabei profitiert man vielfach: Tonbildung, Geläufigkeit, Thythmus, Erfassen von Tonarten, Dreiklänge usw. Wenn dann noch das Gehör mit strapaziert wird, dnn wird es schon etwas. Natürlich geht es auch naturhornmäßig.

Es fragt sich nur, ob all das noch sehr viel nützen kann, wenn vorher in jahrelangem Unterricht (fast) alles falsch war. ......... (hypothetisch, hat mit dem vorliegenden Fall nichts zu tun.)


Wenn jemand einen so perfekten Ansatz wie Du hat, lieber Hans, sind Deine Übungsanweisungen perfekt!
Leider wird zu oft versucht falsche Technik, mit Willen und Gewalt zu kompensieren. Man braucht den richtigen "Winkel", Lockerheit (deshalb das Üben in der Tiefe)) und viel Geduld!

Ich versuche mal meine Theorie mit einem Vergleich zu erklären:
Wenn man versucht eine Maß Bier am ausgestreckten auf Körperhöhe zu halten, wird man nach kürzester Zeit keine Kraft mehr haben das Gewicht zu halten, bei angelegtem (angewinkeltem) Arm, kann man die das gleiche Gewicht im Grunde genommen ewig auf der gleichen Höhe halten. Kraft und Ausdauer stehen in einem logischen Verhältnis zu einander.
Die gilt auch für's Hornblasen. Wenn man den richtigen Hebel (physikalisch gemeint) gefunden hat , geht alles mit sehr geringem Kraftaufwand!

Herzliche Grüsse aus Abu Dhabi (heute Abend Konzert)

Konstantin
Benutzeravatar
Konstantin Becker
 
Beiträge: 27
Registriert: Sa 17. Jan 2009, 18:05
Wohnort: Venedig

Re: Höhe?

Beitragvon Andreas » Do 7. Mai 2009, 11:58

Vielen Dank für diese hilfreichen Tipps!
Mein Ansatz ist sonst ok, meiner Lehrer hat da genz gute Arbeit geleistet!
Ich spiele ein Breslmayer 1H4, wahrscheinlich ein bvisschen zu eng und zu wenig Platz, aber erst mal schauen ob es nicht mit den richtigen bzw. anderen Übungen besser wird!
Also vielen Dank!
Viele Grüße, Andreas
Andreas
 
Beiträge: 6
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 16:20


Zurück zu WIENERHORN FORUM

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste

cron