sinnvolle Annäherung an das Naturhorn - Wie?

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Re: sinnvolle Annäherung an das Naturhorn - Wie?

Beitragvon Till » Mi 2. Nov 2011, 00:48

Hallo Sebastian,

wie gefällt dir das (ab Min 4:30) ? Ich finde es recht gut und mit Seele gespielt.
http://www.youtube.com/watch?v=bpC1u6YVqgA

Till :D
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Re: sinnvolle Annäherung an das Naturhorn - Wie?

Beitragvon Prof » Mi 2. Nov 2011, 09:17

Hallo Till !

Danke für den Link zu den "Jahreszeiten".

Ich glaube, man kann das nicht schöner spielen. Alles ist ideal. Und der Ton ? Einfach so wie ein
Hornton sein soll. Unglaublich schön !!!!

Nur im 6/8 Rhythmus spielt das Orchester zwar schön, aber doch etwas zickig. Der 6/8 Rhythmus
scheint nur wenigen, ganz wenigen Nationen zu liegen.

Wer ist der Hornist ? Habe den Namen des Orchesters nicht gesehen. Bitte um Info.
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Re: sinnvolle Annäherung an das Naturhorn - Wie?

Beitragvon Till » Mi 2. Nov 2011, 09:42

Hallo Prof.!

Ich habe das gleiche unter einem anderen Link mit mehr Infos gefunden:

http://wn.com/Haydn_The_Seasons_Die_Jahreszeiten__start

Die Jahreszeiten (The Seasons) by Joseph Haydn. Annegeer Stumphius (soprano: Hanne) Alexander Stevenson (tenor: Lukas) Wolfgang Schöne (basso: Simon) Helmuth Rilling conducts the Gächinger Kantorei and the Bach Collegium Stuttgart...

Der Hornist wird leider nicht erwähnt, aber vielleicht erkennen ihn unsere deutschen Freunde!

Liebe Grüße vom Till :D
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Re: sinnvolle Annäherung an das Naturhorn - Wie?

Beitragvon Sebastian » Mi 2. Nov 2011, 13:40

Danke Till, gefällt mir sehr gut!

Bei dem Mitschnitt handelt es sich um ein Konzert im Rahmen des Flämischen Festivals 1990, Dirigent ist Sigiswald Kuijken, das Orchester ist La Petite Bande, ein belgisches Ensemble.

Sebastian
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Re: sinnvolle Annäherung an das Naturhorn - Wie?

Beitragvon Holländer » Mi 2. Nov 2011, 15:08

Lieber Prof,

Erstaunlich, dass Sie Claude Maury (Prof. ans CNSM de Paris) nicht erkannt haben.

Rüdiger
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Re: sinnvolle Annäherung an das Naturhorn - Wie?

Beitragvon Prof » Mi 2. Nov 2011, 23:37

Was ist dabei so erstaunlich ? Wir sind uns noch nie begegnet, hatten aber gelegentlich
Kontakt via email. Ich kenne außerdem zwar sehr viele Hornisten der Welt, aber nicht alle.
Ich war auch noch nicht überall, aber in sehr vielen Ländern.

Außerdem sind wir von unterschiedlichen Generationen.

Und zuletzt:

für mich gibt es auch noch andere wichtige Dinge im Leben als nur das Horn, was man in
meiner Biographie nachlesen kann. Fünfzig Jahre als Profihornist und immer in vorderster
Front reicht doch wohl auch. Mein Ansatz funktioniert noch immer vom Grundton bis weit
über das hohe c. Die Ausdauer muß ich immer wieder aufbauen (neu für mich), ..... und
dazu fehlt mir einfach die Lust.

Wie steht es mit Eurer Kenntnis der großen Dirigenten der vergangenen zwei Generationen ?
Ich habe sie fast alle persönlich erlebt, kenne dafür viele neuere populäre Dirigenten und
ihre Marotten nicht. Wie steht es mit Euren Sprachkenntnissen ? Ich habe kein Problem
damit. Wie steht es mit Euren Schriftkenntnissen ? Hakt es da nicht schon beim gotischen
Schriftbild oder bei Süterlin aus ? Gar nicht komisch, auch nicht erstaunlich !

Meine Bewunderung für den Naturhornsolisten habe ich bekundet. Dabei hat mich der Name
überhaupt nicht interessiert. Er hat einfach wunderschön gespielt. Jetzt weiß ich, daß
es Claude Maury war. Danke dafür !
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Re: sinnvolle Annäherung an das Naturhorn - Wie?

Beitragvon Christian123 » Mo 21. Dez 2020, 19:31

Danke für den Thread, aufgrund eines Missgeschicks kann ich ein paar Wochen meine Ventile nicht bedienen, aber noch ein Horn halten, so habe ich Anregungen gefunden wie ich mich in der Zeit als Naturhornspieler - der ich nicht zu werden plane - doch noch vergnügen kann.
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Re: sinnvolle Annäherung an das Naturhorn - Wie?

Beitragvon Peter » Mi 23. Dez 2020, 11:51

Seit 1959 befasse ich mich auch mit dem Naturhorn. Ich hatte das Glück, dass mich mein Lehrer Gustav Neudecker als 2. Horn für viele Konzerte und Aufnahmen mit in die Capella Coloniensis einlud.
Die 1954 gegründete Capella Coloniensis war weltweit das erste Orchester, dass sich der historischen Spielpraxis mit alten Instrumenten annahm. Wir hatten Hornkopien nach Michael Leichnamschneider aus der Sammlung Bernoulli.
Die Kopien, die Gebr. Alexander fertigte, waren nur spekulativ gut, eigentlich Parforcehörner mit Bögen ,
Wir haben brav dem damaligen Kenntnisstand entsprechend gespielt, was aus heutiger Sicht nicht optimal war , aber immerhin…

Später kaufte ich mir einen Satz Meinl&Lauber Inventionshörner.

inzwischen habe ich mich viele Jahre mit der Spieltechnik beschäftigt. Es gibt da sehr verschiedene Rangehensweisen 1. Barocktechnik 2. Klassik, 3.romantische und Mischformen-Technik (z.B. omnitonische Spielweise, d h. man benutze die Ventile als Bogenwechsel) In Frankreich hat man am längsten Naturhorn gespielt und zwar wurde es am Conservatoire national supérieur de musique et de danse de Paris bis 1903 gelehrt.

Die heutige Naturhornspielweise gibt es 2 unterschiedliche Richtungen. Die erstere „stopft“ sehr konsequent, d.h . man hört die Tonunterschiede sehr krass.gemäß den Schulen von Gallay, Dauprat u .ä, oder man versuchte die Töne klanglich anzugleichen. Viele der gute Solohornisten, die dass Naturhornspielen nebenher betreiben, neigen zu der ersteren Methode z.B beim f2 in dem sie es vom e2 raufstopfen. Bei anderen Hornisten wie Stephan Katte hört man kaum Klangunterschiede sie dunklen das f2 vom Alphornfa etwas ab.

Letztere Spielpraxis gefällt mir mir v i e l. besser

Ich würde für den Anfang die Tips vom Prof beherzigen, mir dann aber die ausgleichende Technik aneignen . Die Handstellung muss man dann suchen, denn die Hornschalltrichter und die Spielerhände sind verschieden groß. Klangsensibiltät und Tonvorstellung sind dann gefragt.
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Re: sinnvolle Annäherung an das Naturhorn - Wie?

Beitragvon Christian123 » So 27. Dez 2020, 17:58

Ja ich bin da weitgehend bei den Empfehlungen des Prof, habe mir Schantl besorgt und merke mittlerweile wie gut das meiner Tonvorstellung tut. Stopftechnik lasse ich noch länger aus, müsste ich mir denke ich einen Lehrer zu suchen.
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