von Peter » Fr 8. Apr 2022, 14:55
Mit der Erfindung der Ventile wurde das Transponieren „im Kopf“ wichtig, hatte man es doch vorher durch einen Bogenwechsel leicht gehabt. Die Ventile wurden deswegen beim Horn anfangs statt des Bogenwechsels eingesetzt. Also Horn in E 2.Ventil drücken und dann wieder in gewohnter Weise Naturhorn spielen. Man nannte das „omnitonische Spielweise“
Bald merkte man aber, dass man auch so spielen konnte, wie wir das heute machen, also mit ständigen Wechsel der Ventile. Das änderte vieles. Man musste nun „die Griffe“ lernen und im “Kopf“ transponieren. Die leichte Lesbarkeit beim Hornspielen ist ein großer Vorteil, denn man muss ja die Töne vorweg hören, um eine Melodie sauber und gut zu gestalten. In der vorliegenden Legende ist das deutlich. Die F-Stimme hat viel mehr Vorzeichen (3 b’s) und ist schwieriger vom Blatt zu singen.
Was sich Boucard dabei gedacht hat, weiss ich natürlich nicht. Es könnte aber sein, dass der Herausgeber Billaudot an eine Zweitverwertung der Ausgabe (z. B. für Altsaxophon oder Althorn) im Sinn gehabt hat.
Das auf dem Cover „Cor en mi ou fa“ steht ist eine Lässigkeit die dem Gebrauch der Solfégetechnik geschuldet, denn Cor en Mi-bémol klingt doch etwas kompliziert. Kein Südeuropäer singt eine Melodie im Solfége mit Vorzeichen. Dann ist fis eben fa und nicht fa-diése