Tips zum Training/Üben für eine (moderate) Höhe

Fragen und Antworten zu Übungsmaterial, Literatur und Aufführungspraxis,..
Diskussionen rund ums Horn,...
...

Moderatoren: Günther, sysadmins

Re: triangle

Beitragvon oppitz » Do 3. Feb 2022, 18:15

triangle hat geschrieben:Sich voll verausgaben muss man auch mal gemacht haben... :)


sonst kann man es nicht kontrollieren, wenn es mal gefordert ist.

Die angehängte Übung war mal Motivation sie von F123 bis B0 durchzumachen... wenn man danach noch frisch ist und sie gut läuft, dann ist man auf dem richtigen Weg - also jetzt regelmässig, damit ich zum Carnaval fit bin.
Zuletzt geändert von oppitz am Do 3. Feb 2022, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
oppitz
 
Beiträge: 328
Registriert: Di 6. Nov 2012, 20:26

Re: Tips zum Training/Üben für eine (moderate) Höhe

Beitragvon silber93 » Do 3. Feb 2022, 18:18

Als Hobbhornist erlaube ich mir auf diese Frage zu antworten. Wobei ich eigentlich keine Tipps geben will.
Da ich aber annähernd im gleichen Alter bin, und jetzt seit ein paar Jahren wieder über, möchte ich ein paar Gedanken beitragen.

Es gibt zu diesem Thema sogar Literatur: Fergus McWilliam "Wie du ins Horn bläst.../Blow your own horn"
Ich finde leider mein Exemplar nicht, aber meiner Erinnerung nach schreibt er, dass Unterricht und Ratschläge wertvoll sind, dass aber jeder seinen eigenen Weg suchen und finden muss.

Ich würde gerne das Repertoire eines 1. Hornisten oder Solohornisten spielen, glaube aber, dass ich das in meinem Alter nicht mehr schaffen werden.

Meine Methode ist, Spass am Tröten zu haben. Ich besuche möglichst oft Live-Konzerte und höre mir an, was die Stars da spielen. Ein etwas matter Ersatz ist Youtube, hilft aber auch ein bisschen.

Natürlich habe ich auch Noten wie Kopprasch, aber nach einer Stunde weiß ich zwar, dass ich ein paar technische Aspekte erarbeitet habe, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich besser spiele.

Mir hilft am besten, wenn ich in der Mittellage, was ja auch die Wohlfühllage ist, so sauber wie nur möglich spiele. Und da brauche ich nicht unbedingt Noten. Ein einfaches Kinderlied mit guter Dynamik, Phrasierung und Intonation verbessert meinen Ansatz. Der große Vorteil dabei ist, dass man da selbst ganz genau weiß, wie es klingen soll, und Abweichungen davon gnadenlos hört. Und ausgehend davon gehe ich dann nach oben oder auch sehr gerne nach unten. Das hat dann noch zusätzlich den Vorteil, dass ich transponieren übe.

Was bringt mir der höchste Ton, wenn es mir dabei die Zehennägel aufringelt (ein besserer Vergleich fällt mir im Moment nicht ein)

In keiner Antwort wurde bisher auf die Atmung hingewiesen. Obwohl das eigentlich das traditionelle Mantra jedes Bläsers ist.

Mit meiner Methode bin ich nach 3 jahren zu einem einigermaßen brauchbaren g' ' gekommen. Und mehr werde ich in meinem Leben eh nicht mehr brauchen.

Liebe Grüße
Benutzeravatar
silber93
 
Beiträge: 58
Registriert: Sa 4. Nov 2017, 16:22
Wohnort: Wien

Re: Tips zum Training/Üben für eine (moderate) Höhe

Beitragvon GabZach » Do 3. Feb 2022, 19:23

Vielen Dank für die vielen zahlreichen Tips!
Das ist auf jeden Fall schon einmal hilfreich.

Es tut mir leid, dass ich mich nicht ganz klar ausgedrückt habe:
ich meinte den Bereich g2 - c3.
Unterhalb von g2, wuerde ich jetzt einmal so behaupten, ist eigtl kein Problem.
(nur das d2 ist manchmal etwas "kieks-anfaellig", wie gesagt, Amateur ...)
GabZach
 
Beiträge: 51
Registriert: Di 25. Mai 2021, 20:54

Re: Tips zum Training/Üben für eine (moderate) Höhe

Beitragvon GabZach » Do 3. Feb 2022, 19:28

Vielen Dank für die Antwort.
Und tut mir leid, dass ich jetzt erst antworte.
(Ich nahm an, das Forum schickt mir eine Mail, wenn es Antworten gibt, bei vielen Foren ist es so ...)

triangle hat geschrieben:Den wichtigsten Tipp hast Du selbst geschrieben:
> Nun wuerde ich gerne meine Höhe ein klein wenig trainieren.
Trainieren ist das Wiederholen von etwas, dass Du bereits kannst.

Nun ja, ich wuerde sagen, mit gutem Einspielen und langsamen Vortasten in die Höhe gelingt auch das c3 manchmal und für ein paar Minuten.
Als "Können" wuerde ich es noch nicht bezeichnen.

triangle hat geschrieben:3) Überfordere nie Deinen Ansatz.

Woran kann ich erkennen , ab wann ich den Ansatz überfordere?

Im Wesentlichen geht es mir um Treffsicherheit und - vor allem - um die Ausdauer.
GabZach
 
Beiträge: 51
Registriert: Di 25. Mai 2021, 20:54

Re: Tips zum Training/Üben für eine (moderate) Höhe

Beitragvon GabZach » Do 3. Feb 2022, 19:30

Vielen Dank für den zusätzlichen Hinweis.
Eine kleine Frage zur Präzisierung:

Willi hat geschrieben:Mache auch selbst dann, wenn Du nicht viel Zeit Pausen, sobald Du das Gefühl hast, dass Dich die Kraft verlässt.
Sich zu schinden ist absolut kontraproduktiv.
Willi


Meinst du mit Pausen , eine Pause von x Minuten, oder eine Pause von x Tagen?
GabZach
 
Beiträge: 51
Registriert: Di 25. Mai 2021, 20:54

Re: Tips zum Training/Üben für eine (moderate) Höhe

Beitragvon GabZach » Do 3. Feb 2022, 19:41

Vielen Dank für deine Antwort!
Ich habe zu einigen Punkten unten Kommentare und Fragen ("inline").

Waldviertel hat geschrieben:Ich übe nicht, ich spiele.
Das heißt, ich sehe es nicht als eine Pflicht an, sondern es ist mir ein großes Bedürfnis, täglich mein Instrument zur Hand zu nehmen und das Spielen zu genießen.

Ja, so sehe ich es auch - für mich hat "üben" inzwischen auch nicht mehr den Charakter, den es mal als Jugendlicher hatte :-)
Sogar Einspielen empfinde ich inzwischen als angenehme, fast schon meditative Tätigkeit.

Waldviertel hat geschrieben:WICHTIG: Nicht schon am Anfang verpressen, das kann die ganze Spielstunde versauen!

Ja, das habe ich auch schon bemerkt, aber manchmal fällt es mir gar nicht so leicht, diese Unart rechtzeitig zu bemerken.

Waldviertel hat geschrieben:Eine Abwandlung ist: Ich spiele die Tonleiter nach oben bis z.B. g´´, und dann "schleife" ich den Ton weich nach oben ohne Griffveränderung,

Klingt sehr gut, aber mir ist nicht ganz klar, wie das gemeint ist.

Waldviertel hat geschrieben:Da kommen auch schon einmal 20 Ranieri-Etüden oder 20 Gallay-Etüden im Stück zusammen. Das alles geht sich locker in einer Stunde aus.

Vielen Dank für die Noten-Hinweise!
Gallay habe ich als 25-Jähriger mal probiert, aber ich bezweifle, dass ich inzwischen (nach so langer Pause) das schon wieder sinnvoll angehen koennte :-)
(Andererseits: Versuch macht klug :-) )
GabZach
 
Beiträge: 51
Registriert: Di 25. Mai 2021, 20:54

Re: Tips zum Training/Üben für eine (moderate) Höhe

Beitragvon GabZach » Do 3. Feb 2022, 19:45

Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht!
Eine Frage:
alberich hat geschrieben: volles rohr blasen, egal ob 10 minuten oder 1 stunde. es muss fast schmerzen und das täglich

Bedeutet "volles Rohr" = die ganze Zeit fortissimo, oder die ganze Zeit nur oberhalb von c2, oder beides?
GabZach
 
Beiträge: 51
Registriert: Di 25. Mai 2021, 20:54

Re: triangle

Beitragvon GabZach » Do 3. Feb 2022, 20:16

farkas.jpg
farkas.jpg (214.83 KiB) 7948-mal betrachtet
Vielen Dank nochmals!

Der Hinweis auf den Mundraum ist sehr gut, ich glaube, so etwas ähnliches habe ich auch schon festgestellt;
aber es ist ja immer gut, das nochmals von anderen Erfahreneren bestätigt zu bekommen.

triangle hat geschrieben:Ich persönlich bin in meiner Hornstudienzeit und danach nie mit Farkas Übungen warm geworden. Die Töne sind in Ihrer Abfolge nie so sauber geflutscht, wie ich mir das erwartet habe.

Ich mache manchmal diese Übung ganz gerne, ich glaube, sie stammt von Parks:
[img]
[/img]
(Bin nicht sicher, ob das mit dem Bild geklappt hat - das habe ich noch nicht wirklich verstanden, wie Einbetten von Screenshots in Posts funktioniert.)
Diese Übung mache ich allerdings nur bis zum g2, und gehe dann abwechselnd einen Halbtonschritt hoeher und tiefer.
Gibt es auch mit Achteln, aber das flutscht nicht so wirklich, und schon gar nicht bis zum c3 :-)

triangle hat geschrieben:Übungen von Jeff Smiley gezeigt. Die Naturton-Übungen sind für Trompete notiert. Wenn man diese Übungen auf dem Horn spielt - angefangen F-Horn Ventile 1 2 3, dann F-Horn 1 3, F-Horn 3 2 usw. - dann spielt man nicht mit den Nachbar-Naturtönen, sondern jeweils mit dem übernächsten Naturton.

Sieht sehr interessant aus! werde ich ausprobieren.
Zuletzt geändert von GabZach am Do 3. Feb 2022, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
GabZach
 
Beiträge: 51
Registriert: Di 25. Mai 2021, 20:54

Re: triangle

Beitragvon GabZach » Do 3. Feb 2022, 20:20

Vielen Dank für den Hinweis.

oppitz hat geschrieben:Die angehängte Übung war mal Motivation sie von F123 bis B0 durchzumachen... wenn man danach noch frisch ist und sie gut läuft, dann ist man auf dem richtigen Weg.


Falls ein Anhang / Foto / Screenshot dabei sein sollte: das ist wohl unterwegs leider verloren gegangen :-)
GabZach
 
Beiträge: 51
Registriert: Di 25. Mai 2021, 20:54

Re: Tips zum Training/Üben für eine (moderate) Höhe

Beitragvon Willi » Do 3. Feb 2022, 22:01

Hallo GabZach,

mit den Pausen sind natürlich nur kurze Pausen gemeint. Die können auch unter einer Minute liegen. Wenn man es aber einmal übertrieben hat, so kann auch ein Pausentag ganz erholsam sein. Meiner Erfahrung nach ist beinah tägliches Üben - selbst wenn es manchmal nur eine Viertelstunde ist - einem kontinuierlichen Ansatzaufbau förderlich.
Willi
 
Beiträge: 25
Registriert: Sa 30. Jul 2016, 16:52

VorherigeNächste

Zurück zu WIENERHORN FORUM

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: DerHornist, Google [Bot] und 16 Gäste