Naturhorntechnik

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Beitragvon Prof » Fr 14. Aug 2009, 19:33

In Joseph Hayds erstem Hornkonzert, jenem von 1762, gibt es ein wunderschönes Adagio als Mittelsatz. Das Thema kommt erst in der obersten Oktave notiert als g2-f#2-g2-c3-. Die gleiche Melodie wird aber dann zwei Oktave tiefer wiederholt, also g-f#-g-c1-h-g-c, also in der Oktave unter dem Notensystem. Daniel Hertz, der übrigens ähnliche Beziehungen bezüglich der Aufführung des ersten Konzertes durch J.Leutgeb herstellte wie ich (habe erst heute im Moz.Jb.1987/88 diesbezüglich nachgeschlagen), meinte, in einer derartigen tiefen Passage müßten einige Töne mit den Lippen heruntergezogen oder mit der Stopf-Hand verändert werden. Wenn wir uns das ansehen, stellen wir fest, daß nur das f# und das h mit der rechten Hand vom g bzw. c1 "heruntergedämpft" werden müssen. Alltagsarbeit für den Naturhornspieler. "downgelipped" fällt aus.

So viel wieder einmal zu den Spezialisten, die verständlicherweise die gefragte Bläsertechnik nicht draufhaben können. Dafür haben manche der Forscher einen echt kriminalistischen Spürsinn, aber nicht jeder. Manche der Forscher wissen sehr viel über die damals üblichen Lebensumstände UND können gesund kombinieren, wie z.B. Daniel Hertz.
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