Auswahl eines neuen Horns

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Re: Auswahl eines neuen Horns

Beitragvon oppitz » Do 4. Mai 2017, 12:35

Glückwunsch zur Entscheidung und viel Freude mit dem tollen Instrument!

nur der Vollständigkeit halber (für uns Material Nerds)

- lackiert oder unlackiert?
- abschraubbar oder fester Schall?
- gedrückter oder handgehämmerter Schall?
- Miniball oder Schnurmechanik (bietet Cornford überhaupt Schnurmechanik an?)

ich glaube jeweils die erste Option, oder?
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Re: Auswahl eines neuen Horns

Beitragvon Lupus Cornum » Do 4. Mai 2017, 13:25

oppitz hat geschrieben:Glückwunsch zur Entscheidung und viel Freude mit dem tollen Instrument!

nur der Vollständigkeit halber (für uns Material Nerds)

- lackiert oder unlackiert?
- abschraubbar oder fester Schall?
- gedrückter oder handgehämmerter Schall?
- Miniball oder Schnurmechanik (bietet Cornford überhaupt Schnurmechanik an?)

ich glaube jeweils die erste Option, oder?

Jup, jeweils die erste Option.

Ich habe nach Schnurmechanik gar nicht gefragt, weil ich den definierten Druckpunkt bei Minibalgelenken schätze.
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Re: Auswahl eines neuen Horns

Beitragvon Hans Jubelschneck » Fr 18. Jun 2021, 18:57

Liebe Hornfan-Gemeinde
In dieser ruhigen Forums-Zeit kam mich die Lust an, in alten Beiträgen zu schmökern. Dabei bin ich verschiedentlich auf den Begriff "Widerstand" gestossen. Ich nehme an, dass damit dasselbe gemeint ist, das man auch als mehr oder weniger leichte "Ansprache" bezeichnet. Mangels Vergleichsmöglichkeiten kenne ich die Unterschiede nicht. Im hier ausgewählten Thema hat Peter sogar postuliert, den Widerstand solle man nicht brechen, sondern man solle sich an ihn "anlehnen". Darunter kann ich mir nun leider gar nichts vorstellen, aber ich wäre sehr daran interessiert, mich an eine solche Empfehlung zu halten, bzw. eine eventuell falsche Angewöhnung zu korrigieren. In seinem sehr schönen und ausführlichen Kompendium hat Peter auch über Unterschiede zwischen Ami-Hörnern und deutschen und anderen Fabrikaten geschrieben, aber leider nichts über die Auswirkungen auf den Widerstand der verschiedenen Bauweisen und dessen Konsequenzen. Weil dies vielleicht von allgemeinem Interesse ist, stelle ich die Frage hier im Forum:

Wie lehne ich an den Widerstand an, anstatt ihn zu brechen? Vielen Dank für die Aufklärung, lieber Peter, und alle anderen Beantworter. Freundliche Grüsse, Hans.
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Re: Auswahl eines neuen Horns

Beitragvon a.r.cor » Fr 18. Jun 2021, 22:58

Hallo Hans,

die Wortwahl von Peter interpretiere ich so, daß aus der Sicht des Hornisten ein gewisser Blas-Widerstand durchaus positiv sein kann. Man sollte sich also eher vorstellen, daß man sich daran "anlehnen" kann, nicht, daß man den Widerstand überwinden/"brechen" müsste.
Manche Instrumentenbauer sind zwar stolz, Hörner anbieten zu können, die mit wenig Widerstand zu spielen sind; für viele Hornisten sind diese aber im Alltag nicht ideal. Das bekannte Gebr. Alexander-Doppelhorn ist z.B. trotz (oder genau wegen) des eher größeren Widerstands eines der beliebtesten Hornmodelle.

Viele Grüße
Achim
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Re: Auswahl eines neuen Horns

Beitragvon Günther » Sa 19. Jun 2021, 13:13

Hallo Hans,

ich kann Achims Aussage hier nur bestätigen. Ein Instrument mit sehr wenig Widerstand ist (m)ein Alphorn. Auf dem Alphorn ermüde ich viel früher, als wenn ich das gleiche auf dem Horn blase.
Gefühlsmäßig kommt viel mehr Energie zurück - was mich eher irritiert - als auf einem Instrument mit höherem Widerstand.
Ich versuche einen analogen Vergleich:
Ich denke, dass der Widerstand des Instruments ähnlich wie ein Stoßdämpfer beim Auto wirkt und nicht jede kleine Erschütterung weitergibt. Vielleicht kann es jemand auch besser erklären.

Schöne Grüße

Günther
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Re: Auswahl eines neuen Horns

Beitragvon Beate_Pokorny » Mo 21. Jun 2021, 19:27

Hallo Hans,

ein "gesunder Widerstand" stützt Dich. Er kaschiert auch mal eine nicht so gut Tagesform, die bei so vielen widerstandsarmen Instrumenten gnadenlos auffällt. Andererseits ermüdet ein unnötiger Widerstand vorzeitig; resultiert er aus akkustisch baulichen Fehlern so wird er so manchen Ton schwerer ansprechen lassen. Und trotz allem habe ich gelernt, das man - sofern man gewollt ist - sich mit sehr vielen akkustischen Schönheitsfehlern auch arrangieren kann. Selbst ein Befürworter und Bauer von sehr widerstandsarmen Hörnern konstruierte den Kunden zu liebe ein Modell mit etwas mehr Widerstand. Er nennt es das Modell mit der Mensur kompakt (man kann sich auf deiner Homepage ausführlich auch anhand eines Videos informieren). Seinen Namen nenne ich hier nicht mehr... Probegeblasen habe ich diese Teil: es klingt sehr gut, geht in allen Lagen ab wie Nachbars Lumpi. Nur, wenn ich das mal mit Peters oft zitiertem Hornsolo-Einsatz zur Oberonouvertüre zitieren darf, aus dem sogenannten "Nichts" heraus startet der Ton leider bei meinem Gebrauch nicht (ich habe auch mit Wienerhorn-Mundstück getestet).

Bussi, BEATE :lol: :lol: :lol:
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Re: Auswahl eines neuen Horns

Beitragvon Beate_Pokorny » Mi 23. Jun 2021, 11:47

Danke! :oops:
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Re: Auswahl eines neuen Horns

Beitragvon Günther » Sa 24. Jul 2021, 11:41

Beate hat mich in Bezug auf Oberon neugierig gemacht. Hier kann man vergleichen. Zumindest einer schafft es aus dem Nichts heraus.

https://www.youtube.com/watch?v=ZC3AFyE1ZNo
https://www.youtube.com/watch?v=LI4slVTrQh8
https://www.youtube.com/watch?v=y2Eg7ra6fbQ
https://www.youtube.com/watch?v=kaPeXQ_7kl8
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