Im letzten Horn Call ist ein netter Artikel über die Hörner, die Hermann Baumann über die Jahre verwendet hat. Hier Auszug zu den einzelnen Fabrikaten, die Baumann im Laufe der Jahre auswählte.
Baumann begann auf einem alten rechtsgriffigen B-Horn, bei dem Ventile 1 und 3 permanent gedrückt waren, um darauf die F – Naturtonreihe zu üben.
Während seiner Studienjahre verwendete B. Ein Kruspe – Wendler aus den dreißiger Jahren. Seit seinem ersten Engagement in Dortmund, 1956, spielte er auf einem Alexander B – Horn. Um 1964 wechselte er auf ein Alex 107V, auf dem er auch den ARD Wettbewerb gewann. (Diskanthörner waren damals im Wettbewerb noch nicht untersagt.)
In der Aufnahme der H-Moll mit Richter 1972 verwendete Baumann ein Alexander hoch G Horn, zu sehen auf Youtube.
Die diversen Aufnahmen ab 1967 bestritt Baumann wechselweise auf seinem Kruspe oder dem 107V.
Auf der Aufnahme des Strauss 1 mit Günther Wand von 1974 ist Baumann übrigens auf einem Alexander 107 zu hören.
Auf den Mozart – Einspielungen von 1979 kommt erstmals ein Neusilber Alexander 303 Tripel zum Einsatz. Ein Instrument, das ihm seiner Meinung nach das ideale Klangkonzept ermöglichte. Die Mozart - Aufnahmen von 1984 waren hingegen wieder auf seinem Kruspe eingespielt worden. Das Gliére – Konzert hat er 1985 ebenfalls auf dem Kruspe gespielt.
Ab 1976 setzte er gelegentlich auch ein Paxman Tripel ein. Mit dem Instrument ist er auch auf der DVD über seine Meisterkurse zu sehen. Für Aufführungen des Schumann – Konzertstück zwischen 1982 und 1992 verwendete Baumann zudem ein speziell angefertigtes F/B/hoch B Paxman.
Erstmals für seine Einspielungen der Strauss – Konzerte mit Masur griff er zu einem Alexander 103, das er sich für Aufnahmen ausleihen musste, da er zuvor nie ein 103 besessen hatte.
Das Weber – Concertino spielte er mit einem kompensierten E. Schmid Tripel ein. Er besaß auch ein Schmid B/hoch F, das in dieser Zeit sein Standard Instrument wurde. Auf dem Cover des Horn Call von 1998 ist er mit diesem Instrument zu sehen.
Häufiger kam jetzt allerdings auch ein Alexander 103 zum Einsatz, so auf den Haydn – Aufnahmen.
Ab 1993 verwendete Baumann gelegentlich auch ein Yamaha 667V.
Baumann hat sich im Laufe seiner Karriere somit nie auf ein einzelnes Fabrikat festgelegt, sondern war stets auf der Suche nach dem perfekten Klang.
Quelle: Joseph Ognibene, Hermann Baumann: The Master's Voice, in: The Horn Call XLIV, No. 1, pp. 97 - 100