von Prof » Do 4. Jun 2009, 01:52
Die Medien allgemein und das Internet im Besonderen sind doch nur ein Spiegelbild unserer eigenen Unzulänglichkeit. Es ist aber allgemein zu beobachten, daß z.B. die Abschaffung des klassischen Gymnasiums eben so viel zum Bildungsnotstand beigetragen hat wie die gewollte oder angeordnet empfohlene Ausrichtung an zweifelhaften Vorbildern jenseits des Atlantik. Allgemeinbildung ist in weiten Teilen der Bevölkerung bereits ein "Fremdwort". Auch die Abwendung von ethischen Grundsätzen - auch als Religion bezeichnet - schafft eine schlimme Orientierungslosigkeit. In der Musik, um das Thema etwas einzugrenzen, ist es nicht anders. Meist sind die Zuhörer bzw. Ausübenden nur in der Lage, ihre ganz persönlichen Vorbildern, wenn überhaupt, nachzuäffen und damit die Dinge bis auf den Fliegenschiß zu kopieren. Korrekturen und Ratschläge objektiv erfahrener Kollegen werden oft fast bösartig abgelehnt, andere Meinungen bei eigenem Unvermögen sogar heftig bekämpft. Im Verhältnis zwischen echten Berufsmusikern und Liebhabermusikern ist ein großer Riß eingetreten. Oft steht eine völlig unbegründete Anmaßung auf Seiten der Liebhaber einer ebenso unbegründeten und unverständlichen Arroganz der Berufskollegen gegenüber. Da sollte Einsicht auf beiden Seiten schnellstens die notwendige Verständigung beider Seiten ermöglichen, da beide Seiten die jeweils andere Seite zum Überleben brauchen.
Zu Thomas: Du hast schon recht. In gewissen Dingen sollte jedoch eine "Selbstzensur" (Stichwort: Selbstbeherrschung) bei allen Medien inkl. Internet greifen.
Freiheit heißt nicht, daß man nicht alles tun kann, was man nur will. -
Die Uninformiertheit vieler "Schreiberlinge" aller Klassen, fehlende Allgemeinbildung, Auflagenzahlen usw. sind in dieser Sicht kontraproduktiv.
Besser kann es nur werden, wenn wir alle uns sehr stark bemühen und die Dinge hinterfragen, nicht aus Sophisterei, sondern zur Wahrheitsfindung.
Grüße an alle - diesmal aus Bangkok (keine falschen Gedanken, bitte, meine Frau ist wie immer dabei.)