Welches Doppelhorn?

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Re: Welches Doppelhorn?

Beitragvon Martin2 » Mi 3. Jun 2009, 15:22

Da kann ich Rob Leicht nur zustimmen!
Nimmt man z.B. fünf Hoyer 801 oder Yamaha 667, so haben alle andere "Macken" (etwa die Naturtonschwellen an einer andere Stelle) und ein jedes hat seine Vorzüge. Das Horn, daß einem am besten gefällt, sollte man aber nicht direkt kaufen. Erst mal die Seriennummer notieren (weil die Dinger ja alle gleich aussehen!) und doch mal zur Vorsicht noch woanders reinblasen. Es lohnt!
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Re: Welches Doppelhorn?

Beitragvon Steffen » Mi 3. Jun 2009, 17:47

Hallo miteinander,

hier muss ich auch mal meinen Senf dazugeben. Habe mir vor kurzem ein Hoyer 801er (habe mit Yamaha 567 und Jupiter 952 verglichen, ähnliche Preiskategorie) zugelegt und muss sagen, Preis-Leistung ist sehr gut. Zum Thema Lack bei Hoyer (man liest ja so einiges hier im Forum) hat mir ein Instrumentenbauer den Tipp gegeben, einfach im Schallbecher ein Stück Klarsichtfolie im Bereich des Handballens reinzukleben. Seitdem ist Ruhe, hatte davor ein 702er (ja, man kann auch ein reines B-Horn spielen...) mit "Lack ab" im Schallbecher.

Da der Kollege hansW [wahrscheinlich] sein Geld nicht beim oder mit Waldhornen verdient, muss man auch nicht unbedingt ein 103er o.ä. kaufen (dafür bekomm ich wahrscheinlich jetzt gleich Schelte von den Profis). Da ich als "Laie" auch in einem "Laienchor" spiele, bin ich der Meinung, dass man da mit einem Mittelklasse-Instrument gut beraten ist. Mit Verlaub: mit einem einzigen zusätzlichen Profi [-Instrument] klingt eine 30-Mann-(Laien-)Kapelle nicht gleich eklatant besser....

Aber - wie vielfach angeklungen - viel ausprobieren hilft viel.
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Re: Welches Doppelhorn?

Beitragvon Martin2 » Mi 3. Jun 2009, 21:27

Im alten Forum sind zum Thema "Lack" (und Hornkauf) auch einige Einträge und es schadet ja nicht, hin und wieder mal in diesen "verstaubten Kisten" zu wühlen.
Überhaupt ist es schade, daß einige sehr interessante Themen im wahrsten Sinne des Wortes "von der Bildfläche" verschwunden sind, seit es das (deutlich bessere) neue Forum gibt.
Zum Thema Instrumentenkauf werde ich am Wochenende mal ein paar Zeilen hier reinsetzen......
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Re: Welches Doppelhorn?

Beitragvon Prof » Do 4. Jun 2009, 01:58

Thema Hornkauf:
Meist ist es nicht die Hardware (Instrument), sondern die Software (Spieler, Spieltechnik), die Probleme bereitet.
Auf mittlerer Ebene mit mittleren Ansprüchen und mittlerem bis eingeschränktem Übeaufwand reicht sicher ein Instrument im mittleren Preissegment völlig aus.
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Re: Welches Doppelhorn?

Beitragvon Michael_dL » Do 4. Jun 2009, 16:44

Es geht zwar etwas vom Thema ab, aber trotzdem: Ich habe mich sehr über den Beitrag von Steffen und den obigen vom Hr. Professor gefreut. Diese müßten mal von einigen Studenten gelesen werden... Denn das ist doch oft das Problem in Laienformationen, daß Hornisten ein größeres Renommee besitzen, wenn sie mit einem Profiinstrument (zur Generalprobe) erscheinen; oft zucken die armen "Stammkräfte" ehrfürchtig zusammen. Und ich habe es schon x-fach erlebt, wie junge Studenten mit ihrem Alex-Hr. "höflich" lächelnd die Instrumente der anderen betrachteten (- und womöglich noch einen "klugen" Kommentar abgaben). Dieses "ich hab' ein Profihorn - ich bin toll" kam aber auch schon schön, allerdings etwas abgewandelt, im Beitrag von Peter zum Thema Kompensationshr. vs. vollausgeb. DH zu Ausdruck. Kleider machen Leute... :evil:

Liebe Grüße aus Berlin
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Re: Welches Doppelhorn?

Beitragvon RobLeicht » Do 4. Jun 2009, 17:54

Es muss ja nicht immer ein "Profi"-Horn sein, das stimmt, zumal wenn doch nur schlecht darauf spielt. Aber sollte nicht auch ein Mittelklassehorn (auch im Lack, wenn es denn unbedingt Lack sein muss) so ordentlich verabreitet sein, dass man gar nicht erst auf den - wie ich finde - ästhetisch wie haptisch ziemliuch absonderlichen "Trick" (oder Tick) mit der Frischhaltefolie in der Stürze verfallen muss?
Salue!
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Re: Welches Doppelhorn?

Beitragvon Martin2 » Do 4. Jun 2009, 21:15

Das mit den Lackschäden nach relativ kurzer Zeit ist ja nicht einmal die Schuld der Hersteller. Sie müssen den neumodischen "Ökölack" verwenden. Und ein Lack auf Wasserbasis (das kann ich als Schreiner schon beuteilen) ist einfach Sch....! (Der Begriff "Lack" dürfte für solches Zeug gar nicht verwendet werden! Das ist ja höchstens noch ein "Überzug".) Wenn man dazu noch einen aggresiven Handschweiß hat, ist der Lack schnell flöten! Auch beim "Profi"-Instrument
Zum Thema "Profihorn":
Ich versuche ständig, meine Schüler davon zu überzeugen, daß eben nicht das Horn der ausschlaggebende Faktor ist. Als Demo spiele ich dann schon mal was auf einem 80 Jahre alten Horn vor. Da gibts dann regelmäßig große Augen. "Ein guter Bläser kann auch auf einer schlechten Trompete gut spielen; andersrum wirds schwierig..." hat mal ein bekannter Trompeter gesagt. Das gilt fürs Horn genauso.
Ich habe mal ein ungarisches Orchester erlebt (ist etwa 20 Jahre her). Die Hörner (einfach F) waren gewiß noch aus K.u.K.- Zeiten und hatten pro Lebensjahr mindestens eine Delle! Aber ich kaum wieder ein so excellent eigespieltes Hornregister gehört. Da paßte einfach alles! Unglaublich, was die aus den Gurken rausholten.
Trotzdem - und da gebe ich Rob Leicht völlig recht - sollte man auch im mittleren Preissegment ordentliche Ware für sein Geld bekommen! Ein Goldmessinghorn mit Messingmaschine ist nicht nur optisch unschön, es ist "Beschiß" am Kunden. Beim Goldmessinginstrument gehört eine Neusilbermaschine rein. Auch in der Mittelklasse! Intonieren sollte das Horn auch und die allgemeine Verarbeitung sollte ebenfalls ordentlich sein! Zudem achte man auf verstellbare Fingerhaken, etc.
Billgen Mist lehne ich aber grundsätzlich ab. Gerade der Schüler braucht ein Instrument, daß ihn unterstützt, anstatt ihm noch mehr Probleme zu bereiten, als er ohnehin schon hat.
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Re: Welches Doppelhorn?

Beitragvon Steffen » Fr 5. Jun 2009, 20:31

Lieber Rob,
absonderlich und Frischhaltefolie triffts jetzt nicht ganz, das aber nur am Rande, ist auch eigentlich nicht das Thema (auch wenn schon ich etwas abgeschweift bin).

Tick und Tricks mal beiseite, was macht denn der Kollege hansW eigentlich, hat er sich ausgeklinkt?? Oder ist er fleißig am Hörner testen?? Wie gehts da weiter?? Lasse er mal bitte was von sich hören....

Bis später.
Steffen
 
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Re: Welches Doppelhorn?

Beitragvon hansW » Sa 6. Jun 2009, 13:11

Hallo!

hab die letzten Tage keine Möglichkeit gehabt ins Internet zu kommen...
Erstmal Danke für die vielen Beiträge!
@Prof
wie war das mit dem Luft hineinblasen gemeint? Versteh ich das richtig: hineinblasen, Ventile drücken, und beim Loslassen dürfen sie nicht von alleine zurück? (Im Ruhezustand sind bei mir die Pumpen eingeschoben)
Wenn ich kräftig genug blase, bleiben sie ausgefahren. Wenn man an den "Stößeln" wackelt, zeigt sich doch einiges Spiel.
Ich habe einmal vor ca. 5 Jahren die Kolben Teflonbeschichten lassen, um Material aufzutragen. So nebenbei war auch Schmieren nicht mehr notwendig. Inzwischen tu ich´s trotzdem wieder, um einen "Dichtungsfilm" zu erzeugen. Ich muß wieder einmal nachschauen, möglicherweise ist die Beschichtung inzwischen abgeschliffen. Teflon-Bratpfannen halten auch nicht ewig ;)
Die Anschläge innen/aussen hab ich schon einmal erneuert. hab mir extra eine Gußform für Silikonpuffer (Vakuumgußverfahren) gedreht. Die Anschläge müssen bei mir nämlich halbrund sein. weil die Ventildeckeln (heißt das so?) es auch sind. Wobei ich natürlich darauf geachtet habe, dass die Bohrungen wieder übereinstimmen (also kein Versatz im Rohrverlauf). Vorher waren, soweit ich mich noch erinnern kann, Korken drauf. (bin a oida bastla...)

Warum trotzdem neues (Doppel)horn? Wenn ich kostenlos zu einem Instrument komme, warum nicht...So oft ergibt sich die Gelegenheit für mich nicht. Ich hab´s oben glaub ich auch schon erwähnt, manchmal hätt ich doch gerne so eine B-Seite, und wenn´s auch nur ein Plazebo-Effekt ist. Am liebsten wär mir eh ein Alex 103er. Obwohl ich genauso der Meinung bin, das es wesentlich mehr bringt, eine Stunde zusätzlich amTag zu üben. Das ist so wie bei den Hobby-Fotografen. Wozu braucht ein Laie eine Nikon D3? (anm. Kamera-Flaggschiff von Nikon, nur das Gehäuse ohne Objektiv kostet rund 4000Euro). Es macht halt irgendwie Spaß, so ein Ding zu benutzen...
Ich habe ebenfalls den Ehrgeiz, aus jedem Instrument was ordentliches herauszuholen, darin liegt der Reiz. Nur bei einem Konzert bin ich dann doch entspannter mit einem guten Instrument.

Wenn die Wirtschaftskrise vorüber ist, lasse ich mein Ganter überholen - und außerdem lackieren. Sonst korrodiert es mir noch weg. Ist eigentlich vergolden ein Korrosionsschutz in dem Sinne oder doch nicht?

PS: weiß wer ein gut erhaltenes Alex103er?...
hansW
 
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Re: Welches Doppelhorn?

Beitragvon DieDreiWeisen » Sa 6. Jun 2009, 20:42

vielleicht findest Du ja hier was:

http://www.rimskys-horns.com/eng/2ehands.html

Eric Borninkhof (der Betreiber der Seite) hat immer mal wieder ganz gute gebrauchte Hörner.
DieDreiWeisen
 
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