Welches Doppelhorn?

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Re: Welches Doppelhorn?

Beitragvon Prof » Di 9. Jun 2009, 10:21

Lieber hansW !
Bist eben ein Bastler und ruinierst wahrscheinlich mehr am Horn, als Du glauben magst. Wie verhält sich Teflon mit dem Ventilöl ? Erbitte Antwort der Chemiker !

Diese Dichtigkeitsprüfung funktioniert so:
Hauptzug raus, völlig raus, mit dem Daumen zuhalten. Ventile NICHT betätigen. Trotzdem werden die Drücker nach unten gezogen, bzw. di Stössel ausgefahren, wenn Du starl Luft ins Horn bläst. Wenn sch das so verhält, braucht NICHTS neu aufgekupfert oder teflonisiert werden.

Wie verhalten sich denn die gegossenen Silikon-Puffer zusammen mit dem Ventilöl ? Selbst Silikonpuffer bei Drehventilen quellen, wenn bestimmte Ölsorten draufspritzen (eigene Erfahrung). Und selbst Zehntelmillimeter bewirken eine Veränderung in der Sperung. Bei Kombinationsgriffen wie z.B. 12 kann das "a2" u.U. untreffbar werden.

Vergolden ist wirklich nicht notwendig, um Korrosion des Horns zu verhindern. Außerdem ist es bei heutigen Goldpreisen von um 1.000.-US $ ziemlich teuer geworden. Versilbern reicht auch, kostet aber nur einen Bruchteil vom Vergolden.

Viel einfacher ist es, das Horn in den Pausen und besonders nach Probe oder Aufführung mit einem Microfasertuch aus dem Supermarkt (2 Stk. f. 3 EUR) abzuwischen. Der Glanz hält dann bis zu zwei drei Jahre und länger, vorausgesetzt, es ist vorher sauber poliert. Beim Putzen sollte nur Unipol verwendet werden, da es nicht abrasiv wirkt.

Als Letztes: hansW, mußt halt auch dafür sorgen, daß die Ventilstössel KEIN Spiel haben. Vielleicht fehlen oben bei der Durchsteckschraube ensprechende dünne Gummischeibchen ???

KOMISCH: bei mir halten die Ventile an meinem Doppelhorn schon über zwanzig Jahre ohne den geringsten Qualitätsverlust, am Wienerhorn genauso, - und trotz extremer Nutzung im Orchester und bei Nebengeschäften usw. Es muß eben Disziplin gewahrt werden wie beim Zähneputzen, auf dem WC und sonst auch.

Nichts für ungut.

PS: Es liegt nicht alles am Ökolack ! Die Vorarbeit ist ausschlaggebend. Wenn nicht richtig entfettet wird, gibt es den Zinkfraß. Wer mit stark säureausschwitzenden Händen ein Blechblasinstrument spielt, wird jedes noch so gute Instrument in kürzester Zeit durchgegriffen haben.

Wer von Euch hat z.B. gesehen, wie die Qualitätsinstrumente von Selmer hergestellt werden ? Ich habe es gesehen. Das fängt beim Tiefziehen der Schallstückhälften an und hört bei der Biegerei im Eis auf. Man braucht sich dann über nichts mehr wundern. Wenn man allerdings aus finanziellen Gründen auf derartige Instrumente angewiesen ist (sie sind eigentlich ganz gut), muß eben bei der Bewhandlung bzw. Verwendung umso mehr Obacht geben. Basta !
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Re: Welches Doppelhorn?

Beitragvon kronihorn » Di 9. Jun 2009, 17:19

:lol: Ich spiele unter anderem auf einem Ganter Wienerhorn. Es ist ein sehr feines Instrument. Die Ventile sind trotz des Alters von 20 bis 30 Jahren noch immer dicht. Ich glaube, es kommt auch auf den Spieler in großem Maße an. Ich habe einmal ein Ganter Wienerhorn gehabt, welches nicht sehr alt war, wo aber die Pumpen schon sehr undicht waren. Wenn man bei Haagston eine nicht sehr gute Meinung zu manchen Instrumenten und Fabrikaten hat, so kann man das nicht immer ernst nehmen. Ich habe Herrn Ganter noch persönlich gekannt und auch getroffen und kann nur das Beste über ihn sagen. Ich habe mir bei meinem Ganter Wienerhorn von der Firma Yamaha einen neuen Bogen montieren lassen und seitdem geht es noch besser.
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Re: Welches Doppelhorn?

Beitragvon Reinhard » Di 9. Jun 2009, 19:48

Alexander biegt auch mit Eis.
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Re: Welches Doppelhorn?

Beitragvon hansW » Di 9. Jun 2009, 21:29

Kann mir mal wer erklären, was an Eis schlecht ist?

Mein Ganter ist jetz auch schon an die 30 Jahre, wovon es ca. 6Jahre in meinem Besitz ist.
Keine Ahnung, was der Vorbesitzer damit angestellt hat. Warscheinlich sehr viel gespielt (Im Gegensatz zu mir ;) )
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