Alexander 103 vs. 1103

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Alexander 103 vs. 1103

Beitragvon Kalli » Di 17. Feb 2009, 22:46

Ich möchte gerne wissen, welche Unterschiede zwischen einem Alexander 1103 und 103 bestehen? Insbesondere interessierte ich mich für die Frage des Widerstands: sind die beiden Hörner vergleichbar oder ähnelt das 1103 eher den kürzlich angesprochenen Rauch/Schmid Hörnern? Trägt eines der beiden besser? Braucht man für das 103er mehr Luft? Spricht das 103er direkter an? Danke für die fachkundigen Auskünfte!
Kalli
 
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Re: Alexander 103 vs. 1103

Beitragvon Konstantin Becker » Mi 18. Feb 2009, 00:03

Das 1103 ist ein eigenständiges Horn. Man kann es weder mit dem 103, noch mit einem Schmid oder Rauch (auch wenn die Bauart ähnlich ist) vergleichen.

Das 103er zeichnet sich durch seinen hohen Widerstand und die dadurch bedingte grosse Tragfähigkeit aus. Das 1103 ist ein perfekt gebautes "Allroundmodell".
Wenn man wirklich Hornblasen kann, spielt man auf jedem Horn schön. Mit der Zeit sucht und findet man natürlich immer mehr den eigenen Geschmack und Anspruch.
Dies steht ausserhalb jeder Wertigkeit!

Ich möchte mal so sagen (mir gefallen Vergleiche): ein 1103 kann man mit einer Mercedes E Klasse vergleichen, das 103 eher mit einem Porsche Turbo.
Man kommt mit beiden ans Ziel, im jedoch Grenzbereich verzeiht der Sportwagen weniger Fehler.
Zu Deiner Frage:
Luft braucht jedes Horn (die Bohrung des Mundstückes hilft dies auszutarieren), Ansprache hängt meiner Meinung nach weniger vom Horn als vielmehr von einer richtigen Luftsäule und einem leichten, nicht verkrampften Ansatz ab. Natürlich muss man bei einem 103er mehr stützen als bei einem Schmid oder Rauch.... das 1103 liegt hier in der Mitte.
Gerade beim Stützen wird viel falsch gemacht... ich nenne dies "verstützen". Das ist jedoch ein anderes Thema....

Neulich haben wir im Beisein von Hans Herrman (Firma Alexander) alle gängigen Alexander Modelle in einem grossen Saal angebasen.
Den "typischen Alexanderklang" stellten wir beim 103, 403, und 107x fest. Das 1103 gehörte zur Kategorie "Horn".... aber vom Klang her nicht Alexander zuzuordnen.
Ich bitte dies unbedingt ohne Wertigkeit zu verstehen!

Jeder gute Musiker wird seinen für sich selbst richtigen Weg finden. Sehr viele berühmte Hornisten spielen ein 103er, andere bevorzugen andere Hörner... jedem das Seine!
Ein Horn ist nicht für die Phrasierung, Tonschönheit oder Musikalität verantwortlich. Es ist aber unser wichtigstes Werkzeug um die eigene Klangvorstellung und musikalische Empfidung zu verwirklichen!

Persönlich spiele ich ein 103er und werde es (solange es für mich persönlich kein besseres Instrument gibt) gegen kein anderes Horn eintauschen.

Herzlicher Gruss
Konstantin Becker
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