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Thema: Kompensations-Horn; Erfahrung?


Wieso "macht das nichts"?! Wie soll man den nachstimmen, wenn der Bogen keine Zug hat?!
Ein Beispiel aus meiner Praxis:
Ich habe an meinem B-Horn alle Züge extra kürzer bestellt, weil unser Posaunenchor eine sehr hohe Stimmung spielt. Das hängt damit zusammen, daß die Orgel in unserer Kirche (mit der wir oft gemeinsam spielen) ebenso (zu) hoch ist. Benutze ich das Horn in einem wie auch immer gearteten anderen Ensemble, muß ich halt entsprechend ausziehen, um auf 440Hz zu kommen. Das wäre beim Cornford unmöglich! Man kann als Hornbauer doch nicht davon ausgehen, daß jedes Orchester oder Ensemble exakt 440Hz spielt...

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Hierfür gibt es ja den Kluppenstimmzug!
Man kann nur die einzelnen Züge nicht verändern. Dass das von der Intonation her ein Problem sein sollte, habe ich beim Anspielen jedenfalls nicht gemerkt.
Prinzipiell kann man schon sagen, dass gut gebaute Hörner auch sehr gut in sich stimmen.



Ja, schon. Aber der Kluppenzug verlängert oder verkürzt primär das Grundrohr. Wenn man nun das 2.Ventil betätigt, wird dieser Bogen aber nicht länger der kürzer. Das Verhältnis wird nicht angeglichen, so, wie es bei jedem normalen Ventilstimmzug der Fall ist: Ziehe ich den Hauptstimmzug raus, kann ich den Ventilstimmzug proportional angleichen.
Ergo: Das Cornford ist sicherlich ein gut konstruiertes Horn. Aber nur, solange man die rechnerisch "richtige" Grundeinstimmung (440Hz oder 443Hz) nicht verläßt! Und das ist der Haken! Deshalb konnten sich die kompensierten Doppelhörner von Lehmann / Chemnitzer und das Volldoppel von Otto Tiedt ja nie richtig durchsetzen. (Letzteres war außerdem viel zu schwer.)
Die Idee an sich ist gut! Aber sie ist nicht praxisgerecht.
Das gleiche Problem haben ja auch die hoch-B-Trompeten: Nimmt man das A-Mundrohr, ist jeder mit "2" gegriffene Ton zu hoch, da man den Ventilzug dem Grundrohr nicht angleichen kann. Nur fällt das bei den Quitscheentchen nicht so auf, da sie bekanntlich zwei Oktaven über dem B-Horn stehen. Entsprechend geringer sind die Intonationsdifferenzen. Sie entsprechen bei der hoch-B nur einem Drittel des B-Horns.

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Zuletzt bearbeitet: 02.07.08 22:40 von Martin2
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