Ja, schon. Aber der Kluppenzug verlängert oder verkürzt primär das Grundrohr. Wenn man nun das 2.Ventil betätigt, wird dieser Bogen aber nicht länger der kürzer. Das Verhältnis wird nicht angeglichen, so, wie es bei jedem normalen Ventilstimmzug der Fall ist: Ziehe ich den Hauptstimmzug raus, kann ich den Ventilstimmzug proportional angleichen.
Ergo: Das Cornford ist sicherlich ein gut konstruiertes Horn. Aber nur, solange man die rechnerisch "richtige" Grundeinstimmung (440Hz oder 443Hz) nicht verläßt! Und das ist der Haken! Deshalb konnten sich die kompensierten Doppelhörner von Lehmann / Chemnitzer und das Volldoppel von Otto Tiedt ja nie richtig durchsetzen. (Letzteres war außerdem viel zu schwer.)
Die Idee an sich ist gut! Aber sie ist nicht praxisgerecht.
Das gleiche Problem haben ja auch die hoch-B-Trompeten: Nimmt man das A-Mundrohr, ist jeder mit "2" gegriffene Ton zu hoch, da man den Ventilzug dem Grundrohr nicht angleichen kann. Nur fällt das bei den Quitscheentchen nicht so auf, da sie bekanntlich zwei Oktaven über dem B-Horn stehen. Entsprechend geringer sind die Intonationsdifferenzen. Sie entsprechen bei der hoch-B nur einem Drittel des B-Horns.
Blech blasen statt Blech reden!
Zuletzt bearbeitet: 02.07.08 22:40 von Martin2
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