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Thema: Leutgeb neueste Nachrichten


@George:

ich habe nicht behauptet, dass eine fehlende Logenmitgliedschaft = Einfältigkeit bedeutet!
Nicht alles was kein Apfel ist muss eine Birne sein!

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Voraussetzung für die Richtigkeit meines Ansatzes ist natürlich, dass ein "geistig einfacher Mensch" nicht in eine Loge aufgenommen worden wäre. Hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen.



Wie kommen eigentlich so viele Leute darauf, daß Leutgeb einfältig gewesen wäre ? Nur weil Mozart ihn als Narr betitelte ? Narr ist auch jemand, der vernarrt ist z.B. in eine Aufgabe. Leutgebs Aufgabe war das Horn und besonders das solistische Spiel. -

Eine Mitgliedschaft in einer Loge prüfen ? Wie sollte das den funktionieren ? Es gibt keinen Nachlaß Leutgebs, den man durchsuchen könnte. Wo gibt es Mitgliederverzeichnisse dieser oft geheimnisvoll gesehenen Logen ? Wieso sollte jemand, der einige Jahre in einem (geistlichen) Fürstentum in weltlicher Funktion angestellt war, besondere und damit nützliche Drähte zur katholischen Geistlichkeit haben, die einer Loge von Nutzen sein konnten ? - Naja, ich überlasse es der Phantasie. Aber ist das nicht eine grundlose Vermutung ? Der berühmte WC Aufseher im China der 1960er Jahre war eben ein alter Kämpfer und deshalb in die Machthierarchie aufgestiegen, - oder wegen seiner Lauschangriffe auf die Unterhaltungen am "Häusel".

Mozart, Haydn und Gluck waren jedoch als damalige Berühmtheiten für die Gesellschft wie exotische Tiere im Zirkus, wie heutige schillernde Pop-, Tennis- oder sonstige Stars, mit denen die Damen poussierten (Mozart), die Herren Zugang zu den Superreichen erhofften (Haydn - Esterhazy) und oft bekamen, da man bei den Academien und Haus- und Hofkonzerten nicht nur der Musik lauschte, sondern sich fleißig an den Tafelgesprächen beteiligte.

Leutgebs Kinder waren jedenfalls ganz normale Bürger und hatten mit dem Musikerberuf nichts zu tun (Uhrmacher, usw.).

Übrigens, George, die Mehrzahl von Schilling heißt auch Schilling und nicht Schillinge. Es gibt auch nicht Metern oder Kilometern, höchstens bald "kilometers" (in der deutschen Sprache gibt es immer noch zusammengesetzte Zahlworte, die nicht dekliniert werden wie zum Beispiel in oft gehörten Temperaturangaben "von einem bis zehn Grad". Die Beherrschung unserer Sprache ist unsere Identität.(rein philosophisch)



Übrigens, George, die Mehrzahl von Schilling heißt auch Schilling und nicht Schillinge.


Ja und Nein - die Rechtschreibregeln im deutschen Sprachraum sind da etwas anders als es mir auch mein Rechtschreibgefühl bedeutet. Ohne vorangehendes Zahlwort ist eine Pluralbildung korrekt, also z.B. "Wo hast Du die Schillinge liegen gelassen" oder "Hast Du noch Euros". Mit vorangehendem Zahlwort erfolgt dann aber keine Pluralbildung mehr, also bspw. "Hast Du noch 100 Euro" oder "Hast Du mal 2 Euro?".


Zuletzt bearbeitet: 15.09.08 13:36 von George


Eine Mitgliedschaft in einer Loge prüfen ? Wie sollte das den funktionieren ?


Die berühmteste Wiener Loge seinerzeit war "Zur wahren Eintracht" als Zentrum der Illuminaten. Mozart jedoch trat 1784 der eher kleineren Loge "Zur Wohltätigkeit" bei - vermutlich, weil er deren Meister vom Stuhl Otto von Gemmingen bereits früher in Mannheim als Freund und Förderer kennengelernt hatte. Ein Jahr später fand sich dort auch sein Vater Leopold ein. Aus der Loge "Zur Wohltätigkeit" wurde schließlich (durch das kaiserliche Freimaurerpatent) die Loge "Zur neugekrönten Hoffnung", die 1788 in "Zur gekrönten Hoffnung" umbenannt wurde. Auf Leutgeb findet sich kein Hinweis.

Die Präsenzlisten einiger Logen sind im österreichischen Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu finden. Vielleicht gibt es auch Auskünfte durch die Großloge von Österreich in Wien.

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Präsenzlisten bezüglich der Logen in Wien ? Wie Delikat ? Da wurde also schon fleißig geschnüffelt ! Fast wie heute !!!! Danke für die Informationen.



Da wurde also schon fleißig geschnüffelt !


Überwachung und Schnüffelei waren auch schon vor "1984" an der Tagesordnung. In den Akten der Wiener Polizei sollen sich sogar aus dem Jahr 1785 noch Logen-Einladungen resp. Programme zu einem Konzert befinden, in dem Mozart ein Benefiz-Klavierkonzert für zwei befreundete und in Not geratene Musiker gespielt hat.





George:
Aus der Loge "Zur Wohltätigkeit" wurde schließlich (durch das kaiserliche Freimaurerpatent) die Loge "Zur neugekrönten Hoffnung", die 1788 in "Zur gekrönten Hoffnung" umbenannt wurde.
.


"Die neugekrönte Hoffnung" war doch richtiger ein erzwungener Zusammenschluss mehrerer kleinerer Logen, wie die "Zur Wohltätigkeit" mit anderen. Das Dekret von Joseph II. von 1785 beschränkte, wenn ich richtig informiert bin, die Zahl der Logen in Wien auf insgesamt maximal drei!
Naheliegender Grund (wieder VERMUTUNG!): Bessere Überwachung durch die Geheimpolizei. Die Bespitzelung war wohl seit den 80er Jahren üblich (also sozusagen 1784 statt 1984) Grund: Alarmierende Nachrichten aus Frankreich, wo man wohl mit edlen Geistesgesinnungen wie "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" ein bißchen über das Ziel hinaus schoß.
Ach und seltsam: Der Meister der neuen Loge "Zur neugekrönten Hoffnung" war dann Graf Esterhazy. In einer unbedeutenden Nebentätigkeit "zufällig" auch noch Schatzmeister der Kaisers.....
In so einer "Großloge" wären Leute wie Leutgeb oder andere Väter von Uhrmachern dann wahrscheinlich nicht die passenden Mitglieder gewesen. Da habt ihr wohl recht...

"Hast du noch Euros ?" ist übrigens unvollständig. Es muss heißen: "Ey Alder, haste noch Euros ?"
Was denn, nicht zulässig laut Duden?
Macht nix, dem kommt noch!




Dirk, Gesinnung wäre schon genug. Was ist denn Geistesgesinnung ?

Lange vor Fürst Esterhaz war Graf Sporckh einer der ganz großen der Logen. Es saß deshalb auch im Gefängnis.

Zu Leutgeb:
Leutgeb hat (was ich noch zu prüfen habe) das heutige erste Konzert Joseph Haydns, 1762 entstanden, 1763 oder 1763 im Theater an der Burg aufgeführt. War es sogar die Erstaufführung ? Leutgeb und Joseph Haydn dürften sich während Haydn´s ökonomisch sehr mühevollen Anfangsjahren in Wien kennengelernt haben. Musiker, die vorwiegend als Freischaffende unterwegs sind, begegnen sich in der Regel ziemlich oft. Daraus ergab sich bestimmt eine gewisse Freundschaft. In Esterhaz trat Leutgeb auch gelegentlich auf, war aber nie Mitglied der Kapelle. Wo Engelbert Schmid, wie er mir schrieb, des öfteren gelesen haben soll, daß Leutgeb aus/in Linz einen Käsehandel geführt haben soll und daher stammte, ist mir rätselhaft. Wer sonst hat derartiges wo gelesen ? Bitte melden. Für mich steht anhand von vorliegenden Dokumenten der Geburtsort Leutgebs fest. Das Käsegeschäft seines Schwiegervaters war längst von dessen Witwe verkauft, als die Leutgebs nach Wien zurückkehrten.



@Prof.: sorry für die Tippfehler, waren wirklich nur solche, ich habe in der Eile leider nicht aufgepaßt Orthographie ist im Normalfall für mich kein Problem, sonst hätte ich wohl mein Abi nicht geschafft... Keine Hänseleien? Also dann habe ich es leider überhaupt nicht verstanden. Waren es - wie Dirk meint - wirklich "Spielanweisungen"? Oder was dann sonst? FG MM

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