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Thema: Ansatzumstellung


Hallo liebe Forumsteilnehmer,

ich habe folgendes Problem: Ich habe vor 5 Monaten einen Schüler übernommen, der einen sehr verdrückten Ansatz hatte. Hat extrem auf der Seite, mit zu viel Druck und fast ohne Unterlippe gespielt. Seinen alten Lehrer scheint das nicht gestört zu haben, allerdings habe ich ihm dann recht schnell eine Ansatzumstellung verordnet. Allerdings scheint sich sein natürliches "Luftloch" bei den Lippen noch nicht sonderlich in die Mitte bewegt zu haben. An ausreichendem Üben scheint es aber nicht zu mangeln.

Habt ihr mir ein paar Tips für Übungen, die das etwas unterstützen? Oder ist das normal, dass sich nach fast 4 Monaten da noch nicht so viel tut? Er spielt jetzt wieder bis zum c'' sicher, ab d'' geht aber nichts mehr. Hatte davor aber ein b'' drauf.

Bin für jeden Tipp dankbar.

Gruß
Simon

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Hallo Simon!

Hab Geduld! Eingefahrene Gewohnheiten lassen sich bekanntlich nicht von heute auf morgen ändern.

Haben sich denn deiner Meinung nach, abgesehen von der Höhe, die Klangqualität und die Flexibilität nach der Ansatzumstellung verbessert? Wenn ja, wäre mein Rat, ihn jede Stunde aufs neue zu motivieren durchzuhalten.

Wenn du aber das Gefühl hast, daß er sich anhaltend unwohl mit seinem neuen Ansatz und dem klanglichen Resultat fühlt, hätte ich folgenden Tip. Laß ihn dort ansetzen, wo seine Lippen am besten schwingen. Das läßt sich am besten durch Lippen Buzzing herausfinden. Es gibt schließlich eine Menge hervorragender Blechbläser, die nicht in der Mitte ansetzen.

Viel Erfolg
André




Hallo Simon,
zum Glück hatte ich ein solches Problem mit Schülern noch nicht, aber ich spiele auch kaum auf der Unterlippe.
Das er mit viel Druck spielt hatte ich anfangs auch, doch
das hat sich dann später gelegt. Auch ich habe mein Mundstück nicht auf der Lippenmitte sitzen. Das ist weniger das Problem,
würde ich sagen. Auf das spielen mit zu viel Druck solltest du eher acht geben.

Viel Glück
Heinz



Bindeübungen im p-mf aus der Tiefe nach oben und zurück.
Nur Naturtöne ohne Luftunterbrechung, kein Nachdrücken zulassen, Bruchlage falls vorhanden mit LUFT überbinden. Eher ein Glissando in Zeitlupe. Ansatz halten und Kinn unten lassen, aber nur auf der Luft spielen.



Lieber Simon!

Ich habe früher auch zu weit rechts angesetzt und immer wieder probiert, in die Mitte zu kommen. Das hat dann oft schon sehr gut funktioniert, aber spätestens wenn ich in irgendeinem Konzert gespielt habe, wo nichts danebengehen durfte, war ich danach wieder genauso rechts wie davor, ohne dass ich es gemerkt hatte (Aus Angst?? Wegen der Gewohnheit??).
Schließlich bin irgendwann in den Urlaub gefahren und habe bewusst ca. zwei Wochen lang nicht gespielt. Danach habe ich nur vor dem Spiegel geübt und NICHTS aus meinem Repertoire geübt. Nach ca. zwei Wochen war ich wieder sicher und bin nie wieder nach rechts gerutscht.

Schöne Grüße,
lausmann.

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Also das ist ein schwieriges Problem, das so aus der Entfernung nicht lösbar ist. Der "schiefe" Ansatz hängt möglicher Weise mit der Zahnstellung zusammen, das zu starke Einsetzen in die Unterlippe birgt die Gefahr, dass man irgend wann Mal überhaupt bis auf die Zähne abrutscht und dann geht gar nichts mehr. Vielleicht könntest Du ein paar Bilder von Deinem Schüler ins Internet stellen, damit man sich das anschauen kann.



Hallo alle zusammen,

danke erstmal für die Tipps.

Bin nicht sonderlich versiert mit dem Internet, habe auch keines zu Hause. Deshalb die doch recht späte Antwort.

@André: Ja, vor allem der Ton hat sich verbessert, ist wesentlich kerniger und voller. Davor ist er beim Duette spielen überhaupt nicht durchgekommen, egal wie stark er reingeblasen hat. Das hat sich wesentlich verbessert. Flexibel war er übrigens davor auch schon.
Motivationsprobleme hat er übrigens keine, im Gegenteil, er merkt ja auch selbst, dass es langfristig auf jeden Fall gut für sein Hornspiel ist.

@Heinz: Ja, ich achte gerade auch jetzt sehr pedantisch darauf, dass er mit minimalem Druck spielt, scheint aber auch bei ihm anzukommen.

@Markus: Die Idee mit den Bildern ist zwar sicherlich gut gemeint, allerdings hätten da glaub sowohl mein Schüler als auch seine Eltern etwas dagegen, dass ich Bilder von ihm ins Internet stelle. Seine Zähne sind eigentlich recht gerade, minimale Schiefstellung, wobei diese zusammen mit dem zu vielen Druck beim Spielen wohl schon zu dem verrutschten Ansatz geführt haben mag. Sollte sich aber nicht wiederholen.

Bin nach wie vor über weitere Kommentare erfreut.

Liebe Grüße
Simon



Hallo alle zusammen,

wollte mal einen kleinen Zwischenbericht abgeben...ist vielleicht für den einen oder anderen Hornlehrer auch ganz interessant:

Es hat sich leider herausgestellt, dass mein Schüler sich durch das jahrelange Spielen mit sehr viel Druck und fast ohne Unterlippe an der Oberlippe wohl einen Nerv beschädigt hat. Bei einem normalen Ansetzen liegt bei ihm dann der Mundstücksrand genau an der Stelle auf, an der der beschädigte Nerv liegt. Bis zu einem gewissen Punkt hat das ganze dann aber doch funktioniert, bis irgendwann der völlige Stillstand kam, vor allem in der Höhe.

Ich habe das Problem dann mit ihm durchgesprochen und ihm nahegelegt, dass das mit dem Horn spielen wohl nichts mehr wird, aber er wollte sich nicht unterkriegen lassen und hat sich sehr pragmatisch verhalten: Wenn in der Mitte ansetzen nicht funktioniert, dann halt wieder etwas auf der Seite. Sprich, er setzt jetzt seit 2 Wochen leicht auf der Seite an, und zwar auf der anderen Seite wie früher. Und das erstaunliche ist: Es funktioniert!!! Die Lippenpartie, die geschädigt ist liegt jetzt außerhalb vom Mundstücksbereich und seine Höhe hat sich schlagartig deutlich verbessert. Ton und Sicherheit auch.

Ich bin jetzt mal gespannt, ob das dauerhaft klappt. Ich hoffe es zumindest für ihn.

Liebe Grüße

Simon


Zuletzt bearbeitet: 20.06.08 18:06 von Simon


Wie hast du denn gemerkt, dass bei deinem Schüler ein Nerv beschädigt ist?

vg




Beim Spielen hat die betroffene Stelle "unkontrolliert und kraftlos" ausgesehen. Habe ihn dann mal die Lippen "spitzen" lassen, dabei ist mir aufgefallen, dass die Lippenmuskulatur überall fest ist, nur an einer Stelle quasi ein Loch in der Muskulatur ist....wenn man mit dem Finger die Oberlippe abtastet, kann man direkt spüren, dass an einer Stelle ein Loch ist.

Natürlich ist die Diagnose "beschädigter Nerv" nicht amtlich, aber ich denke viel anderes kommt nicht in Frage.

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