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Thema: Haagston-Drehventil-Wienerhorn


Was ist denn das für eine Frage?!??
Die Rohrlänge ist NATÜRLICH die selbe! Sie bedingt ja die Tonhöhe bzw. die Stimmung - in dem Fall "in F" (und auf etwa a1=443 Hz).
Darum haben ja die Bögen beim Naturhorn verschiedene Längen, weil eben jede Rohrlänge auf eine andere Naturtonreihe zugreift (so wie beim modernen Horn bei den Ventilzügen).

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Meine Frage war rhetorischer Natur.

Entscheidende Kriterien des Wiener Horns sind wohl eher die Mensur und der Mensurverlauf sowie die durch die Ventilart bedingten hörbar weicheren Tonübergänge.



Weshalb nicht einfach mal hier nachschlagen?

http://iwk.mdw.ac.at/Forschung/deutsch/wrinst/wrhorn1.htm



Das dachte ich mir schon, dass Deine Frage wohl nicht so ernst gemeint war - nach Deinen anderen Beiträgen hätte mich das doch sehr überrascht!

Aber unglaublicherweise wissen selbst oft Horn-Studenten (und andere Blechbläser) kaum etwas von den fundamentalen physikalischen Grundprinzipien ihres Instruments!
Nicht, dass es unbedingt von Nöten wäre, aber es erschreckt mich immer wieder wie unwissend meine KollegInnen sind.



Lieber Florian !

Das kann man nicht nur so definieren. Beim Wienerhorn ist die (zylindrische) Weite (mensur) wesentlich enger als bei modernen Hörnern. Der Schallbecher istkleiner im Durchmeser und eigentlich (fast) trompetenbecherartig im Verlauf. Das gesamte Instrument ist wesentlich schlanker als andere Hörner.

Dazu kommt noch das extrem lange, nicht durch Ventile gestörte Mundrohr (hier "Bogen"). Die Ventilgruppe ist weit von der Mitte des Klangrohres gegen das Ende verschoben. Bei den heute meist gebräuchlichen Doppelhörnern ist die Ventilgruppe eher zum Anfang hin verschoben. Das Mundrohr ist verhältnismäßig kurz.

Und wie schon von George treffend bemerkt, F Länge bleibt immer F Länge und B Länge bleibt B Länge, sonst klingt es als E+ oder Fis- bzw. H- oder A+

Man darf sich aber dabei nicht täuschen lassen. Der konische Verlauf des Bogens ist aus akustischen Gründen auch nur relativ kurz.

Es hat sich allerdings in Wien durch ein gewisses Monopol einer Firma ein bestimmter Klang eingeführt, der jetzt als Idealklang angesehen wird. Es kann aber sicher durch entsprechendes Einfärben des Klanges durch den Hornisten auf anderen Hörnern als den Hörnern dieses Herstellers ebenfalls erreicht werden. Die Voreingenommenheit der Mehrheit in Wien wird aber schwer zu durchbrechen sein, es sei denn, ein Wiener Lehrer wendet sich einem anderen Produkt zu und macht es dann zum Ideal. Das war immer so und wird es auch bleiben.

Die Wiener Ventile sind ebenfalls eine Besonderheit des Wienerhorns, haben aber nicht den angenommenen Einfluß auf die Bindungen. Der Vorteil der F-Hörner im Allgemeinen kommt eben zum Tragen, da man auf der F-Tonalität ein allgemeines Tonideal pflegt und bei vielen Bindungen wegen der vielen dazu schwingenden Obertöne "auf den Obertönen reiten kann", im Klartext: den Vorteil der Naturbindungen besser ausnützen kann. Die reiche Zahl der mitschwingenden Obertöne gibt dem Klang eine besondere Wärme und auch Stärke ohne Härte.

Das kann man aber mit einem Horn in Wiener Bauart, aber mit Drehventilen genauso erreichen.

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Vielleicht kann man es ja so ausdrücken:
Im Gegensatz zum modernen Ventilhorn (egal, in welcher Stimmung) ist das Wiener Ventilhorn ein Inventionshorn mit "Hilfsmaschine", ähnlich wie alle frühen Formen der Ventilhörner. Der Bezug zum Inventionshorn ist viel stärker ausgeprägt, was sich auch im Spielgefühl bemerkbar macht.

DAS Wiener Horn schlechthin gibt es nicht. Die Rohrführungen waren auch recht unterschiedlich. So hatten und haben die Hörner nach Uhlmann'scher Bauart den Ventilkanal in der Mitte des Korpus, die Hörner nach Riedl'scher Bauart haben ihn oben (also bei der linken Hand) im Korpus. Es wäre meiner Meinung nach wenig seriös, ein Horn mit typisch Wiener Mensur nicht als "Wiener" zu bezeichnen, nur weil die Rohrführung anders als "üblich" ist oder Klang sich etwas anders färbt als dies beim Marktführer der Fall ist. Man möge bitte auch daran denken, daß das eigentliche "Wiener Ventil" das Drehventil ist. Das Doppelrohrschubventil wurde von Sattler in Leipzig erfunden.
Ähnlich verhält es sich beim sog. "säschsischen Horn". Auch das gab es in zig verschiedenen Ausführungen, obwohl die Mensuren fast einheitlich waren.


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