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Thema: Handstütze / Flipper |
Hallo liebe Horngemeinde!
Heute möchte ich Euch aus aktuellem Anlass fragen, ob Ihr mit der Handstütze am Horn - auch Flipper genannt - schon Erfahrung gesammelt habt, bzw. ob man die zusätzliche Montage eines Flippers am Horn ggf. auch als Ersatz des Fingerhakens empfehlen kann?
Bussi, Eure Beate
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Hallo Beate,
ich hab einen Flipper von Alexander (einklappbar) nachträglich anlöten lassen, da ich Probleme mit dem kleinen Finger hatte (Schmerzen bis in die Schulter). Seitdem kann ich das Horn problemlos auch lange halten. Allerdings ist natürlich auch die Gefahr da, zu viel zu drücken.
Den Fingerhaken braucht man damit eigentlich nicht mehr, aber ich hab ihn trotzdem drangelassen.
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Beim sog. Flipper oder duckfoot besteht aber die Gefahr, daß das Horn zu sehr auf das wichtige erste Gelenk des Zeigefingers drückt, den wir doch ziemlich brauchen. Egal, wie man es macht, den Zuhörer interessiert es sowieso nicht. Kleinere Hände werden mit dem Flipper besser zurecht kommen, größere Hände mit dem Haken.
Empfehlung: Haltet das Horn etwas aufrechter. Dann ist es besser balanciert. Flipper und Haken werden dan die linke Hand nicht mehr belasten. Das ist anfangs etwas unbequem, bring aber den Vorteil, daß die Luftsäule nicht mehr so stark geknickt ist, daß der Ton freier klingt, usw. Auch bei der Intonation wirkt sich das aus.
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Ich habe den Flipper bei einigen Schülern anlöten lassen (nicht am Schüler, sondern am Horn). Mit dem Ergebnis, das die kleine Hand auch nach Wochen noch verkrampfte, obwohl der Flipper schön "rund" war und keine scharfen Kanten hatte. Mittlerweile bevorzuge ich eine Lederschlaufe (ähnlich dem "Clabash-Strap"), die ich aber selbst anfertige. Sie wird wie ein Handschutz montiert und kommt ohne Löten (wie beim Alex-Modell) aus.
Ich selbst habe mal ein altes 5-ventiliges Horn erstanden, bei dem das Quartventil mit dem kleinen Finger der linken Hand bedient wurde. Anstatt dem Fingerhaken war ein festgelöteter (nicht zu verstellender) Flipper dran. Hat tierisch genervt und behinderte die Funktion von Daumen und Zeigefinger. Auch hier war die Lederschlaufe die bessere Lösung.
Blech blasen statt Blech reden!
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Hallo Beate, ich hatte/habe grundsätzlich Flipper an meinen Hörnern, außer natürlich am 100jährigen. Ich komme bei mittelgroßen (?) Händen sehr gut damit zurecht, aber vielleicht ist's ja auch nur die über 20jährige Gewöhnung. Bei meinem Yamaha hab' ich mir seinerzeit auch zusätzlich den Fingerhaken exakt auf meine Hand neu anlöten lassen (hätte es damals schon verstellbare gegeben?), so daß das Horn nun sehr gut paßt/in der Hand liegt. Da ich auch oft die Instrumente meines Freundes benutzen darf und wegen des Haltens immer jammere, erlaubte er mir, auch seine Hörner mit Flippern zu versehen, obwohl er diese nicht braucht. Hatte/habe aber noch Skrupel, sie wirklich anbringen zu lassen...
Von meinen "Kollegen" spielt etwa die Hälfte mit Flipper.
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Was ist denn der Grund für die Verkrampfung ? Das zu hohe Gewicht einiger Hörner ? Ja ! Schlechte Gewichtsbalance des Horns ? Ja, gibt es noch immer, ist aber designbedingt.
Aber bei guter Haltung der linken Hand, Aufsetzen der Finger wie bei der Violine, aber nicht über den Saiten sondern auf den Drückern (!) und weglassen des abscheulichen "Fingerwerfens", gibt es keine Verkrampfung. Probiert meine Empfehlung einfach einmal aus. Üben im Stehen vorausgesetzt. Und anschließend auf das Blasen im Sitzen übertragen. Der Ton ist gleich freier. Es gibt keinerlei Verkrampfung auch nach Stunden. Die Verkrampfung der linken Hand ist meist das Resultat völlig falscher Haltung. (PS: Habe sowohl Fingerhaken, Flipper und Clebsch-Schlaufe über größere Zeiträume probiert. Hilft im Moment, aber nur im Moment. Haltungsänderung, richtiges Sitzen hilft !)
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Sehr geehrter Herr Professor, wenn ich mehr Traute hätte, würde ich mal bei Ihnen vorbeikommen, Haltung, Ansatz und Ton vorführen und mit Ihnen Änderungen probieren. Kein Witz: Aber bei so einer
Koryphäe wie Ihnen würde eher mein Kreislauf kollabieren, als daß ich 'was zustande brächte. Leider. (Aber ich arbeite weiter an mir.)
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Danke für Eure raschen Antworten!
Nach einer exzessiven Orchester-Probenphase übers Wochenende traten bei mir vor zehn Tagen sensorische Ausfälle im kleinen Finger der linken Hand auf, so daß ich mich nun einmal nach Alternativen zum klassischen Fingerhaken erkundigen wollte.
Da ich aber nun wieder zuhause beim Üben im Stehen keinerlei Schwierigkeiten habe wird's wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an der (Fehl-)Haltung aufgrund Übermüdung gelegen haben, da hat unser Prof ganz recht. An meinem Instrument kann's bei einem Gewicht von 2550 g und einer guten Halteposition kaum liegen.
Bussi, Eure BEATE
@ Michael_dL
Nur mumm, der Prof beißt nicht!
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Ich empfehle Dir die Handschlaufe!
Egal, ob die angelötete von Alexander oder die mit Klettverschluss
(gibts z.B. bei Gillhaus/Freiburg:
http://shop.musik-gillhaus.de/Zubehoer-fuer-Blechblasinstrumente/Zubehoer-Waldhorn/Musik-Gillhaus-Handschlaufe-lang::467.html )
Bei letzterer ist allerdings ein verstellbarer Fingerhacken von Vorteil, denn dann hängt man den Verschluss einfach unter den Hacken ein. Funktioniert prima!
Ich selbst spielte früher auch mal mit Flipper. Das Resultat nach einigen Wochen (und vielem Üben und Spielen) war, dass ich einen richtigen Höcker an der Stelle, wo der Flipper die Hand berührt, bekam. Das tat ersten weh und zweitens habe ich eh schon einen Wulst am rechten Daumen, da brauche ich mir nicht auch noch die linke Hand verschandeln.
Als ich zur Handschlaufe wechselte, bildete sich der Höcker zum Glück wieder zurück. Außerdem empfinde ich es als sehr angenehm, dass Horn so "sicher" in der Hand zu haben, ohne Druck oder Krampf.
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Das sind akzeptable Argumente, Ihr Weisen, aber ist es nicht doch auf Dauer besser, die Software (Haltung, Gewohnheit) umzustellen, als sicht zur Reparatur der neuen Hardware zu bedienen, die dann doch, wie wir gehört haben, bei dem einen oder anderen wieder nicht mit Erfolg angewendet werden kann.
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