Seiten: 1 2 3 Zurück zur Übersicht
Autor
Thema: "Gelackmeiert" mit neuem Lack


Habe vor gut einem Jahr meinem Horn eine Generalüberholung inklusive neuer Lackierung gegönnt.
Der alte Lack war 8 Jahre drauf und bis auf kleine Stellen, aufgrund Abnutzung (Ventil Griffplatten, Innenseite Schallbecher) oder kleinen Dellen,völlig intakt.

Der neue Lack ist schon nach nur 15 Monaten an einigen Stellen "durch" (auch an nicht sonderlich beanspruchten Stellen), obwohl ich vorsichtig mit dem Instrument umgehe und es nach dem Üben mit einem Mikrofasertuch abwische. Habt ihr in letzter ähnliche Erfahrungen mit neuen Lackierungen gemacht?
Ein Kollege (Tubist) hatte das gleiche Problem und ihm wurde gesagt, das liege an der neuen umweltfreundlichen Methode zur Entfettung vor der Lackierung. Der Lack würde jetzt einfach nicht mehr so gut halten.

Wenn das tatsächlich jetzt der Standard sein sollte, gibts für mich nur noch die Wahl zwischen unlackiert oder versilbern.

Werbung


Unlackiert ist immer noch am besten, auch am "natürlichsten"....einfach immer nach dem spielen kurz abpolieren und viell einmal im Jahr putzen....versiblern würde mich reizen, kostet mit knapp 1000 Euro aber etwas zu viel für den Spass...ausserdem bin ich mir nicht sicher, ob es nicht negative Auswirkungen auf den Klang bzw auf die Qualität es Instruments haben kann



Der Tubist hat seine Tuba versilbern lassen und ist begeistert über den zusätzlichen "Punch".
Nachdem was man (auch hier) so liest oder hört, schadet eine Versilberung dem Klang wohl nicht.


Zuletzt bearbeitet: 16.08.08 19:06 von Thomas


Ich habe letzes Jahr eines meiner Hörner generalüberholen lassen. Die Lackierarbeiten hat mein Instrumentenbauer in Bayern bei Müller durchführen lassen und ich habe bis heute keine Probleme damit. Der Lack sieht (trotz aggressiven Handschweißes) aus wie am ersten Tag und hat keinerlei Macken.

Die Umstellung auf umweltfreundliche Entfettung als Erklärung für eine dann schlechte Lackhaftung heranzuziehen, halte ich für eine Ausrede. Vermutlich wurde da einfach schlampig gearbeitet.

Die aufwendige Arbeit des korrekten Lackierens und der Vorarbeiten hierzu ist unter dem folgenden Link gut beschrieben: http://www.mueller-lack.com/mueller_lack_verfahren.htm



Hallo Florian ! Wer bietet Dir denn das Versilbern mit 1.000.- EUR an ? Natürlich muß das Horn vollkommen zerlegt und gereinigt werden und muß auch anschließend wieder komplett zusammengebaut werden. Den Zusammenbau kann man auch selbst erledigen. Das reine Versilbern kann nicht mehr als 250.- + MWSt. kosten. Da ich alle meine Hörner versilbern und zusätzlich vergolden lasse, habe ich die Preise hier.

Subjektiv bringt es einen etwas helleren Ton, hell im Sinne von Brillianz.



Werbung
Das große Verzeichnis für Musiker und Künstler.


Hallo Hans, der Hr Museumsleiter aus OÖ hat sein Horn versilbern lassen (allerdings im Zuge einer Generalüberholung)im Gesamtwert von ca 1000 Euro ... aber 250 Euro ,dass würde heissen, die Generalüberholung hätte 750 Euro ausgemacht ?





Die Versilberung von Michaels Horn ist große Sche..... ! Hab das Horn am Dienstag gesehen. Die waren zu blöd, die Öffnungen der Rohre mit Korken zu verschließen. Jetzt ist das Horn außen und innen versilbert. Da die Schicht ja extrem dünn ist (ca 5 micron), wird es bei den Ventilen nichts ausmachen. Das Horn bleibt nur innen extrem glatt. Das Zustöpseln ist nicht Sache des Instrumentenmachers, der ja nicht versilbern kann, sondern der Galvanikanstalt. Die müssen auch bei anderen Teilen Öffnungen zustöpseln. Es wurde einfach vergessen. Oder es war wieder so ein indolenter Ar.... an der Arbeit.

Bei meinen Hörnern ist es schon mal passiert, daß die Ventilzüge auch außen voll Gold waren. Das kann wegpoliert werden, da es uneinheitlich ist. Keine Affäre.

Bei Michaels Horn bleibt es zu prüfen, ob sich nicht doch einiges geändert hat. Aber 1000.- EUR ??? Das ist viel zu viel. Ich verlange 700.-EUR + MWSt. für versilbert und teilvergoldet, d.h. alle Ventilzüge, gesamte Mechanik, Ventildeckel, Schrauben etc. und Kranz vergoldet. Auch bei den in meinem Auftrag gebauten Wienerhörnern. Kranz vergolden ist eine besondere Sache, da das nicht im Bad gemacht werden kann sondern mit dem Stab aufgebracht werden muß. Dabei muß vorher das Silber neben dem Kranz innen und außen mit wachs abgedeckt werden muß.



Aussen und INNEN versilbert? Das ist in der Tat Pfuscherei !
Das ist ja, wie wenn ein Autolackierer auch das Amaturenbrett mit Lack bespritzt....

Gold UND Silber hat sicher seinen Reiz, ich werde aber erst bei einem neuen Instrument überlegen, ob ich es "beschichten" soll, bisher war und bin ich ein Freund der "naturbelassenen" Instrumente



Ich bin auch der Meinung, dass versilbern dem Ton nicht schadet, im Gegenteil, der Ton wird veredelt.
Mein nagelneues 103er ist gerade bei Alexander zum versilbern und vergolden. Hatte mir lange überlegt, wie mein neues Horn aussehen soll... es wird aber dennoch wieder der Zwillingsbruder meines alten Instrumentes.

Herzliche Grüsse
Konstantin




Hallo liebe Hornisten,

also grundsätzlich verändert werden die schallphysikalischen Eigenschaft des Körperschalls einer Wand (egal ob einer Zimmerwand oder die Wandung eines Instrumentes) indem man ein Vorsatzschale (Beschichtung) auf die Wand aufbringt. Das kann sich in der "Klangcharakteristik" und in der Lautstärke des Luftschalles auswirken, der auf der der Schallquelle abgewanden Seite der Wand ankommt.
Wenn ich eine Vorsatzschale aus dem gleichen Material wie die eigentliche Wand aufbringe ("Ergebnis= dickere homogene Wand"), findet die Änderung der Eigenschaften nur über die flächenbezogene Masse statt. Bringe ich aber eine Schale mit anderen Materialeigenschaften auf, so genügt u.U. eine im Verhältnis zur Gesamtstärke der Konstruktion viel dünnere Schicht um die schallphysikalischen Eigenschaften zu verändern. Dass sich also bei so einer Beschichtung die Eigenschaften der Wand nicht (oder kaum) verändern, kann ich dann nur erwarten, wenn die Beschichtung (im Verhältnis) extrem dünn ist (Wenn ich z.B. eine 30 cm stake Wand aus Mauerziegeln tapeziere, kann ich keine spürbare Steigerung der Schalldämmung erwarten, binge ich aber auf eine 20 cm starke Ziegelwand eine 5cm Faserplatte auf, wird sich die Schalldämmung der Konstruktion deutlich hörbar verbessert).
Wenn ich nun die gleiche Wand auf der Innenseite (der Schallquelle zugewand) beschichte, dann werden die die schallphysikalischen Eigenschafeten der Wand auch verändert aber die Auswirkungen auf den Luftschall auf der gegenüberliegenden Seite sind u.U. anders.
Kompliziert wird es, wenn ich beide Seiten beschichte, dann können sich (je nach begleideten Faktoren, wie Konstruktion, Schallbrücken (einbindende Bauteile)) u.U. Wirkungen verstärken oder aufheben.

Wenn ich also ein Horn habe, das außen UND innen mit Silber beschichtet worden ist, dann ist (in der Theorie) davon auszugehen, dass BEIDE Beschichtungen den Klang des Hornes und vieleicht auch die Massenträgheit beeinflussen. Ob nun "positiv" oder "negativ" oder "kaum hörbar" sei mal dahingestellt.

Aber ob "positv" oder "negativ" ist in dem Fall was den "Pfusch" angeht gar nicht so entscheidend, denke ich. Im ersten Schritt auch noch gar nicht mals so sehr ob die Ausführung in "innen versilbert" fachkundig war. Darüber brauche ich mich erstmal gar nicht zu streiten.

Ein Beispiel:
Nehmen wir an, ich gehe zum Instumentenbauer und möchte mein Horn in "Pink" lackieren lassen, damit es besser zum Lippenstift meiner Frau passt. Denn ich bin sehr modebewußt, liebe meine Frau sehr und habe außerdem einen kleinen Sprung in der Schüssel- na und, ich will jetzt ein pinkes Horn, bitteschön.
Jetzt besteht die Möglichkeit der Instrumentenbauer sagt mir:"So ein Sch... mach ich nicht." oder er sagt: "OK, für 1.000,- Euro mach ich dir das."
"Gut" sag ich, "lackier es schön pink" dann zahl ich 1.000,- Euro"
Das war es dann, jetzt hab ich ein Anrecht darauf ein PINKES HORN zurückzubekommen. Denn genau dass ist vertraglich vereinbart.
Wenn ich jetz mein Horn abholen will und der gute Mensch sagt mir: "Also ich hab es jetzt doch lieber außen versilbert, das ist viel fachkundiger, klingt besser und sieht auch nicht so bek... aus" In diesem Fall ist mein Horn trotzdem in einem mangelhaften Zustand auch wenn die Leistung noch so fachkundig ausgeführt wurde und das Horn 100 mal besser klingen sollte als vorher.
Warum?: Weil ein Mangel per Definition "das Fehlen einer vertraglich zugesicherten Eigenschaft" ist. Und vertraglich vereinbart war nicht ein Horn das besser klingt oder fachkundiger ausgeführt wurde oder schöner aussieht. Vereinbart war "EIN PINK LACKIERTES HORN!" Genau das wollte ich nämlich haben und dafür war ich bereit 1.000,- Euro zu löhnen.

Genau so liegt der Fall meines Erachtens bei dem außen und innen versilberten Horn. Ob das fachkundig ist und ob der Klang besser oder schlechter als vorher ist, muss mich erstmal vertragsrechtlich nicht interessieren.

Der Auftragnehmer hat sich nicht an den Vertrag gehalten. Seine Leistung hat nicht die vertaglich zugesicherten Eigenschaften (ausschließlich außen versilbert), ist also schon von daher mangelhaft. Der Mangel ist auf Kosten des Verursachers zu beseitigen oder wenn das nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand möglich ist, ist der Ersatz in Geld zu leisten (je nach Schwere des Mangels durch Kürzung der vereinbarten Vergütung oder sogar das der Auftragnehmer noch etwas zahlen muss - Darüber kann man sich natürlich dann trefflich streiten aber dass der Auftragnehmer für eine mangelhafte Leistung die volle vereinbarte Vergütung erhält, ist meines Erachtens nicht hinzunehmen)

So, bin fertig.... keine Angst, ich bin trotzdem ein ganz lieber Mensch

Werbung
Professionelles Web Content Management für kleine und mittlere Unternehmen.
Bequem als Software as a Service zum Pauschalpreis ab 49,00 EUR / Monat.
Seiten: 1 2 3 Zurück zur Übersicht

WebMart Homepage Tools: Eigenes Forum kostenlos einrichten