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Thema: Engelbert Schmid Mundstücke, neue Bohrungen |
Vor längerer Zeit gab es das selbe Thema schon einmal im Forum. Mit der Forumssuche konnte ich es leider nicht mehr finden. Also noch einmal die Frage ob es mittlerweile mehr Rückmeldungen zu den Bohrungen 2008 gibt!!??
Hat sich etwas verbessert, verschlechtert??
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Hallo Werner,
ich spiele das alte Schmid 11 und gelegentlich auch das 12er. Vor kurzem hatte ich mir zum Test drei der neuen Modelle schicken lassen. Das Spielgefühl ist gegenüber den alten Modellen etwas offener. Beim Klang konnte ich jedoch keine großen Unterschiede feststellen, wobei ich auch nicht alle räumlichen Möglichkeiten getestet habe.
Etwas enttäuscht war ich über die Verarbeitung. Vielleicht hatte ich ja Pech und gerade diese drei Mundstücke hatten Macken. Alle hatten Außen und Innen unschöne Riefen. Bei einem Mundstück war die Kante am oberen Schaftende sehr ungleichmäßig (unsymmetrisch) und bei einem anderen waren an der Innenkante zwei deutliche Kratzer.
Bei allen Mundstücken war die Beschriftung äußerst lieblos aufgebracht und kaum lesbar.
Bin bei meinen alten Mundstücken geblieben.
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Frage zum Thema Mundstück: Ich war grad auf der Seite von Dennis Wick, und da findet sich u.a. folgendes:
(Link)
Wie soll das funktionieren? Im Prinzip steht ja da, dass das Heavytop-Mundstück keine Vibrationen zurückgibt, sondern alles an den Schallbecher geht, wodurch ein intensiverer Klang entsteht. Ich weiß ja nicht, aber das Mundstück muss mechanisch entkoppelt sein, damit es keine Vibrationen gibt. Hat jemand von euch Erfahrung mit sowas?
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Vielleicht haben die ein Horn, das nur aus Mundstück und Becher besteht?
Schwere Mundstücke (mehr Masse) vibrieren natürlich nicht so schnell, wie ein leichtes Mundstück oder gar eines, das aus Blech hergestellt ist. Diesbezüglich haben die Leute recht. Aber was soll das bringen? Eine Erhöhung der Gesamtmasse (Horn und Mundstück sind als ein Teil anzusehen) bedeutet nicht automatisch einen sonoreren Klang. Denn der Massezuwachs liegt in diesem Fall an der falschen Stelle. Was sich diesbezüglich etwas auswirkt, ist ein massiver Schraubring am einfachen B-Horn. Beim Doppel oder beim einfachen F-Horn merkt man davon nichts. Die modernen, leichten Schraubringe bemerkt man auch am einfach B-Horn schon nicht mehr. Ich habe selbst solche schweren Mundstücke intensiv ausprobiert: Es bringt nix, außer Geld in die Kassen des Herstellers. Auch die Ansprache wird durch ein schweres Mundstück nicht erschwert oder durch ein Leichtes besser. Was sich beim schweren Mundstück vorteilhaft erweist, ist eine Gewichtsverlagerung in Richtung der Lippen. Beim Horn ist das allerdings relativ. Bei der Trompete wirkt es sich positiv auf die Haltung aus, denn das Instrument ist nicht so kopflastig. Wer den Klang durch mehr Masse beeinflussen möchte, sollte sich eventuell die bei der Trompete abgeschauten Heavy-Bottom-Caps ansehen. Fürs Horn gibts die bei http://www.hornsaplenty.com und sie nennen sich "Tone Blobs". Obs was bringt? Ich weiß es nicht, denn es gibt die Dinger nur mit passendem Gewinde für Alex und Paxman. Die Maschine sitzt ja je nach Hornmodell immer an einer anderen Stelle der Gesamtlänge. Bei der Trompete gibts da natürlich weniger Differenzen.
Aber warum die Vibrationen eleminieren? Man will das Horn (den Ton) doch fühlen. Jede Rückmeldung ist doch von Vorteil. Wenn man den Ton so anbläst, daß das ganze Teil scheppert wie ein Blecheimer, läuft eh was falsch. Das größte Optimierungspotenzial sitzt meiner Meinung nach VOR dem Mundstück.
Blech blasen statt Blech reden!
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Martin2:
Aber warum die Vibrationen eleminieren? Man will das Horn (den Ton) doch fühlen. Jede Rückmeldung ist doch von Vorteil. Wenn man den Ton so anbläst, daß das ganze Teil scheppert wie ein Blecheimer, läuft eh was falsch. Das größte Optimierungspotenzial sitzt meiner Meinung nach VOR dem Mundstück.
Ganz genau, ohne die genaue Rückmeldung hätte ich wegen Erkältung und zugeschwollener Gehörgänge schon so manchen Auftritt vergessen können. Wenn man schon nichts hört, geht es zur Not mit dem Gefühl in der Lippe, zu dem man aber alle Vibrationen braucht.
Ich kann mir vorstellen, das diese ganzen Sachen schon was bringen, aber halt nur in Form eines psychologischen Effekts. So gesehen kann es manchen bestimmt helfen.
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Martin hat es eigentlich schon gesagt. Aber es gibt immer wieder ??Erfinder??, die meinen, mit irgendeinem kleinen zusätzlichen Teil dem Bläser zu einem größeren Ton zu verhelfen. Das ist alles Unsinn. Wenn die Vorstellung von einem größeren Ton, eine echte Vorstellung davon nicht vorhanden iust, hilft gar nichts. Es gibt da keine Wundermitel.
Wenn allerdings die Wunschvorstellung des größeren Tones, d.h. mehr Tragfähigkeit und damit verbunden mehr Ausdrucksmöglichkeiten, bereits beim Bläser vorhanden ist, dann hilft nur der echte gute Rat und das Vormachen eines sehr guten Lehrers.
In Abwandlung: Wenn der Ansatz nicht stimmt, dann hilft gleich gar nichts !!
Lippen aufmachen. Die kleine Öffnung in er Mitte muß groß genug sein. Preßt nicht immer mit der Hochdruckpumpe Luft durch das Instrument. Dieses Luftdruckgebläse ist eine Landplage. Vom Hornton keine Spur mehr. Locker aber kontrolliert. Nur so geht es. Weg mit diesen Donuts und anderen Pseudo-Klangverstärkern. Das ist doch schon ein uralter Hut. Vor fünfzig Jahren kame die ersten dieser Ringe mit den Jazztrompetern über den Großen Teich.
Noch etwas: Geht es Euch nur um das laute Blasen ???? Kultiviert lieber die mittlere und leisere Dynamik. Das Forte kommt dann schon.
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Ich denke, daß das Musizieren allgemein vor allem im Kopf stattfindet. Wenn man sich einen großen Ton vorstellt, dann kommt er auch aus der Stürze raus. Sitzt man verkrampft und "hirnlahm" am Horn, kommt gar nichts. Dann bauen sich regelrecht Blockaden auf. Was hilft (besonders dem Anfänger), ist das Hören guter Musik. Wenn man sich den Klang guter Hornisten verinnerlicht und versucht, ebenso zu klingen, kommt auch irgendwann ein gescheiter Ton aus dem Horn heraus. Dieser eigene Ton muß und kann gar nicht dem von Baumann, Tuckwell oder anderen Vorbildern entsprechen, er ist individuell. Aber schön rund und füllig soll er sein.
Das mit dem "Laut ist eine Plage" kann ich leider nur bestätigen! Aber das ist ein Problem, an dem meiner Meinung nach die Lehrer schuld sind. Die ganz kleinen Schüler müssen erst einmal laut blasen, denn so kommt automatisch viel Luft ins Horn. Wenn sie aber mal kapieren, wie das mit der Tonerzeugung klappt und einen gewissen Tonumfang erreicht haben (erfahrungsgemäß nach etwa einem halben Jahr), muß sich das ändern. "Viel Luft" muß bleiben, die Lautstärke hingegen sollte Schritt für Schritt reduziert werden. Es ist wie beim Autofahren: Schnell kann jeder, rückwärts Einparken noch lange nicht.
Blech blasen statt Blech reden!
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Martin2: Ich denke, daß das Musizieren allgemein vor allem im Kopf stattfindet. Wenn man sich einen großen Ton vorstellt, dann kommt er auch aus der Stürze raus. Sitzt man verkrampft und "hirnlahm" am Horn, kommt gar nichts. .
lasst mich an dieser Stelle etwas böse "provozieren". Ich denke das ist richtig: Der Klang muss im Kopf da sein bevor man SEIN Mundstück oder SEIN Horn wiklich finden kann.
Was mich dabei immer bei jedem Hornisten (egal ob Profi, "Halbprofi", Laie oder Anfänger) interessiert: Was ist das für dich ein "großer Hornton"?
Um die Provokation fett zu machen:
http://www.youtube.com/watch?v=X2j7plE7k0o
Nichts gegen Posaunen! ein super Instrument! Auch bitte beileibe nichts gegen den Künstler auf dem Video!
Auch nichts gegen Anfänger die so Horn spielen, dass es nach "Posaune" klingt, weil sie es eben (noch) nicht besser können.
Was mich wirklich zum HB-Männchen macht (und ich bin ein ruhiger Typ). Es gibt Hornisten, die (technisch) 100x besser spielen als ich aber ABSICHTLICH!?!? den "schönen, dunklen, Posaunenton" erzeugen. Mach die Augen zu und lass das Video noch mal abspielen und du hörst sie (wie gesagt, ich provoziere).
Leute, ich weiß nicht ob ich da einsam auf weiter Flur stehe aber mich kann das Thema echt böse machen! Geht mir das eigentlich ganz alleine so???
Ach so: An alle die diesen Ton für sich anstreben: Ihr braucht wahrscheinlich so ein Mundstück wie das auf dem Video
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Der Effekt des posaunenartigen Horntones ist nicht neu - und zB im Bereich der Blasorchester häufig anzutreffen. Ursache dürfte wohl eine falsche oder gar mangelnde sachgerechte Ausbildung sein und ein falscher Ehrgeiz des "Hornisten". Da wird dann das Ideal von Laut gepflegt, statt sich an das Ideal von Schön heranzutasten. Schade und grauenvoll verfehlt.
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