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Thema: Noten für Hörner


Prof:
...FRAGE: Welcher Ton kommt als tiefster Ton in der Literatur überhaupt vor ???...


Lieber Prof!

Die tiefsten Töne gibts bei der Orgel:
    Die Orgelpfeifen eines echten, also nicht nur „akustisch“ realisierten, 64'-Registers erzeugen in der tiefsten Oktave (Subsubkontraoktave) Töne im Infraschallbereich. Bei einem voll ausgebauten 64'-Register – bisher sind weltweit zwei solche Register bekannt – hat der tiefste Ton, das Subsubkontra-C, eine Frequenz von 8,2 Hz
Beim tiefsten Ton in der Literatur tippe ich schwer auf
    Mahlers Zweite, eine Stelle im Kontrafagott - dessen Tonumfang geht ja je nach Bauweise bis zum Subkontra B.
Verwöhnt Richard Strauss uns nicht auch in seiner Einleitung zu
    Also sprach Zarathustra mit 16 Hz am Kontrabass?
Bussi, Eure
BEATE

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Meine Frage bezog sich auf den tiefsten Ton in der Hornliteratur. Also neu raten, bitte !



nur in der Opern- und Sinfonie-Literatur oder auch in der Solo-Literatur?



Lieber Prof!

...Wenn ich nur mehr Literaturkenntnis hätt', so wie Sie...

Also als Laienhornistin kommt einem in der Literatur hin und wieder ein großes G (in F gelesen) vor, z. B. im 2. Horn der großen C-Dur von Schubert. In der Beethoven-Sonate gibts auch ein großes G und in Britten's Serenade gehts dann noch eine große Sekund tiefer: zum großen F. Im alten Baßschlüssel wäre das schon die Kontraoktave, also F1.

Wenn ich nach noch tieferen Tönen spontan raten dürfte, so würde ich auf Richard Strauss' Alpensinfonie oder Schönbergs Gurrelieder tippen, das waren schließlich echte Klangmaler.

Bussi, Ihre
BEATE


Zuletzt bearbeitet: 12.08.08 11:15 von Beate_Pokorny


Also das Tiefste was ich mal geübt habe war in R. Strauss Rosenkavalier Tenorarie im 4. Hr ein großes Es (in F) davor ein Oktavsprung (Dominante), danach (Tonika) As.
Wird gelegentlich auch bei Probespielen verlangt.

Grüße

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Ganz recht, ganz recht, daß diese tiefe Stelle aus dem Rosenkavalier verlangt wird. Dort im tiefen Grund des Hornumfangs klint es ja meist nach Tieftauchversuchen. Ic sagte: Versuchen. Man kann es aber auch schön weich, gut stimmend mit edlem Ton ohne Geblöke spielen. Man muß nur entsprechend locker spielen können.

Jetzt aber zur Auflösung:

Es handelt sich um die Kadenz im zweiten Satz des Hornkonzertes von Josef Suttner. In dieser eigentlich kurzen Kadenz kommt noch sieben Take vor dem Tieftauchen das hohe e (e3 - klingend a2) vor. Das Tieftauchen geht schrittweise bis zum Grundton des E-Horns, also unser F-Horn gewohntes Contra-H, klingend Contra-E. Notiert C (1/2)- H1-C-D- (8tel-triole)- C (3/4 mit Fermate).

Das ganze Konzert ist musikalisch nicht schwer, verlangt jedoch vom Solisten die vollkommene Beherrschung des Umfangs vom Contra-H bis zum dreigestrichenen e also klingend vm Contra-E bis hinauf zum zweigestrichenen a. In der Kandenz des ersten Satzes gibt es eine ganz interessante Stelle mit Akkorden, bei denen sich im Verlauf auch eine Gegenbewegung zwischen Ober- und Unterstimme ergibt.



Also schreiben kann man ja viel...aber kann das auch jemand spielen?

Und wie spielt man eigentlich die Töne von F-Des auf dem F-Horn? also auch die Stelle im Rosenkavalier? Die sind doch theoretisch da gar nicht drauf, oder irre ich mich?

Was den zu beherrschenden Tonumfang angeht, so möchte ich doch sehr bezweifeln, dass viele Hornisten bis zum C runterkommen. Also bei mir geht das nicht. Hat mir bisher auch noch nicht sonderlich gefehlt.




wo findet man eine aufnahme dieses konzerts - würde mich interessieren wie sich das anhört!



@tobi, was ist daran so besonders interessant. Versuch doch einmal ganz locker diese Tiefe zu erreichen und zu kultivieren, - ich sagte: KULTIVIEREN. Dann klingt das wie ein weich gespieltes Kontrafagott, vielleicht mit weniger Knarzen, eigentlich ganz ohne Knarzen. Versuch das einmal. Es geht. Ganz einfach die ganz tiefe Tonleiter vom kleinen "c" weiter auf dem F-Horn hinutersteigen, aufs B-Horn wechseln und vorsichtig weiter hinuter bis zum großen "C" (B-Horn 1-3). Dann hast Du das Gefühl für diesen Ton. Im nächsten Schritt probierst Du dann den Dreiklang c-G-E-C im Wechsel von F-Horn über B-Horn (E mit 2) und wieder F-Horn. Der Ansatz muß gleichzeitig locker und doch sehr gut kontrolliert sein. Es geht. Mit "ansetzen" wird es allerdings nicht gut funktionieren, da dann die Lippenöffnung nicht groß genug sein kann. "Einsetzen" ist sowieso weitaus flexibler, da die Lippenöffnung mit ganz geringer Kieferbewegung schnell und problemlos verändert werden kann. Aber nicht in den Fehler verfallen, das Mundstück mitten in die Lippe "einzusetzen". Grade an den Rand der Lippe, so ist es richtig.

Aufnahme: es gibt nur zwei Mitschnitte des Konzertes: ein Mitschnitt von einer Aufführung mit Klavier (IHS Horn Symposium 1988 in Potsdam, N.Y.) und die Uraufführung mit der Mährischen Philharmonieaim 3. Jänner 2001.



Mit dem wechseln aufs B-Horn wirds nicht ganz funktionieren - ich spiele nämlich Wiener Horn. Und da ist bei mir leider beim großen F Feierabend!

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