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Thema: Gründe für zu hohe Intonation |
Ob nun Motzart (t und z liegen nebeneinander auf der Tastatur), Komliment (mon dieu, schnell geschrieben) oder Menswch (auch s und w liegen nebeneinander) - ein bißchen mehr Gelassenheit im Umgang mit offensichtlichen Flüchtigkeitsfehlern schadet doch niemandem.
By the way: Motz-Art ist eine herrliche Verballhornung.
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Drum war meine Kritik auch eher von der spaßigen Art. Aber es sind eben nicht nur die Tippfehler, wie ich am Beispiel meines Namens erläutert habe. Pizka wie Pizza aber mit einem k statt dem zweiten z. Nur fünf Buchstaben. Extra betont: ohne t. Es hilft einfach nicht. SMS ist übrigens auch die Lösung der Probleme. Da gibt es keine Schachtelsätze, ja nicht einmal Nebensätze, z.B. 44U oder Spaß4U
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Liebster Prof!
Ich bin "wieder" Fräulein, wenn man das so sagen kann. Also aufgepasst, Buben, man kann mich wieder haben! Wenn Sie, lieber Prof, desweiteren mein Inkognito noch ein bisschen stehen ließen?!
Ja, eingeschnappt darf man/frau hier weiß Gott nicht sein, ich bin's beileibe nicht. Ich versuche nur im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten dem einen oder der anderen zu helfen. So ist's ja auch schön, wenn Rat Suchende von verschiedenen Seiten differierende Auskünfte erhalten. Da wär's doch schrecklich, wann wir immer alle einer Meinung wären...
Übrigens, was des Profs Ansicht zur ganzheitlichen Betrachtungsweise des Bläsers angeht, so gehe ich völlig konform, und weiß sehr wohl "Äpfel und Birnen" zu trennen.
Bussi, Eure
BEATE
PS an Alle:Vielleicht sollt man auch ab und zu unserm Prof a bisserl schmeicheln, damit er zwischendurch ned so batzig is.
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Hallo liebste @Beate,
natürlich bleibt das incognito gewahrt. Bist nicht allein damit.
Bei den Äpfeln und den Birnen kommt es aber noch auf die Sorten an. Man kann Äpfel und Birnen schon mischen. Man muß nur darauf achten, daß die einzelnen Sorten geschmacklich zusammenpassen. Das ist wie beim Horn. Weitesten Becher, damit der zu kleine Ton größer wird, enges Mundrohr und enge Mundstückbohrung zur Aufbesserung der Höhe, F-Horn damit der Ton trägt, B-Horn damit weniger Töne abstürzen, usw. Liebe junge Kollegen und besonders jene im Studenten- und Amateurlager ! Wie wäre es damit, mehr die Grundlagen des Hornspiels mittels Üben zu pflegen, statt an der Hardware ständig herumzubasteln ? Üben, aber grade das, was man eben noch nicht oder nicht mehr so gut kann. Immer nur das üben, was man sowieso kann und kennt, ist erstens langweilig und zweitens nutzlos. Wenn man Dinge richtig gelernt hat, eben RICHTIG, dann sollten diese Dinge für immer sitzen. Es liegt eben an der Definition von RICHTIG. Es gibt sicher immer mehrere Wege zum Ziel. Das Ziel muß aber erreicht werden u.z. so, daß man mit seiner Leistung echt zufrieden sein kann. Dann weiß man, wie es sein muß und wie es sein kann.
Ansatzpflege, tägliche Ansatzpflege kann z.B. im Amateurbereich mit einem täglichen Aufwand von 30 Minuten erreicht werden, -- -- -- wenn sonst alles schon stimmt.
Wenn man aber erst am Anfang steht, besonders aber erst im reiferen Alter mit der Blaserei anfängt, muß man eben auch wie ein Anfänger üben. Das hilft nichts. Da hilft auch die menschliche Reife nichts. Die im Berufsleben erreichte Fähigkeit der Arbeitsdisziplin kann allerdings, wenn muskular alles normal ist, zu einem schnelleren Fortgang führen. Trotzdem, es muß ein Abschnitt nach dem anderen erarbeitet werden. Gleich von einem Mozartkonzert zu träumen, ist blanker Unsinn, denn das brächte nur Frust. Aber einmal die kleinen Kopprasch-Stückchen "als Musik" zu interpretieren, - das ist es. Schantl´s kleine Vortragstücke im Band III. z.B. oder Maxime-Alphonse drittes Heft. - Langweilig ?? - Dann zurück an die Schreibmaschine, bitte !
Liebe Beate !
Wenn ich manchmal "batzig" scheine, so hast Du das richtig verstanden. Das ist eben meine nicht durch Höflichkeitsfloskeln maskierte Art, mit der ich schon 67 Jahre erfolgreich durch die Welt komme. Wenn ich offensichtliche Fehler sehe, weise ich darauf hin, ohne den Verursacher blamieren zu wollen. Du hast das ganz richtig verstanden.
In diesem Sinne, ein schönes Wochenende allerseits.
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um nochmal auf die ürsprüngliche Fagestellung zurück zu kommen:
Aus Sicht des "suchenden Laien":
Das "richtige Mundstück" ist sicher ein ganz wichtiges Thema für den, der schön und richtig Horn spielen möchte und es ist eine große Erleichterung, wenn eine lange Suche ein Ende hat. Aber wenn die Erkenntnis kommt, dass man suchen muss, kann man meistens schon "ein bißchen" spielen.
Ich will einfach mal meine Geschichte kurz darlegen:
Ich habe als ganz junger Kerl zuerst Trompete, dann Bariton, dann Tuba gespielt. Ich bekam das alles von Laien beigebracht und es ging wirklich ganz gut und man konnte es anhören.......
Aber eigentlich wollte ich viel lieber Horn spielen also habe ich mir einfach eines gekauft und (trotz mehrere Jahre auf den anderen Instrumenten) ging gar nichts mehr gut!
"Ja, klar" werdet ihr jetzt sagen, weil 1.).... 2.).... 3.)..... heute bin ich auch schlauer!
Damals hab ich auch viel "ausprobiert" dieses Mundstück, jenes Mundstück, Ansatz krampfhaft verändert, so üben, anders üben, dies üben, jenes üben, den fragen, noch jemand anderen fragen. Diese Hornschule mit Erklärungen, noch eine Hornschule mit anderen Erläuterungen, viel Baumann hören.... etc. etc. Aus heutiger Sicht waren viele Ratschläge gut und richtig. Ich konnte sie aber nicht richtig umsetzen.
Geholfen hat mir erst der Unterricht bei einem Profi (Berufshornist, Kammermusiker) Dann ging´s auf einmal gut und siehe da ich war sogar talentiert........
Ich würde jedem Anfänger raten, sich einen wirklich guten Lehrer zu suchen, der profisionell Horn spielt oder gespielt hat (keinen profisionellen Trompeter, keinen Pianisten, keinen "Sonstwasistn-das")
Wenn man diesen Weg gehen will, kann man sich natürlich auch gleich beim Prof das richtige Mundstück dazu kaufen
Wieder ernsthaft: Wenn ich gleich einen vernüftigen Lehrer gehabt hätte, hätte ich mir wirklich einiges ersparen können auch Fragereien in vergleichbarer Richtung wie hier gestellt.
Böser formuliert: Wer einen ehrenamtlichen Lehrer hat (z.B. Posaunenchor) der nunmal seine Grenzen als Hornlehrer hat, dann sollte man ihn ehren, für den Einsatz, den er zeigt und die Zeit der er in einem investiert.
Wenn ich aber einem Lehrer Geld bezahle für eine Leistung dann MUSS er mir auch sagen können, was MEIN Fehler hier und jetzt! für Gründe hat und was ich dagegen tun muss!
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Wohlgemerkt, mein Mundstück ist kein All-Heil-Mittel, aber es hat vielen geholfen. Zur Zeit sind alle Mundstücke verkauft und es werden wieder hundert Stück gemacht - wenn der Dreher Zeit hat ! Aber bis Mitte November sollten sie fertig sein, sodaß ich dann wieder liefern kann.
Das größte Problem bereitet wie immer die Unzulänglichkeit der Menschen in Form falscher Instruktionen und falscher Übemethoden. Dazu kommt die Ungeduld.
Alles muß Stufe für Stufe erarbeitet werden. Wird eine Stufe übersprungen, kann sich das später bitter rächen. Es werden nicht nur notwendige Fertigkeiten, die man heute "skills" nennt, nicht erlernt, sondern auch bestimmte Muskeln nicht entsprechend trainiert bzw. vorprogrammiert.
Zuletzt bearbeitet: 14.09.08 07:50 von Prof
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@ Dirk:
Da gebe ich Dir völlig recht!
Ich habe mit 7 Jahren das Trompetenspiel im Pc "gelernt", bei einem 80-jährigen Opa, der nix!! vorgespielt hat, weil er keine Zähne mehr hatte! (Das ist kein Witz!!!) Haben wir Knirpse was falsch gemacht, gabs eins auf den Hinterkopf. Notennamen waren unbekannt; wichtig war nur, wie "DER" Ton gegriffen wurde. Hätte mein Vater mir nicht geholfen, würde ich heute mit Sicherheit nicht Blech blasen! Als ich dann im Alter von 9 Jahren Unterricht bei einem Profi bekam, änderte sich die Situation völlig! Vor allem deshalb, weil der Lehrer zu 80% auf der Naturtrompete unterrichtete. Jahre später bin ich aufs Horn umgestiegen und das war erst einmal ein herber Rückschlag! Die Ansatzumstellung nahm ca. eineinhalb Jahre in Anspruch. Auch hier wieder Unterricht bei verschiedenen Profis. Aber um auf die Laienausbildung zurückzukommen: Auch ein ehrenamtlicher Lehrer muß in der Lage sein, Fehler zu erkennen und zu korrigieren! Wie soll er sonst unterrichten?!
Die Ausbildung in den Posaunenchören hat sich heute aber dem allgemeinen Stadard angepaßt. Es gibt - außer in der Notationsweise - keinerlei Unterschiede zur Musikschule. Auch die Schulungswerke werden heutzutage nicht mehr von Pastoren geschrieben, sondern von Professoren und Profimusikern aus dem jeweiligen Fachbereich oder von Posaunenwarten, die allesamt ebenfalls studierte Fachmusiker sind. Die Arbeit an der Basis (Ausbildung im jewiligen Chor) wir auch nicht mehr von "Deppen" betrieben sondern größtenteils von C-geprüften Leuten. Denn ohne ordentlich ausgebildeten Nachwuchs wären die Chöre innerhalb einer Generation tot! Wenn man sich die Ansprüche in der modernen PC-Literatur ansieht, wäre es anders auch nicht mehr machbar. Die Zeiten von Lörcher und Mühleisen Ehmann oder Bachmann sind definitiv vorbei! Und das ist gut so!
Blech blasen statt Blech reden!
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Lieber Martin,
Gott sei Dank wird auch die Ausbildung im Laienbereich mitunter besser und die Hardware ja auch!
PC war vielleicht nicht das beste Beispiel, weil man sich in der Regel schon im Sinne der Sache um Qualität bemüht.
Solang man als Laie nicht abhebt und sich für einen "Dorfstar" hält!!!!
....auf der anderen Seite: Oft wenn ich Samstags mit meinem Hörnchen übe (das heißt jetzt bitteschön aber nicht, dass ich nur Samstags übe!!)fängt kurz nachdem ich fertig bin, der motivierte Nachbarsjunge auf seinem Tenorhorn an die Tonleiter rauf und runter zu spielen. Das geht dann in etwa so: "daaaAAAh! daaaAAAh! daaaAAAh! ....du verstehst was ich meine?
Er ist erst 9 Jahre und es ist schon löblich, dass er eine Tonleiter spielen kann. Auf der anderen Seite: Vater im Verein, Opa im Verein.........und dem Jungen wird offensichtlich den gleichen Sch.... beigebracht wir uns vor 30 Jahren! falls er Gehör, Hirn und Ehrgeiz hat, kann er sich später jemanden suchen, der das wieder ausbügelt. Wirklich Schade!
Wobei ich hier nicht auf "Schwarzseher" machen will. Ich denke, dass das "Blech" im allgemeinen bei der Jugend wieder an Beliebtheit zunimmt. Das hat meines Erachtens schon schlimmer ausgesehen.....
Trotzdem: Ich denke inzwischen, dass meine Tochter Talent zum Waldhorn spielen hat. Sie sagt es macht Spass Horn zu spielen. Wenn sie die nächsten Monate bei ihrer positiven Einstellung bleibt und es kein Strohfeuer war, werde ich schauen, dass sie Unterricht bei einem Profi bekommt und nicht bei einem Verein und (sorry) nicht mal bei einer Musikschule. Ich möchte sie bestimmt nicht zum Profi machen. Ich will ihr nur, soweit es eben in meinen Händen liegt, eines ersparen: "Lernen durch Schmerzen" (überzogen ausgedrückt). Diese Erfahrung muss man nicht von einer Generation zur nächsten weitergeben.
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Mal so ganz unabhängig vom musikalischen Anspruch, der natürlich äußerst lobens- und erstrebenswert ist, darf man nicht vergessen, daß Musik vielfach auch aus einem sozialen Aspekt heraus betrieben wird. Da geht es um das Dazugehören, das gemeinschaftliche Erleben und Feiern - und nicht um Intonation in 1-Cent Schritten.
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Ganz richtig. Aber es muß trotzdem mit Selbstdisziplin auf Qualität geachtet werden. Dann macht es umso mehr Spaß für Ausübende und für Zuhörer. Man muß allerdings auch oft Freude daran haben können, daß es überhaupt funktioniert, und dann eher das (noch unzulängliche laienhafte) Streben durch Applaus belohnen.
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