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Thema: Doppel oder Tripel


Also die Instrumente von E.Schmid habe ich intonatorisch und klanglich nicht als heikel empfunden.Klar der Preis ist saftig, aber ich denke als Profi sollte man auch in Instrumente investieren und dabei liegen wir deutlich unter den Streichern.Nur als Tipp, verkaufe niemals ein gut funktionierendes Instrument.Ich habe ein gutes 103er verkauft und bereue es sehr.

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Prof.Leicht, es gibt da noch ganz andere Aspekte. Natürlich hilft das Tripel mit der hoch F Seite z.B. dem dritten Horn bei manchen Italienern, wo die Stimmführung pausenlos gis und a verlangt. Bei Haendel oder Bach ist aber das einfache hoch F schon aus klanglicher Sicht vorzuziehen, da es silbriger und leichter klingt. Ich habe früher ein Alex 107 verwendet, aber al B-Züge vorher entfernt. Da hatte dann das hoch F Horn etwas mehr "Schwungmasse". Bei ganz solistischen Partien z.B. Cesare, ist das einfache auch wesentlich besser.

Und es stimmt einfach besser. Viele wehren sich jedoch dagegen, weil sie schon mit den simplen F Horn Griffen Schwierigkeiten haben. Pfui, Schande ! Wie schaut es denn bei den Klarinettisten aus mit den Millionen Tönen ?

Unnötige Schlepperei mit zwei Instrumenten ???? Wenn der Koffer paßt, passen Doppelhorn und hoch F Horn spielend hinein. Das geht sogar bei meinem super kompaktem Bordkoffer.



Lieber Prof. Pitzka,
soweit ganz d'accord. Aber natürlich klingt der Cesare auf einem Naturhorn in F noch schöner als auf einem um eine Oktov kürzeren hoch-F-Horn mit Ventilen, oder?



Lieber Prof.Leicht !
Erstmals, bitte meinen Namen nicht mit "tz".

Sie haben wahrscheinlich die Cesare Arie nie gespielt, sonst hätten Sie das nicht falsch verstanden. Gemeint war das einfache hoch-F-Horn. Auch wenn es das dreiventilige hoch F-Horn zu Haendels Zeiten noch nicht gab, wagt sich doch heute kein vernünftiger Hornist daran, diese Arie und z.b. das Sprudelquartett in G in regulären Aufführungen auf dem Naturhorn zu spielen. Niemand kann diesen Stress, der ja nicht nur in der einen Aufführung sondern jedesmal auftritt, bezahlen. Bei speziellen Aufführungen mit Originalinstrumenten ist es sicher möglich, aber für welchen Preis ???? Wenn man ausschließlich "solches Zeug" in Spezialgruppen spielt (und entsprechend bezahlt wird), kann man reichlich Zeit in solche Aufgaben stecken. Für die regulären Orchesterhornisten wäre es ein Luxus, um den man besser einen großen Bogen schlägt.

Außerdem bezweifle ich stark, ob es in öffentlichen Aufführungen mit dem Naturhorn in F besser klingt als auf dem kleinen Kuckuck.

H-moll-Messe ist eine andere Geschichte. Die geht sogar auf dem Wienerhorn, so man ein sichers a2 hat, ausgezeichnet (Habe es selbst mit dem Münchner Bachorchester unter Karl Richter in Brüssel erfolgreich so gemacht.). Das Wienerhorn kann, dezent geblasen, auch in der Höhe wunderbar fein klingen.

Ein weltbekannter Musikologe hat mir vor wenigen Tagen gestanden, daß die meisten seiner Zunft von der orchestralen Praxis kaum Ahnung haben, auch wenn sie ein Orchesterinstrument ganz leidlich spielen.



Lieber Prof.,
für das überzählige "t" bitte ich hiermit um Pardon! Aber nun zu Cesare und dem Naturhorn in F. Ich will ja beileibe nicht renommieren und bin auf dem Horn immer noch ein jungbekehrter Dilettant - aber auf meinem Barockhorn ist diese Arie mit einem guten Mundstück (und einigem Üben,zugegeben) ganz schön hinzukriegen, wenn schon ich das c3 dort brav erreiche, oder?

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ein jungbekehrter Dilettant


Herrliche Formulierung.



@corno

Wenn Du eine gesunde Technik hast, kannst Du Dir sie auch mit dem hoch-F-Horn nicht verderben. Vorsicht ist in Bezug auf Klang und Dynamik angebracht. Wegen der kürzeren Rohrlänge und der in Relation dazu weiteren Mensur schmettert das hoch-F-Horn später als das B-Horn. Man kann das Gefühl haben, auf der hoch-F-Seite Klang und Dynamik nicht so gut kontrollieren zu können und kompensiert mit Kraft.

In Bezug auf den Schmetterpunkt haben wir beim normalen Doppelhorn den gleichen Effekt. Nur fällt er da nicht so ins Gewicht, da wir uns als B-Horn-Kinder dessen Klang als normal verinnerlicht haben und die hohe Masse des Doppelhorns die Obertonentfaltung der F-Seite bremst. Beim Trippelhorn ist der Effekt wegen der noch höheren Masse (Ausnahmen: Schmid, Finke, Cornford) noch einmal stärker.

Alles in allem bevorzuge ich das Trippelhorn als Arbeitsgerät, mit dem ich musikalisch mehr Risiko eingehen kann. Insbesondere auch dann, wenn absolute technische Perfektion verlangt wird. Nicht umsonst spielen im deutschsprachigen Raum vor allem die Funk-Hornisten auf Trippelhörnern. International tragen wohl die unsichereren Arbeitsverhältnisse, insbesondere in England und Amerika dazu bei, dass das Trippelhorn Terrain gut macht.

Gegen die Abhängigkeit vom 'Sicherheitsventil' kann zB. professionelle Arbeit mit Naturhorn, Wienerhorn, o.ä. helfen; insbesondere in gleichwertigen Stresssituationen zeigt sich sehr schnell ob man hoch-F geschädigt ist oder nicht.

Ergänzend: Ich hatte das Vergnügen mit einem Funk-Solohorn-Kollegen zu arbeiten, der aus Sicht des Betrachters hoch-F abhängig ist. Sein guter Ruf, nie zu kieksen und seine unbestrittene Position beim Funk, hält ihn, trotz offensichtlichen anderen Defiziten, weiterhin im obersten Segment der freien professionellen Geschäfte.
In diesem Sinne: Nichthornisten interessieren sich in der Regel nicht dafür, ob wir 'die Schlagsahne mit dem Schneebesen oder dem Mixer geschlagen haben'. Hauptsache das Resultat stimmt, gemäss ihren Ansprüchen.

Grüsse vom Papagei



Lieber Papagei,

vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung.Ich sehe es genauso. Ich habe nach 2 Monaten B/hoch F-Horn ohne Probleme Sinfoniekonzerte auf dem Doppelhorn wieder spielen können.Der Dynamik(Forte)-Bereich ,auf dem hoch F-Horn, ist mir auch aufgefallen, aber ich wechsle dann meistens auf das B-Horn.Verbessert sich dieser Bereich auf dem Triple-Horn oder ist es identisch mit dem B/hoch F-Horn?



@corno

Rein von der Masse her müsste der Effekt am Trippelhorn noch stärker sein. Heute gibt es jedoch in Bezug auf die Masse sowie die gewählten Mensuren so viele verschiedene Modelle, dass Du am besten ausprobierst, was Dir am meisten zusagt.
Aus meiner Sicht sind die Trippelhörner von Cornford und Schmid die zurzeit interessantesten Modelle, die auf dem Markt sind. Nicht mehr hergestellt werden leider die Paxman-Modelle von vor 1985 sowie die aus der selben Zeit stammenden Finke-Trippelhörner. Paxman hat damals zusammen mit Richard Merewether im Diskant- und Trippelhornbau Massstäbe gesetzt, die meines Erachtens bis heute unübertroffen sind.

Grüsse vom Papagei



wagt sich doch heute kein vernünftiger Hornist daran, diese Arie und z.b. das Sprudelquartett in G in regulären Aufführungen auf dem Naturhorn zu spielen.


... warum behaupten Sie so etwas, lieber Herr Prof. Pizka? Natürlich gibt es solche Hornisten. Ein Beispiel? Die Solohornistin der Staatskapelle Halle und des Händelfestspielorcheters, Frau Petra Hiltawsky, spielte mehrfach live mit Axel Köhler (Altus) diese Arie im Konzert auf dem Naturhorn. Nun könnte natürlich nach Ihrer Definition dies keine reguläre Aufführung gewesen sein oder es ist keine vernünftige Hornistin.

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