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Thema: Solo-Konzert - transponiert |
Hallo Kollegen,
da im Thread "Kadenzen" gerade davon die Rede war möchte ich mal fragen, warum es eigentlich für so "unanständig" angesehen wird, wenn ein Schüler, der im transponieren eben noch nicht so fit ist z.B. Mozart III zunächst aus der F-Stimme lernt und spielt. Der Zuhörer hört's doch nicht, oder? und sollte er es irgendwann auswendig spielen fragt auch keiner mehr, wie er das gelesen hat.
natürlich ist es professioneller oder auch eleganter aus der Es Stimme zu lesen, aber muss man einem ca. 16 jährigen Schüler künstlich das Leben schwer machen?
Wenn ich richtig orientiert bin ist es in anderen Erdteilen durchaus üblich alles aus der F-Stimme zu lesen.
Grüße aus SW
Wenn es keine Lösung gibt, gibt es auch kein Problem!
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Und gerade deshalb haben die Leute aus diesen "Erdteilen" dann jedesmal große Schwierigkeiten etwas Neues zu lernen. Wer eben das Transponieren noch nicht kann (zumindest in Es), sollte vorerst noch von Mozartkonzerten die Finger lassen. Es gibt genügend Stücke in F. Ind, das Transponierenlernen kann nicht früh genug beginnen. Schon der Anfänger soll sich damit vertraut machen. Kopprasch z.B. sollte in vielen Transpositionen geübt werden. Wenn man das kann, braucht man z.B. nicht jeden Furz im Dienst üben, nur weil der Nachschlag in A oder As ist. Dafür hat man immer eine saubere Stimme. Außerdem, vertrautsein mit den jeweiligen Naturtönen jeder Tonalität kann auch nichts schaden. Je mehr man im Kopf hat, desto leichter löst man Aufgaben.
Das Transponierenlernen wird leider heute von den Lehrern zu sehr vernachlässigt. Kommt ds daher, da sie selbst immer Schwierigkeiten damit hatten ?
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Wer hornistisch weit genug ist, Mozart zu spielen, sollte eigentlich schon lange nach Es transponieren können. Mit 16 alle Male.
Der Schüler lernt die Transposition ja nicht nur für Konzerte, sondern auch fürs Spiel in Orchestern. Gerade Horn in Es wird ja auch in Blasorchestern noch häufig verlangt.
Zumindest die Standardtranspositionen sollten für einen 16 Jährigen meiner Meinung nach kein Problem mehr darstellen.
Die Vernachlässigung des Transponierens seitens der Lehrer kommt wahrscheinlich meist daher, daß man heutzutage mehr Mühe hat, das bei den Schülern "durchzudrücken" als früher.
Sehr junge Schüler behellige ich damit auch nicht, aber mit 10, 11 Jahren gehts los nacheinander mit Es, D, C, B-basso und E.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie sehr einem später vernachlässigte Grundlagen zu schaffen machen können, deshalb versuche ich diese Fehler in meinem Unterricht zu vermeiden.
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Das ist natürlich schon alles richtig.
Leider ist es tatsächlich so, dass insbesondere in den Anfänger-Bläsergruppen oder Jugendorchestern heutzutage kaum noch Es-Stimmen aufgelegt werden. Das kommt höchstens später bei den "Großen". Und dann ist es halt schwierig dem Schüler klar zu machen, dass er jetzt transponieren soll, wo doch eigentlich gar keine Notwendigkeit besteht. Andere Instrumentalschüler müssen das schließlich auch nicht.
Im Übrigen haben die Schüler eh kaum noch Zeit ihre sonstigen Grundlagen zu üben. Wann solle sie da noch das Transponieren üben?
Außerdem schwebt den wenigsten in diesem Alter vor Berufshornist zu werden, und warum sollten sie nicht trotzdem die Chance bekommen Mozart kennenzulernen?
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Also sooo schwer ist die Transponiererei ja auch nicht...vor allem nicht nach Es!
Mein Lehrer ist damals einfach so vorgegangen, dass er mir leichte Etüden aus dem Buch von Fritz Huth aufgelegt hat, die ich eh schon im Ohr hatte, und die musste ich dann nach Es transponieren...und mit der Zeit wurde es üblich, dass jede Etüde erst in F und dann die Woche danach in irgendeiner Transposition geübt wurde. Das war für mich damals zwar eine Qual, aber jetzt bin ich ihm sehr dankbar dafür...jetzt kann ich im Orchester alles schön in der jeweiligen Transposition lesen, ohne mir erst alles drüberschreiben zu müssen
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Außerdem ist es ganz gut, manche Sachen zu studieren, die man im Moment noch nicht braucht. Roland Berger und ich haben neben dem aufgegebenen Etüdenpensum alles studiert, was wir in die Finger bekommen konnten: zusätzlicheEtüden, Solostücke, jede Art von Orchesterstudien, usw.
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Und weil in einem Beitrag schon mal das Thema "Blaskapellen" angeschnitten wurde. Ich kenne keinen einzigen Marsch für Blaskapellen, der nicht in Es notiert ist.
Auch wenns meistens nur Nachschlag ist, aber hier muss man in Es transponieren können.
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Ich kenne keinen einzigen Marsch für Blaskapellen, der nicht in Es notiert ist.
Also, es gibt da einen nicht ganz unbekannten deutschen Verlag, der auch eine Marschsammlung mit Stimmen für Horn in F anbietet - und wohl auch verkauft. Aber: diese Arrangements sind einfach nur grauenvoll fürchterlich.
Dagegen sind die Deutschen Armeemärsche Band I und II von Bote & Bock ein wirkliches Gedicht - und natürlich für Horn in Es.
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Hallo zusammen,
um nochmal auf "meine" Kadenz in F notiert zurück zu kommen (Die die Diskussion hier wohl ausgelöst hat):
Das Blatt sieht nach einem eilig gemachten Aufschrieb aus (von wem auch immer). "Nackte" Noten, keine Überschrift, kein Verweis auf Mozart Nr.3 -nichts. Warum in F? Das ist zwar seltsam, muss aber wohl Spekulation bleiben. Ich hatte einfach die Vermutung aufgeworfen, die Kadenz könnte in F
sein, weil sie für einen Schüler aufnotiert wurde. Der Prof. meinte aber dass das keinen Sinn macht. Na ja, da hat er sicher mal wieder recht. Die Vorstellung von einem Hornschüler, der (bisher) nur F lesen kann aber schon diese Kadenz einübt ist ja schon ein bißchen seltsam
Neue Vermutung:
Vielleicht weil die Kadenz nach dem Gehör aufnotiert wurde?
Aber es ist ja im Grunde auch herzlich "Wurscht" - Vor mir liegt sie halt nun, ganz frech in F.... ganz schön schwierig mit den zwei "b"-s davor
Und immerhin ist das ganze Ereignis bei mir auch schon 20 Jahre her.
Ich habe diese Kadenz damals trotzdem sehr geliebt (heute auch noch) aber die ganze Zeit keine Ahnung gehabt, dass sie von Dennis Brain ist. Das hab ich erst hier erfahren (Man lernt eben nie aus).
ABER:
Mit meinem damaligen Lehrer habe ich das 3. aber schon in der Es-Notierung eingeübt und finde das auch im nachhinein richtig so. Er hat mir in solchen Fällen grundsätzlich auch gar keine F-Noten zur Verfügung gestellt (auch nicht auf meine Bitte hin) und auch sonst bei Etüden und sonstigen Übungsstücken hat er das Transponieren in alle möglichen Stimmungen verlangt. Kurzer Aufschrieb von 3. Ziffern: "in D" und ich konnt mich mal wieder quälen! (so hat er nebenbei wohl auch leichter gemerkt, wenn ich mal wieder faul war).
Er hatte wahrscheinlich von der Kadenz eben nur diesen Aufschrieb in F gehabt und wollte dass ich sie einübe und so haben wir sie dann zwischen das Konzert in Es gelegt und ich bin nach dem Einüben mit dem "kurzzeitigen Wechsel" zurecht gekommen. Heute würd man das vielleicht mal eben am PC "richtig" aufschreiben und ausdrucken. Aber damals hieß "umschreiben": "Notenblatt und Bleistift".
Wenn ich es aber mit dem Wechsel nicht zufriedenstellend hingekriegt hätte, hätte er aber bestimmt gefragt wieso ich mir die Kadenz nicht in "Es" aufnotiert hab. Wenn er mir schon so "gutes Material" zur Verfügung stellt.
Vielleicht ist es gerade aus solchen Gründen für einen Hornisten wichtig, dass er transponieren kann- oder zumindest sich ab und zu damit versucht (?)
Die meisten von euch sind wohl Berufsmusiker. Wenn man als Laie irgenwo in einem Laienorchester mitgepielt hat (was durchaus Spass machen kann und mir viel Spass gemacht hat!), da wurde man schonmal von dem
im "Notenstapel wühlenden (Laien-)Dirigenten" gefagt: "II. Horn in C, ...II. Horn in C ????...(fragend weitersuchend) ihr Blechbläser wollt doch immer alles in B haben....!!!"
Ich: "Gibt´s II. Horn in F ?"
Er: "in F?...oh, ja hier!"
Ich: "Dann nehm ich das."
Er (verwunderter Blick): "Ach so!"
Ich: "Danke!"
Dirigent zum I.Hornisten: "I. Horn in F?"
I.Hornist: "Nö, ich nehm dann mal I.Horn in C"
Confused conductor: "....,..., ähh,..Klarinette!"
Soweit mein lustiges Erlebnisse als "Hobbymusiker" mit dem Horn und dem Transponieren. Es lohnt sich also schon allein des Spaßes wegen
Ich lass mich aber immer gerne belehren, wenn ihr Profis anderer Meinung seid oder mehr wisst - das lohnt sich für mich fast immer. Deswegen bin ich auch so oft hier.... so und jetzt schreib ich mal über "meine" Kadenz (in F): "nach Dennis Brain"
Grüße
Dirk
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@George
Das mag schon sein, dass es alle diese Stimmen auch in F gibt (obwohl ich noch nie eine gesehen habe bzw. diese Ausgaben nicht kenne), aber: keine Blaskapelle wird diese Stimmen kaufen, wenn sie das Material in Es schon seit Jahrzehnten verwendet und die Hornisten (zumindest in Österreich) sowieso nicht zum Blasorchester kommen, wenn sie nicht zumindest in Es transponieren können.
Ich habe jedenfalls in meiner fast 30 jährigen Tätigkeit als Hornist in einem Blasorchester noch nie einen der Standardmärsche anders als in Es notiert gesehen. Ich rede hier von den Märschen, die in Österreich rauf und runter gespielt werden (Erzherzog Albrecht, Erzherzog Karl, Schönfeld, Kaiserjäger, Ruetz, etc.) und nicht von irgendwelchen neuen Märschen, von denen es sicher auch F-Stimmen geben wird.
Daher bleibe ich bei meiner Meinung, dass zumindest die Transposition in Es Standard für einen Hornisten sein muss, und zwar schon bald. Um die anderen Transpositionen wird er, wenn er eine Karriere im Symphonieorchester anstrebt, sowieso nicht herumkommen. Noch dazu schadet es niemandem, wenn er Transpositionen lernen muss.
Beste Grüße
Kap Hoorn
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