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Thema: Mundstückwechsel |
Hallo Leute,
wie an verschiedenen Stellen im Forum zu erfahren ist, scheinen sich die meisten Hornisten und Hornistinnen darin einig zu sein, bei Ansatzproblemen, oder ähnlichem, einen Mundstückwechsel als allerletztes Mittel in Betracht zu ziehen.
Meine Frage ist nun, warum man so einen Horror davor hat.
Meiner Erfahrung nach kann ein Wechsel des Mundsücks unter Umständen Wunder bewirken.
Was meint Ihr dazu?
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Ganz richtig. Ich verstehe auch nicht, warum viele Leute den Mundstückwechsel so fürchten. Diese Leute machen anscheinend beim Mundstückwechsel alles falsch und vor allen Dingen ZU SCHNELL. Natürlich kann man von einem nahezu Althornmundstück nicht auf ein relativ scharf- und schmalrandiges Mundstück wechseln. Man darf auch nicht mit dem neuen Mundstück gleich drauflosblasen. Außerdem wird sofort die Höhe probiert und natürlich fleißig gedrückt. Dann ist alles umsomnst. Nach kurzer Zeit geht faktisch nichts mehr.
So gehts:
Vorsichtig Töne aushalten bis maximal notiert c2 und runter bis zum tiefen c, aber immer im Wechsel oberer To unterer Ton. Pause. Zehn Minuten Tonleitern, auch nur vom c2 ausgehend zwei Oktaven runter und wieder rauf, gestoßen und gebunden und gleich im Rhythmus (dreier oder vierer, schön ausklingen lassen). lange Pause und vielleich nochmal. Das reicht dann. Am Tag darauf probiert man schon das d2, am dritten Tag bis zum e2. Wenn dann nach ein paara Tagen alles bis zum g2 funktioniert ist einmal dasd Ende der Fahnenstange erreicht.
Jetzt geht es im Schnellgang an einfache Etüden, um die alte Beweglichkeit wieder zu erreichen. Nach einigen Tagen der Stabilisierung versucht man einmal das a2 zu erreichen. So nach vierzehn Tagen spätestens sollte, wenn man es vorher schon hate, das c3 wieder erreicht werden. Bedenkt aber, daß c3 nicht aller Dinge Standard ist. Es geht auch nur bei täglicher Beschäftigung mit dem Horn. Stundenlanges Üben macht in dieser Umstellungsphase überhaupt keinen Sinn. Es würde nur alles wieder verderben. Also viel Geduld und KEIN DRÜCKEN. Ins Horn "flöten", zumindest vorerst. Alle hornistische Aktivität während dieser Zeit (mit Ausrden eben) absagen.
Es gibt allerdings Menschen, die von einem auf den anderen Tag dramatische Mundstückwechsel vollziehen können, ohne daß irgendwelche Probleme auftauchen. Aber das sind die großen Ausnahmen mit einem natürlich gewachsenen robusten Naturansatz. Diese Leute können auf fast jedem Mundstück vernünftig blasen und brauchen kaum Ansatzpflege. Ausdauer ist aber dann etwas anderes.
Eines verstehe ich allerdings nicht: warum werden manche Leute bei einem winzigen Uhterschied im Mundstück nahezu hysterisch ? Wohl deshalb, weil sie eigene Fehler nie zugeben würden, sondern meist auf die Ausrüstung (Mundstück, Horn) abschieben möchten.
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Meine Finger waren eben - arbeite gleichzeitig an zwei Maschinen - schneller als das Hirn, weshalb die auch einige Male daneben oder dazwischen gegriffen haben. Bitte um Nachsicht.
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Hallo, ja ich meine auch, dass ein Mundstückwechsel sehr sinnvoll sein kann. Manche Blechbläser meinen aber, dass ein Wechsel Wunder bewirkt. Das mag sein, wenn man zuvor ein wirklich unpassendes Mundstück gespielt hat. Auch die Umstellung sollte, so wie schon geschildert, behutsam vor sich gehen. Das Wichtigste beim Mundstückwechsel ist meiner Meinung nach, seinen Kopf frei zu machen, um sich auf das neue Mundstück einzulassen. Viele üben mit dem neuen Mundstück, kommen eigentlich gut damit zu recht, und greifen dann im "Ernstfall" wieder auf Ihr gewohntes zurück ("der Kopf denkt mit !!!").
Zum anderen sollte man auch Zeit (evtl. Ferien, Urlaub, keine Konzertverpflichtungen) haben, um sich an ein neues zu gewöhnen. Hans Gansch sagte sinngemäß in einem Interview (ProBrass DVD), dass er schon viele Mundstücke gepielt habe. Irgendwann hat man sich für eine gewisse Größe (Kessel, Bohrung) entschieden und danach richtet sich die Wahl eines neuen Mundstückes.
bernd
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