Alexander 93 für ältere Anfängerin?

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Alexander 93 für ältere Anfängerin?

Beitragvon claudia » Fr 28. Jan 2011, 12:11

Guten Tag,

ich bin neu hier, habe eine Frage und hoffe auf die Geduld und den Rat der Experten hier!
Ich bin um die 40 Jahre alt, habe fast 25 Jahre in einer Oberstufen-Kapelle Musik gemacht. Angefangen habe ich mit 11 Jahren auf dem Es-Horn ( ich war mir sicher: ich will Horn spielen!), habe, wie es damals üblich war, Ausbildung durch den ältesten Hornisten bekommen, der es selbst nie richtig gelernt hat.
Nach drei Jahren musste ich auf Tenorhorn umsteigen, genoss durch den 1. Tenorhornisten eine gute Tonbildung.
Später kaufte der Verein ein F-Horn, ich bekam es mit der Griff-Tabelle in die Hand gedrückt und musste mich selbst durchschlagen - mehr schlecht als recht. Ich hatte viel Freude daran, hatte aber mit dem Tönetreffen und vorallem der Höhe (ab g2) große Probleme. Ich habe volle Lippen und spielte ein Tilz T6, bekam ich auch einfach verpasst. Auf einem Hornseminar unter Leitung von Horn-Studenten war ich zu meiner Überraschung die einzige mit einem F-Horn (alle anderen B, z.T. auch Doppel), die Seminarleiter attestierten mir damit die meiste Mühe, aber auch den schönsten Ton der Gruppe!

Ich bin seit über fünf Jahren nicht mehr aktiv und möchte jetzt wieder Musik machen und Stunden nehmen.
Aufgrund meiner Doppel-Dreifachbelastung kann ich nur begrenzt Zeit investieren, nahezu täglich Üben (ca. 1/2 h) müsste aber machbar sein. Mein Ziel ist, zunächst für mich, mit meiner Familie (2x Trompete, Blockflöte, Gitarre, Klavier), Freundinnen (Akkordeon, Geige, Klavier) und eventuell wieder gelegentlich in der Kapelle zu meiner Freude Musik zu machen. Transponieren (auf C) müsste ich erst lernen.
Ich suche ein Instrument mit gutem Klang und mit dem ich mich vorallem leicht tue - d.h. mit der investierten Energie/Zeit möglichst weit komme. Ich dachte an ein B-Horn, aber mein Mann hat mir jetzt ein 40 Jahre altes Alexander 93 F-Horn gekauft - im Internet, für einen sehr guten Preis. Es ist noch nicht da.

Meine Fragen:
Kann mir jemand etwas über das Alexander 93 sagen, insbesondere die Eignung für meine Zwecke?
Ich weiß, dass hier F-Hörner favorisiert werden, aber wäre für mich nicht ein B-Horn geeigneter? Tut man sich auf dem B-Horn wirklich einiges leichter?

Ich wollte eigentlich erst wieder selbst ein wenig mich einarbeiten und dann mit einem Lehrer Kontakt aufnehmen.

Ich wäre für Ratschläge (und Verständnis!) sehr dankbar,

Claudia
Zuletzt geändert von claudia am Mo 31. Jan 2011, 23:17, insgesamt 1-mal geändert.
claudia
 
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Re: Alexander 93 für ältere Anfängerin?

Beitragvon Günther » Fr 28. Jan 2011, 17:42

Hallo Claudia,

Gratulation zur Instrumentenwahl (Horn). Ob F oder B-Horn ist eine viel diskutierte Frage. Klanglich bist mit dem F-Horn besser bedient, wie Du ja selbst erfahren hast. Das B-Horn unterstützt ein wenig die Bequemlichkeit. Dort, wo es punkto Sicherheit Sinn macht (ab f2,g2), spielt man als Laie ohnehin seltener. Und die Ansatz für die Höhe brauchst Du sowieso, egal ob F-oder B-Horn. Ich kenne das Alex 93F nicht, aber generell hast Du mit einem F-Horn weniger Intonationsprobleme bzw. mehr Hilfsgriffe zur Verfügung.
Ich habe auf einem Kurs, wo alle ein F- oder Doppelhorn spielten auch einmal einen Teilnehmer mit einem reinen B-Horn gehabt. Der Bursche hat sich bei den gemeinsamen Übungen ganz schön anstrengen geistig müssen, während wir die Übungen mit liegenden Griffen durchspielten.

Jedenfalls wünsche ich Dir viel Spass mit dem neuen Horn!
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Re: Alexander 93 für ältere Anfängerin?

Beitragvon Beate_Pokorny » Sa 29. Jan 2011, 15:34

Liebe Claudia, :D

das Alexander F-Horn ist im Prinzip genau das richtige für den Anfang. Die meisten Einfachhörner von den Gebr. Alexander haben einen ansprechenden Klang und eine passable Ansprache in allen Registern - auch wenn ich persönlich eher die F-Hörner von Kruspe oder Worischek bevorzuge.

Bzgl. des Mundstücks bietet Dir Bruno Tilz zu Deinem "Spezial Tilz / 211-T6" noch weitere Varianten mit gleichem Rand und der selben Innenweite, z.B. das 211-B 16, das hat einen weniger tiefen "Kessel" und eine etwas weitere Bohrung. Aber da läßt Du Dich lieber von einem Mundstück-erfahrenen Lehrer persönlich an die Hand nehmen, der weiß, was für Dich gut ist.

Eher Gedanken würde ich mir machen, ob bei einem 40-jährigen Instrument die Maschine noch in Ordnung ist. Sind die Ventile erst einmal undicht, so ist auch bei noch so günstigem Schnäppchenpreis eine gewisse Vorsicht geboten - es sei denn, Du bist bereit, zwecks eines neuen Ventilstocks (nur bei wenigen Instumentenbauern kann man isoliert eine Ventilbüchse wechseln) etwas zu investieren, incl. Arbeitszeit und neu Lackieren bist Du ruckzuck bei über tausend Euro. Und das bei fraglichem Reparatur-Erfolg, denn von vielen hört man, daß sie nach solcher Erneuerung mit ihren Instrumenten nicht mehr klar kamen. Günstiger wäre die Alternative die Ventil-Wechsel aufzunickeln, aber da laß Dich von der Instrumentenwerkstatt Deiner Wahl beraten.

Bussi, BEATE :lol:
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Re: Alexander 93 für ältere Anfängerin?

Beitragvon claudia » Sa 29. Jan 2011, 18:07

Vielen Dank für die aufmunternden Worte! Grundsätzlich liege ich also mit dem Alex 93 nicht so falsch!
Bei meinem dritten Anlauf (sozusagen) auf dem Horn (erst 3 Jahre Es-Horn: sorgt zumindest für eine gute rhythmische Grundausbildung, schnelle Atmung und Zunge ;) ; später parallel zum Tenorhorn ca. 3 Jahre F-Horn nur für Konzertmusik, autodidaktisch :? ) möchte ich es diesmal richtig lernen und habe mir schon die Hoeltzel-Hornschule sowie die 92 Übungen von Schantl besorgt. Womit der Lehrer dann arbeiten möchte, werde ich ja sehen, aber mit diesen beiden Schulen werde ich auf jeden Fall (auch) üben.
Das Alexander müsste nächste Woche eintreffen, optisch macht es auf den zahlreichen Fotos einen sehr gepflegten und sehr gut erhaltenen Eindruck. Es ist nicht verbeult und wie es aussieht, muss es wohl auch nicht lackiert werden, da es versilbert ist.
Dumme Frage: Woran merke ich, ob die Ventile noch dicht sind, bzw. ob die Maschine noch in Ordnung ist? Wie teste ich das Horn am besten? Ich würde alle Töne durchprobieren und hören, ob sie alle gut klingen und ansprechen, eventuell mit Hilfe des Stimmgerätes. Sollte ich besser schon einen Lehrer aufsuchen und ihm das Instrument vorstellen?
Ich habe mir zum Ausprobieren "mein" Tilz T6 vom Verein geholt, werde aber das B16 probieren, sowie das BS 16 und das TS 6. Verstehe ich das richtig, dass Kesselweite und Bohrung so weit wie möglich gewählt werden sollten, der Rand so schmal wie möglich? Dass ein mitteltiefer statt eines tiefen Kessels mir in der Höhe helfen würde?
Ich wollte, nachdem ich fürs erste (hoffentlich nicht nur dafür) mit einem Instrument versorgt bin, dann wieder etwas Ansatz und Gefühl erarbeitet habe, mal zu Tilz hinfahren und mich beraten lassen.

Für weitere Ratschläge wäre ich dankbar,

Claudia
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Re: Alexander 93 für ältere Anfängerin?

Beitragvon Steffen » Sa 29. Jan 2011, 19:15

Hallo Claudia,

mit dem Alexanderhorn kann man glaub nichts falsch machen. Ich kenne einige, die seit vielen Jahren (20,30) ein Alexander 93 spielen. Ein Überholung und/oder Begutachtung durch einen Fachmann schadet aber nichts.

Zum Ventile testen einfach mal ohne Drücker zu betätigen die Stimmzüge rausziehen. Es gibt einen leichten Widerstand und es "blobbt". Beim (ohne Drücker!) wieder Reindrücken darf es dann keine "Luftentweichungs-geräusche" (ich glaube, ein kleines bisschen Luft kann schon entweichen?!) geben und beim Drücken blobbt´s auch wieder. Wobei hier wieder die Instrumentenbauer-Profis im Forum gefragt sind, hoffe, ich hab´s richtig erklärt.

Die Mundstückfrage ist eine Philosophie für sich, da gibt´s hier im Forum viele Beiträge zu diesem Thema.
Ein Hornlehrer wäre da bestimmt hilfreich.

Ansonsten einfach viel Üben und viel mit anderen zusammen spielen, da kann man die Intonation gut testen, da auch vieles abhängig ist vom Hören, mit Stimmgerät hast Du zwar die exakte Frequenz, aber haben das die anderen auch??

Grüße
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Re: Alexander 93 für ältere Anfängerin?

Beitragvon Prof » Sa 29. Jan 2011, 22:30

Man könnte auch eine ziemlich weit hinten liegenden Stimmzug (bitte vorher drücken) herausziehen und die Öffnung, aus der die Luft kommt, zuhalten und vorne ins Horn mit aufgestecktem Mundstück (geht einfach besser) schön zügig hineinblasen. Wenn das Horn dann so richtig anfängt zu pfauchen, dann muß mit den Ventilen etwas geschehen. Vorhergehendes Ölen der Ventile sollte schon sein. Also erster Zug (wie oben) raus, etwas Öl hinein, gut rinnen lassen, Ventile bewegen, dabei das Horn hin und her bewegen, damit sich das Öl gut verteilt.

Wenn man nach langer Zeit wieder mit dem Horn anfängt, sollte man sich jeden Gedanken an hohe Töne vorerst aus dem Kopf schlagen. Das kommt erst wieder viel später, wenn das obere g2 richtig sitzt und die Tiefe funktioniert. Da braucht es dann auch keinen "halbtiefen Kessel" (bzw. Trichter). Das geht dann schön langsam ton-halb-schritt-weise aufwärts. Ein sicheres g2 ist aber schon etwas, das erst wieder erarbeitet sein will. Dann reicht es für die meisten Aufgaben, außer für das erste Horn. Wenn aber alle erstes Horn spielen möchten, müßte es genauso viele Orchester und Ensembles geben wie Hornisten.
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Re: Alexander 93 für ältere Anfängerin?

Beitragvon claudia » So 30. Jan 2011, 14:50

Nochmals Danke für die Ratschläge, ich werde so die Ventile prüfen und das Instrument eventuell auch in der Instrumentenwerkstatt anschauen lassen.
Die Ratschläge zum Üben werde ich auch beherzigen! Die beiden Schulen, die ich habe, arbeiten jedenfalls erst in der Tiefe bzw. mit den Naturtönen und nur langsam nach oben.
Mir (und unserem Dirigenten) war damals nicht klar, dass zwischen einem Es- oder Tenorhorn und einem Waldhorn, insbesondere F-Horn ein so großer Unterschied ist und man sich da ohne Unterricht auch als ordentliche 1. Tenorhornistin die Zähne ausbeißt! Unser späterer Dirigent kannte sich da noch weniger aus und hatte kein Verständnis für die besonderen Schwierigkeiten.
Wenn mir das Horn gefällt, werde ich den Lehrer, den ich im Auge habe ansprechen und hoffen, dass er mich unterrichtet! Anfangs werde ich ja eher Haus- oder "Stuben"-Musik machen. In dem eher kleinen Orchester, in dem ich früher gespielt habe, gibt es keine Hörner in der Stammbesetzung. Für Konzerte werden Hornisten ausgeliehen, je nach dem, wer und ob ausser mir noch jemand da ist, würde ich u.U. schon 1. Horn spielen müssen/dürfen.
Aber jetzt brauche ich erst einmal ein Instrument und einen Lehrer, alles weitere findet sich. Ich werde berichten, wie das alte Alexander ist!

Claudia
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Re: Alexander 93 für ältere Anfängerin?

Beitragvon Raphael » So 30. Jan 2011, 16:32

Hallo Claudia,

schön, dass du dich nach einigen Umwegen doch fürs Horn entschieden hast! Mit einem ordentlichen F-Horn und einem gewissenhaften Lehrer steht dem Erfolg nichts im Wege. Auch im normalen Blasorchester kann das Hornspielen viel Freude machen, nur muss man noch mehr als im Sinfonieorchester darauf achten, sich nicht auf einen Lautstärkewettberwerb mit x Trompeten, Posaunen und Tenorhörnern einzulassen. In der sinfonischen Blasmusik gibt es normalerweise wenig Pausen, also die offenen Stellen, an denen die Hornstimme musikalisch wichtig ist, gut bringen und im Tutti ruhig zurücknehmen. So zu powern, dass man nach einer halben Stunde schon mit dem Bizeps spielt, ist Gift für den Ansatz. Wenn das übrige Blech feuert, hört es in der Kapelle sowieso niemand, ob der Hornist/die Hornistin eine Oktave tiefer als notiert spielt oder eine Phrase auslässt. Auch Profis müssen sich die Kraft einteilen, wenn die Gurrelieder, eine Mahler-Sinfonie, Strauss oder Wagner auf dem Programm stehen.
Wenn du also als einzige Hornistin im Blasorchester sitzt (hab ich einige Jahre in meinem Heimatmusikverein gemacht), nicht übertreiben, sondern lieber die schönen Hornstellen auch so spielen!

In diesem Sinne viel Erfolg
Raphael
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Re: Alexander 93 für ältere Anfängerin?

Beitragvon klangwelt » Di 1. Feb 2011, 19:29

Als neues Forumsmitglied möchte ich aus meiner Sicht noch einige Anmerkungen zum bisher Gesagten machen. Zuvor aber einen Satz zu meiner eigenen Person, mit dem ich mich als Forumsneuling den anderen kurz vorstellen will: Ich spiele seit mehr als 30 Jahren Horn und bekam meinen ersten Unterricht bei Peter Steidle aus Frankfurt, der hier ebenfalls fleißig (und mit viel Erfahrung und Kompetenz) mitdiskutiert; später lernte ich weiter bei John MacDonald (RSO Frankfurt) und Adrian McLeish (Staatstheater Kassel) und unterrichtete auch selbst.

Nun aber zum eigentlichen Thema: Selbst habe ich im Lauf meiner Hornbiographie auf insgesamt vier Hörnern der Marke Alexander gespielt, die alle nicht schlecht waren. Das genannte F-Horn-Modell kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, aber der allgemeinen Ansicht hier, dass man damit wahrscheinlich nicht allzuviel falsch machen kann, würde ich mich ohne weiteres anschließen. Ohnehin halte ich die Wahl des Instruments für einen Anfänger auch nicht für so entscheidend - Hauptsache, das Instrument stimmt in sich einigermaßen, damit nicht sofort Frust aufkommt. Meiner Meinung nach ist allerdings für Anfänger ausschließlich das F-Horn oder das Doppelhorn geeignet. Denn vom B-Horn aus ist ein späterer vernünftiger Umstieg aufs Doppelhorn sehr, sehr schwer. Und das reine B-Horn ist meines Erachtens letztendlich vor allem ein Spezialinstrument für bestimmte Aufgaben, besonders natürlich für die hohe Lage.

Für weitaus wichtiger als die Instrumentenwahl halte ich die Frage nach dem richtigen Mundstück. Liebe Claudia: Hier würde ich Dir unbedingt raten, Dich mit Deinem Hornlehrer zu beraten. Der kann mit fachmännischem Blick auf Deine Lippen und Deinen Ansatz (u. U. mit Hilfe eines so genannten Ansatzbetrachters) feststellen, welches Munstück für Dich das richtige ist. Wenn Du zum jetzigen Zeitpunkt alleine zu Tilz (oder einem anderen Mundstück-Hersteller) fährst, wird Dir ein Vergleich möglicherweise gar nicht viel bringen, vor allem auch deswegen, weil sich ein neues anderes Mundstück oft am Anfang erst einmal "besser" anfühlt als das zuvor verwendete. Das hängt u. a. damit zusammen, dass die Muskeln jedesmal minimal anders stimuliert werden. Schlimmstenfalls fährst Du dann mit einer Kollektion von drei, vier oder mehr Mundstücken nach Hause, die sich später alle als auf die Dauer ungeeignet erweisen - es gibt wohl kaum eine Möglichkeit, sein Geld sinnloser auszugeben.

Die Dichtigkeit der Ventile kann mit den von den anderen Diskussionsteilnehmern genannten Methoden ganz gut überprüft werden. Wenn Du Öl durch den Zug ins Ventil laufen lässt, solltest Du allerdings darauf achten, dass sich keine schmutzigen Zugfettrückstände dort befinden. Am besten ist es, die Ventile nach einer Innenreinigung des Horns zu ölen, die Du notfalls auch über der heimischen Badewanne mit warmem Wasser durchführen kannst. Professioneller und auch nicht furchtbar teuer erledigt das Ganze ein Instrumentenbauer. Wenn Du das Horn im Internet ersteigert hast, empfiehlt sich wahrscheinlich ohnehin ein Besuch beim Metallblasinstrumentenmacher. Doch Vorsicht, hier gibt es große Preis- und Qualitätsunterschiede. Derjenige der das Instrument hergestellt hat, muss nicht zwangsläufig auch die erste Adresse für die Reparatur und Wartung sein.

Zum Abschluss meines jetzt doch recht lang gewordenen Beitrags noch ein kleiner Exkurs zum Thema versilbertes Horn: Ich persönlich finde das unpraktisch, weil ein solches Instrument irgendwann wie altes Silberbesteck stellenweise schwarz anläuft und dann mühevoll mit dem Silberputztuch poliert werden muss; auch sind Fingerabdrücke auf versilberten Oberflächen besonders gut zu sehen. Ob das Alexander-Horn Dein Horn fürs Leben wird, wirst Du mit der Zeit herausfinden. Ich wünsche Dir viel Spaß dabei - und viel Erfolg und Freude bei einem der schönsten Hobbys der Welt: dem Hornspielen.
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Re: Alexander 93 für ältere Anfängerin?

Beitragvon claudia » Fr 4. Feb 2011, 22:04

Das Horn ist da!
Es war ja schon ein Wagnis: Über Ebay, Händler in Bulgarien... Aber das Instrument sah auf den zahlreichen und detaillierten Bildern sehr gut und gepflegt aus, der Händler hatte nur positive Bewertungen (fast nur Musikinstrumente) und er nahm das Gebot von 950€ an...
Jetzt ist es da! Instrument und Koffer sind in der Tat hervorragend erhalten und sehr gepflegt! Alle Züge sind leicht beweglich, die Ventile gehen leicht und sind dicht (es blobbt!)! Die Intonation ist - soweit wir das hören - in Ordnung (angespielt vom A bis e2), das Horn spricht ziemlich leicht an, kräftig schmettern bis leises verklingen - alles gut machbar, und der Klang ist warm strahlend!
Wie es aussieht, habe ich mein Trauminstrument gefunden! :)
Glückwünsche werden dankend entgegengenommen, jetzt muss ich nur noch mein Glück bei meinem Wunschlehrer versuchen!

Liebe Grüße,

Claudia

P.S.: Verzeiht die vielen Ausrufezeichen, aber ich freue mich sehr! ;)
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